Josef Maislinger im Interview
"Wünsche mir ein gesundes Wachstum"
Bei einem Interview mit der BezirksRundSchau Braunau berichtet der Bürgermeister von Eggelsberg, Josef Maislinger, über seine Gemeinde und anstehende Projekte.
EGGELSBERG.
BezirksRundSchau: Wie geht es Ihnen als Bürgermeister? Was tut sich so in der Gemeinde?
Josef Maislinger: Die Wirtschaft floriert hier in Eggelsberg. Dadurch ist auch der Zuzug immens. Pro Jahr verbauen wir ungefähr einen Hektar an Wohnfläche. Da müssen wir natürlich auch darauf achten, mit der Infrastruktur nachzukommen. Ich als Bürgermeister bin sehr viel unter Menschen und in den Vereinen unterwegs. Seit ein paar Monaten bin ich auch der Obmann des Kameradschaftsbundes, weil dieser sonst vor der Auflösung gestanden wäre.
Wie sind Sie selbst überhaupt in die Politik gekommen?
Mein Vater war selbst im Gemeinderat. 2009 wurde ich gefragt ob ich Parteiobmann der FPÖ werden möchte und nachdem ich dann viel Spaß an der Politik gefunden habe, bin ich im Gemeinderat gelandet. Ich finde, in der Gemeindepolitik kann man wirklich was für die Menschen ausrichten.
Was steht in nächster Zeit an in Eggelsberg?
In nächster Zeit werden wir die Bundesstraße neu machen und die Rad- und Fußwege ausbauen. Zudem werden die Volks- und Hauptschule erweitert, weil sie zu klein werden.
Die Volksschule und die Hauptschule werden zu klein? Liegt das an dem großen Zuzug durch B&R?
Ja, der Zuzug durch die Wirtschaft ist immens. Daher haben wir auch den Kindergarten auf acht Gruppen erweitert.
Jetzt haben Sie den Kindergarten schon angesprochen, wie sieht es in Eggelsberg mit Personalproblemen aus?
Da haben wir zum Glück keine Probleme. Wir haben ein sehr gutes Team an Pädagoginnen und Helferinnen, die alle sehr gerne bei uns arbeiten.
Eggelsberg ist vor allem durch die Firma Bernecker und Rainer bekannt, was hat die Gemeinde sonst noch zu bieten?
Wenn ich in beispielsweise in Linz sage, ich komme aus Eggelsberg, sagen die meisten "Ahhh da ist das Ibmer Moor". Darauf und auf den See sind wir sehr stolz. Außerdem ist Eggelsberg ein wichtiger Schulstandort und entwickelt sich immer mehr zum Einkaufsstandort. Im nächsten Jahr wird auch ein Billa gebaut. Grundsätzlich kann man sagen: Wir haben alles da: Ein Kindergarten, Schulen, ein Jugendzentrum, die Zeitbank und ein Altersheim.
Apropos Altersheim: Ein Stockwerk ist ja derzeit geschlossen. Wie geht es damit weiter?
Wenn wir genügend Personal hätten, würden wir den letzten Stock natürlich öffnen. Dass es so wenig Personal gibt, liegt möglicherweise an der Ausbildung.
Das Gemeindeamt in Eggelsberg wurde neu gebaut, und wurde am 17. September eröffnet. Was ist das Besondere am Neubau?
Wir haben auf Regionalität geachtet. Die Möbel haben wir bei Wiesner und Hager in Altheim gekauft. Außerdem haben wir das Gemeindeamt von Regionalen Künstlern dekorieren lassen. Die Eggelsberger Künstlerin Heidi Zenz hat zum Beispiel aus allen 28. Eggelsberger Ortschaften eine Bodenprobe genommen und diese in einen Bilderrahmen gefüllt. Die 28 Rahmen kann sich jetzt jeder im Gemeindeamt anschauen. Vor dem Gebäude haben wir eine kleine Sitzgelegenheit. Darauf sind ebenfalls alle 28 Ortschaften mit Pfeilen und der Entfernung in Metern angegeben.
Was wünschen Sie sich für Ihre Gemeinde? Wie soll sich Eggelsberg in der Zukunft entwickeln?
Wichtig ist, die Entwicklung nicht zu bremsen. Die Gemeinde sollte Gesund wachsen. Ich wünsche mir, dass der Wohnbau im Ortszentrum voranschreitet und die Leerstände renoviert werden. Außerdem sollten uns die Wirtschaft und die Landwirtschaft erhalten bleiben. Die Landwirtschaft sollte auch wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft erreichen.
Gerade für die jüngeren Bürger möchte ich einen sinnvolle Freizeitbeschäftigung haben. Sie sollen nicht in die falschen Kreise abrutschen, sondern in Vereinen aktiv werden. Die Nachfrage ist auf jeden Fall gegeben.
Wie verbringen Sie Ihren Tag außerhalb des Gemeindeamtes?
Ich unterstütze meine Frau auf unserem Bauernhof. Ab 2024 steige ich auch in die Landwirtschaftskammer ein.
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