Keine Kinderärzte für den Raum Bad Radkersburg in Aussicht
Im Bezirkssüden will man einen Kinderarzt. Allerdings gibt es keine Interessenten.
Bad Radkersburg ist eine Gesundheitsdestination. Was fehlt, ist laut Petra Maitz, zweifache Mutter aus Altneudörfl bei Bad Radkersburg, aber ein Kinderarzt bzw. lokale fachärztliche Versorgung. Die 33-Jährige bezieht sich auf eine vor Kurzem notwendig gewordene Rettungsfahrt mit ihrem knapp drei Monate alten Sohn. Diese führte ins Krankenhaus nach Graz. Der gewünschte Notarzt war zu diesem Zeitpunkt bei einem anderen Notfall im Einsatz.
Maitz hat sich in einem Brief an den zuständigen Landesrat Christopher Drexler gewandt und hofft auch, dass dieser alle Hebel in Bewegung setzt, dass im Raum Bad Radkersburg eine fachärztliche Versorgung für Kinder geschaffen wird. Die nächstgelegenen Ärzte sind in Fehring, Feldbach und Leibnitz.
Aus dem Büro des Landesrats heißt es, dass sich Drexler in einem Brief an Petra Maitz wenden werde bzw. für sie einen Gesprächstermin mit Klaus Pessenbacher, Leiter der Notfall- und Katastrophenmedizin des Landes Steiermark, arrangieren wolle. Was eine Kinderarztstelle betrifft, will Drexler Gespräche mit der Gebietskrankenkasse (STGKK) führen, in deren Zuständigkeit die Vergabe der Kassenstellen liegt. Auch Bad Radkersburgs Bürgermeister Heinrich Schmidlechner verweist auf die GKK bzw. die Ärztekammer. Die Kinderarztproblematik sei schon seit ca. zehn Jahren Thema in Bad Radkersburg.
GKK und Ärztekammer lassen wissen, dass man sich bereits bemüht habe, am Standort Mureck eine Kassenstelle zu installieren. Eine Stelle wurde laut GKK drei Mal ausgeschrieben. Da es keine Bewerber gegeben habe, sei die Planstelle gestrichen worden – stattdessen wird eine zweite kinderärztliche Kassenstelle in Leibnitz ausgeschrieben. Der Mangel an Kinderärzten ist gemäß der Ärztekammer aber kein Phänomen, das exklusiv den Süden der Südoststeiermark betrifft. Auch in anderen Regionen bzw. Bezirkshauptstädten herrsche dasselbe Problem. Die Liste an Kinderärzten sei aktuell "leer" bzw. würden die Mediziner eine Stelle in den Spitälern bevorzugen.
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