Präventionsexperte Günther Ebenschweiger appelliert
Ohne Eltern funktioniert die Digitalisierung nicht!

Präventionsexperte Günther Ebenschweiger | Foto: Foto Furgler
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Die Einbindung der Eltern und Lobbyismus für Kinder – das fehlt laut dem Experten in puncto Digitalisierung.

In der vergangenen WOCHE-Ausgabe forderte der Leiter des Instituts für digitale Medienbildung an der PH Steiermark, Martin Teufel, dass jedes Schulkind sein eigenes mobiles Endgerät, beispielsweise Tablet oder Notebook, für die Schule 4.0 brauche. Der ehemalige Polizist und Präventionsexperte Günther Ebenschweiger versteht diese Vision aus Sicht eines Bildungsexperten, betont allerdings: „Mir fehlt dabei die ganzheitliche Betrachtung des Themas Digitalisierung von klein auf und unter besonderer Berücksichtigung der Kinder, Jugendlichen und der ,Erschöpfung' vieler Eltern.“ Unter Letzterem versteht Ebenschweiger die Überforderung vieler Erziehungsberechtigten. „Wenn ich bei Kindern und Jugendlichen Kompetenzen zu Themen wie (Cyber-)Mobbing, Fake News oder Hate Speech stärke, ist es wichtig, auch die Eltern durch fachliche und praktische Erziehungsangebote zu fördern und zu begleiten, damit diese den digitalen Weg verstehen, akzeptieren und unterstützen“, sagt Ebenschweiger.

Fehlender Lobbyismus

„Wenn ich an Lobbyismus in Bezug auf digitalisierte Zukunft denke, fallen mir spontan ,das fahrerlose Auto', ,Robotik' und das ,5G-Netz' ein, alles milliardenschwere Investitionen“, sagt Ebenschweiger. Was ihm aber zwingend fehle, ist der "Lobbyismus für uns Menschen", insbesondere für Kinder, so Ebenschweiger. Der Experte sieht sich deshalb als einen Visionär für Kinder, der ein stabiles, gleichberechtigtes, mitfühlendes, respektvolles und erfreuliches Lebensumfeld schaffen möchte.

Vernachlässigte Achtsamkeit

„Aufmerksamkeitsdefizite sind stark spürbar und ich erlebe sie täglich. Kinder können sich teilweise maximal 15 Minuten konzentrieren“, so Ebenschweiger. Dieses Phänomen entstehe laut ihm aber nicht, weil Kinder in der Schule ein Tablet verwenden, sondern viel mehr deshalb, weil es in der Erziehung zu Hause Defizite gebe. „Es gibt Studien, die belegen, dass 30 Prozent der Kinder im Unterstufen-Alter keine Achtsamkeit zu Hause mehr erfahren“, sagt der Experte und ergänzt: „Viele Kinder werden von ihren Eltern nicht einmal mehr gefragt, wie es ihnen geht. Deshalb bin ich – ohne jemandem die Schuld zu geben oder Vorwürfe zu machen – ein Befürworter der Unterstützung der Eltern und somit der Kinder in einer von Medien geprägten Welt.“ Abschließend appelliert Ebenschweiger: „In der Digitalisierung steckt sowohl eine bedeutende Chance für die Zukunft als auch ein immenses Risiko für unsere Kinder, Eltern, Multiplikatoren und die Gesellschaft. Um die Chancen zu erhöhen und Risiken zu minimieren, braucht es mehr interdisziplinäre Verantwortungen, dazu wünsche ich mir beispielsweise eine Präventionsabteilung auf Landesebene.“

WOCHE-Aktion

Mit der WOCHE besuchen Eltern und Großeltern kostenlos den Präventionskongress am 11. und 12.11. im Steiermarkhof. Anmeldung: www.praeventionskongress.at, Kennwort WOCHE-Aktion im Feld "Gruppen-Coupon" eintragen. Beschränkte Anzahl!

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