Auf den Spuren der heimischen Kultur

Foto: Anton Steinwider
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Ein Deutschfeistritzer Musiker will die Volksmusik und damit die heimische Tradition bewahren.

Wer kennt die Geschwister Kölbl? Das junge Musiktrio muss zumindest in den 1950er-Jahren begeisterte Zuhörer gehabt haben, ansonsten würden Albin Wiesenhofer keine Autogrammkarten aus dieser Zeit vorliegen. "Leider stehen auf diesen Karten keine näheren Informationen, lediglich ist auf der Rückseite von zwei Karten ‚Fernitz bei Graz‘ gestempelt. Vielleicht kennt jemand diese Gruppe, und es gibt noch musikalische Erinnerungsstücke", sagt er und hofft auf Hinweise.
Wiesenhofer kennt man als Volksmusikanten und Gründer der Fuchsbartl-Banda. Der Deutschfeistritzer hat sich aber auch der Musikforschung verschrieben. Mit Sammlern, Wissenschaftern und Musikern gründete er den Verein "Volksklang", der sich die Förderung, Erforschung und Erhaltung der alpenländischen Volksmusik zum Ziel gemacht hat.

Kulturen bewahren

"Wir sammeln Musikinstrumente und Tondokumente von Sängern und Musikanten aus dem Alpenraum, spüren altem Liedgut nach und zeichnen die Lebensgeschichten früherer Musikanten ab Ende des 19. Jahrhunderts auf. Wir dokumentieren nicht nur das Alte, wir wollen es in die Zukunft hinüberbringen." Denn obwohl die Steiermark reich an Volkskultur und Musik fürs Volk ist, ist das Erfassen dieses Wissens einzigartig – Wiesenhofer will es bewahren und begreifbar machen. Dort, wo der ländliche Raum Kultur und Brauchtum pflegte, sind auch viele Gedichte und Lieder über das Zusammenleben und die Heimat entstanden. Was lange als verstaubt galt, erlebt heutzutage einen Aufwind: So gibt es kaum eine Gemeinde, die nicht eine Blasmusikkapelle hat, Hackbrett und Harmonika sind wieder gern gespielte Instrumente, und experimentelle Volksmusikanten wie Hubert von Goisern oder Andreas Gabalier füllen große Konzerthallen. Irgendwo muss das alles aber seinen Ursprung gehabt haben – und genau hier setzt der Verein "Volksklang" an. "Die Volksmusik hat ein gutes Fundament. Es gab und gibt viele Strömungen, vieles ist verschwunden, vieles hat sich aber weiterentwickelt", so Wiesenhofer.

Tradition vermitteln

"Aber nicht nur die Wurzeln, sondern auch das, was in Zukunft noch bleiben wird, muss erhalten und dokumentiert werden." Back to the Roots – dieses Gefühl von Verbundenheit zur eigenen Identität wird wieder hochgelebt. Die Musik ist dabei ein Verbindungsglied: "Wir setzen die Musikgruppen in Kontext mit ihrem Leben, mit dem, was sie prägte. Es ist eine Art der Biografiearbeit für die heimische Kultur und die kommenden Generationen." Die Gründung des Vereins bildet, so Wiesenhofer, die Grundlage für das Projekt "Alpenländische Musikwelt". "Das ist einzigartig, etwas Vergleichbares gibt es im deutschsprachigen Raum nicht." Gezeigt werden sollen Bild- und Tondokumente, Musikinstrumente, Fanartikel oder Musikpreise. Die Lebensgeschichte der Musiker, Sänger und Sängergruppen bildet den Rahmen. Der Zugang zur alpenländischen Musikkultur wird sowohl aus Sicht der Musiker als auch aus Sicht der Fans erschlossen, zugänglich gemacht. "Die Aufgabe ist nicht nur, die alpenländische Musikkultur erlebbar zu machen, sondern auch, dass Tradition vermittelt wird", sagt Wiesenhofer.

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