Das Vulkanland zählt auf die EU
Drei "Leader-Millionen" aus der EU treiben für mehr als 100.000 Menschen die Entwicklung des Steirischen Vulkanlandes voran.
Mit 1. Juli hat Österreich für die zweite Jahreshälfte von Bulgarien den Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernommen – in turbulenten Zeiten. Nicht nur die Zerreißprobe in Sachen Asylpolitik, auch die Brexit-Verhandlungen und die Finanzierungsreformen innerhalb der EU dürften Österreich vor Herausforderungen stellen. Diese sind aber gleichzeitig eine große Chance für das kleine Land, sich ins Rampenlicht zu rücken.
Es gilt, das Image der EU in Österreich aufzupolieren. Das Schlagwort heißt Bewusstseinsbildung. Darum sind dieser Tage die Politiker bemüht. Im Hintergrund arbeiten die Regionalentwickler. Sie ziehen die Fäden, wenn es darum geht, Gelder aus dem EU-Topf in Brüssel auf die Konten in der Region zu spülen. 3 Millionen Euro sind etwa für die aktuelle Leader-Periode von 2014 bis 2020 für das Steirische Vulkanland geparkt.
100.000 Bürger profitieren
Welchen Nutzen der Bezirk Südoststeiermark aus der EU-Mitgliedschaft zieht, lässt sich am Beispiel "Leader" festmachen. Von dem EU-Struktur- und Investitionsfonds der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raumes profitieren mehr als 100.000 Einwohner der 33 Gemeinden im Steirischen Vulkanland.
Laut Leader-Manager Michael Fend, dem Geschäftsführer des Vereins zur Förderung des Steirischen Vulkanlandes, sind zurzeit 25 Projekte genehmigt. Projektträger sind Gemeinden, Vereine, Unternehmer, aber auch Private. Rund die Hälfte der eingereichten Projekte ist vom Vulkanland selbst initiiert. Das Verhältnis sei ausgewogen und passe gut, bilanziert Fend, "denn mit Einzelprojekten allein ist der Flächeneffekt relativ gering".
130.000 für die Mur-Region
Für mediales Aufsehen hat die Zusammenführung von Vul-kanland und Thermenland zur größten ganzjährigen Tourismusregion Österreichs gesorgt – ohne Leader unvorstellbar. Im Leader-Projekt nämlich wurde die Tourismusvision 2030 mit der neuen Marke Thermen- und Vulkanland Steiermark erarbeitet. Fend: "Dadurch ist gewährleistet, dass alle – vom Zimmervermieter über den Handwerker bis zum Kunst- und Kulturverantwortlichen – die touristische Entwicklung mitgestalten und davon mitprofitieren." Fast 90.000 Euro Förderungen gab's dafür allein seitens der EU. Noch mehr bekommt "Genuss am Fluss". Für die Kooperation mit Slowenien in Sachen Tourismus und Kultur an der Mur sind in Brüssel fast 130.000 reserviert.
Leader-Programm
LEADER („Liaison entre actions de développement de l’économie rurale) ist das Programm der EU zur Stärkung des ländlichen Raums.
• Fördersätze: 80%, 60%, 40%
• Förderperiode: 2014–2020
• Projekte im Steirischen
Vulkanland: 25 genehmigt
• Summe fürs Steirische
Vulkanland: 3. Mio. Euro
www.vulkanland.at
Alles zum Thema EU unter www.meinbezirk.at/eu.
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