10-Jahreshoch bei Lehrstellen
Was die Jugend des Bezirks interessiert

- Technische Berufe sind im Bezirk Weiz am häufigsten gefragt. Hier bewerben sich die meisten Jugendlichen.
- Foto: RegionalMedien
- hochgeladen von Ulrich Gutmann
Welche Lehrberufe sind in unserem Bezirk besonders gefragt und wo herrscht am meisten Bedarf? Die Wirtschaftskammer Weiz klärt auf.
WEIZ. Welche Lehrberufe sind bei den Jugendlichen im Bezirk besonders gefragt? Und wie sieht die Arbeitsmarktsituation aus? Das hat Andreas Schlemmer, Regionalstellenleiter der WKO Weiz, für die WOCHE beantwortet: "Grundsätzlich ist vorab zu sagen, dass derzeit steiermarkweit 42,4 Prozent aller 15-jährigen Jugendlichen in einer Lehrausbildung sind – nach einem coronabedingten Einbruch 2020 sind wir beinahe wieder auf einem 10-Jahreshoch. "Die Lehre ist bei der Jugend sehr attraktiv." Der Bezirk Weiz sei ein ausgesprochener Ausbildungsbezirk, wie Schlemmer bestätigt.
So ist der Anteil der Lehrlinge im Bezirk innerhalb von zehn Jahren von 7,9 auf 9,1 Prozent gestiegen wie auch der Anteil der Ausbildungsbetriebe von 7,3 auf 8,32 Prozent. "Spannend ist auch, wenn man sich anschaut, von welcher Schule die Lehrlinge kommen. Überwiegend natürlich von den Polytechnischen Schulen mit 33 Prozent, aber der Anteil der Lehrlinge, die von der AHS kommen, hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt." 2010 seien nur 5,8 Prozent der Lehrlinge von einer AHS gekommen, während es 2021 bereits 11,4 Prozent gewesen seien, so Schlemmer.
Bedarf und Nachfrage
Insgesamt waren im Jahr 2021 1.393 Jugendliche im Bezirk in einer Lehrlingsausbildung – um 50 Lehrlinge mehr als 2020 - in 423 verschiedenen Betrieben, auch hier sind 4 zusätzliche Betriebe in die Lehrausbildung eingestiegen. Dabei steigen die offenen Lehrstellen von Jahr zu Jahr: "Im Dezember 2021 waren im Bezirk Weiz beim AMS Weiz und Gleisdorf 44 offene Lehrstellen gemeldet – das sind um 22 mehr als im Jahr vor der Krise."
Besonders viele offene Ausbildungsangebote gibt es in der Branche Bau und Baunebengewerbe sowie in allem, was mit Metall, Technik und Handwerk zu tun hat. Hier sind die Jobaussichten auch besonders gut, wie der Regionalstellenleiter weiß. Die beliebtesten Berufsfelder sind bei den Mädchen noch immer der Einzelhandel, Friseurin und Bürokauffrau. Die Burschen entscheiden sich am häufigsten für Metalltechnik, Kraftfahrzeugtechnik oder Elektrotechnik.

- Kreativität und Genauigkeit sind bei der Maler-Lehre gefragt.
- Foto: WKÖ/SkillsAustria
- hochgeladen von Ulrich Gutmann
Theorie und Praxis vereint
Eine Lehrausbildung ist eine „duale Ausbildung“ mit einer praktischen Ausbildung im Betrieb und theoretischen in der Berufsschule. Daneben bieten viele Betriebe Zusatzausbildungen im Persönlichkeitsbereich an, wie zum Beispiel WIFI-Lehrlingsakademien, in denen Auftreten, Präsentation und Selbstbewusstsein geschult werden. Diese Ausbildungsform gibt es nur in Österreich, Deutschland und der Schweiz – alle anderen Länder beneiden uns darum. Warum? Dadurch haben wir die niedrigsten Jugendarbeitslosigkeiten und die höchste Qualität in den Produkten und Dienstleistungen, was sich auch anhand der Wirtschaftsleistungen zeigt.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Wer mit 18 Jahren einen Lehrabschluss hat, ist als echte Fachkraft sofort in verantwortlicher Position in einem Betrieb einsetzbar. Der Vorteil für die Jugendlichen: Sie verdienen ab dem ersten Tag ihr eigenes Geld und haben mit 18 Jahren einen vollwertigen Beruf. Zusätzlich steht ihnen noch über „Lehre mit Matura“ die Möglichkeit eines Studiums offen. Und: Die meisten erfolgreichen Unternehmensgründer kommen aus der Lehre.
Mehr zum Thema Lehre: Hier klicken!
Auch interessant:


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.