Gartencheck: Invasive Pflanzen
Kirschlorbeer & andere Gartenmigranten

Ein Kirschlorbeer unterwandert einen Mauerzaun | Foto: Zuzana Kobesova 2024
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  • Ein Kirschlorbeer unterwandert einen Mauerzaun
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In der Schweiz ist es amtlich. Ab September 2024 ist dort der Kirschlorbeer verboten. Wie kommt das? Und wie schaut's in Österreich aus? Ich machte mich schlau und entdeckte grünen "Wunder" vor eigener Haustür.

Die gewollten "Pflanzenmigranten" 

Sie werden Neophyten genannt, diese Pflanzen, die "sich seit der Entdeckung Amerikas 1492 in für sie neuen Bereichen ansiedeln". In Österreich gebietsfremde Pflanzen, für die es (noch) keine "Zugangsbeschränkungen" gibt und die in keinen Anhaltezentren vorkommen, sondern oft aufgrund ihrer Beschaffenheit in die heimische Gärten geholt werden. Immergrün, widerstandsfähig bei Trockenheit, schnelles Wachstum u.a. sind solche Eigenschaften. Der Naturschutzbund bringt es auf den Punkt:  

Der Import von Zier- oder Nutzpflanzen stellt den wichtigsten Einführungsweg für Neophyten dar. Gemäß dem Aktionsplan Neobiota aus dem Jahr 2004 gelten 35 Pflanzenarten in Österreich als naturschutzfachlich problematisch und 14 Neophyten verursachen bedeutende wirtschaftliche Schäden in der Land- und Forstwirtschaft, der Gewässerinstandhaltung und im Gesundheitswesen.

Insgesamt sind in Österreich rund 1.300 invasive Pflanzenarten nachgewiesen. Sie machen ca. 30% der Gesamtflora aus. Darunter spricht man von Pflanzen, die 30 Zentimeter am Tag (!) wachsen können. 

Mit Verbot heimische Pflanzen stärken 

Naheliegend, dass auch gesetzliche Entscheidungen fallen, bevor man Blumenwiesen "Good Bey" geben muss. Im EU-Raum sind bereits seit 2016 invasive gebietsfremde Arten verboten und dürfen nur nach positivem Antrag importiert werden. Abgesehen von einer Einfuhrbewilligung ist jede Form möglicher Vervielfältigung verboten. So ist nicht nur das Freisetzen, Züchten oder Pflanzen dieser Pflanzen, sondern auch ihr Transport, Tausch, Verkauf und selbst das Aufbewahren unter Verschluss verboten. 
Als Begründung wird die Gefährdung für heimische Biodiversität und die Auswirkungen auf Ökosysteme angeführt.  Etwa die Verdrängung und Aussterben heimischer Arten,  Übertragung von Krankheiten oder Beeinträchtigung der Lebensräume.

Die "Wanted dead or alive"-Liste 

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich ein paar Forsythien. Sind die goldgelben Sträucher denn auch Invasoren? Jawohl, sog. unbeständige Neophyten, die mithilfe menschlicher Unterstützung (z.B. Verbreitung) invasiv sind. Auch Kirschlorbeer entdecke ich. Die Pflanze unterwanderte offenbar eine Zaunmauer und gedeiht prächtig. Ähnlich wie Forsithien ist auch Kirschlorbeer für die heimische Natur nutzlos - kein Nektar für Bienen, nix zum Füttern für Tierwelt und Insekten. Hinzu kommt, dass Kirschlorbeer ein Dauerblüher ist, was heimischen Pflanzen das Leben schwer macht. 

In Laubwäldern scheint im Frühjahr die Sonne bis zum Boden, so können Frühlingsblüher wie das Leberblümchen wachsen. Ist der Boden allerdings mit Kirschlorbeer-Sträuchern bedeckt, kommt die Sonne nicht mehr durch, und die Frühlingsblumen verschwinden. Ein Umbau des Ökosystems durch invasive Arten kann daher viele heimische Tiere und Pflanzen unter Druck setzen. (Auszug aus dem Beitrag des ORFs).

Die Liste der EU enthält 37 solche invasive Pflanzenarten und ist hier abrufbar.

Gutes für Biodiversität 

Ich bin nicht überrascht, dass auch in meinem Umfeld schon Invasoren vorkommen. Dass es doch schon mindestens drei gibt, durchaus schon. Grün ist also nicht gleich grün. Was kann man damit nun tun? 
Es reicht nicht es zu wissen. Will man im eigenen Garten nicht irgendwann nur noch eine einzige Pflanze haben, muss man invasive Arten auch erkennen und bekämpfen lernen. Das beginnt vor eigener Haustür mit dem Schutz der Biodiversität bis hin zu meldepflichtigen (!) Pflanzen wie Ragweed/der Beifußblättrigen Ambrosie. 

Invasoren erkennen, melden, bekämpfen 

Ich wundere mich abermals, was es schon zum Thema gibt. In Bundesländern sind eigene Behörden zuständig, die vom Bund in einer Liste veröffentlicht wurde. Zusätzlich wurden Informations- und Anlaufstellen eingerichtet:

  • neobiota informiert über rechtliche Grundlagen und den Stand ihrer Umsetzung in Österreich. 
  • biologischevielfalt.at ist Teil eines globalen Netzwerks zur Bewahrung biologischer Vielfalt und kommuniziert die Initiativen & Maßnahmen des BMK an die Öffentlichkeit. 
  • iNaturalist ist eine Plattform zur Identifikation und Meldung von invasiven Arten. Ein internationales Citizen-Science-Projekt. Sehr hilfreich, wenn womöglich nicht alle von uns die großen Tausendsassa in Biologie sind.

Schlau kann man sich natürlich auch im Bereich der NGOs machen: 

TIPP: Will man den kurzen Weg nehmen, um sicherzugehen, dass man keine invasive Art im Garten hat, reicht vorerst eine Google-Suche mit dem Foto der Pflanze. Auch ich fand auf diesem Weg heraus, dass Kirschlorbeer zu meinen Nachbarn gehört. Wohl werde ich also doch auch eine Meldung machen, um die Pflanze professionell zu bekämpfen. Uff.

Download: Umfassende Praxishilfe Neuphyten im old-school style

Ein Kirschlorbeer unterwandert einen Mauerzaun | Foto: Zuzana Kobesova 2024
Forsithie - schö gelb blühend und sonst nutzlos. | Foto: Zuzana Kobesova 2024
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