Zugverkehr
Auch ÖBB-Verbindungen von deutschem Bahnstreik betroffen

Bereits Mitte November rief die deutsche Lokführergewerkschaft GDL im Zuge der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn (DB) einen ersten landesweiten Warnstreik aus. Ab Donnerstagabend wird die Arbeit nun erneut niederlegen, wobei der Zugverkehr bei unseren Nachbarn bis Freitagabend zum Erliegen kommen soll. | Foto: Deutsche Bahn AG / Pierre Adenis
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  • Bereits Mitte November rief die deutsche Lokführergewerkschaft GDL im Zuge der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn (DB) einen ersten landesweiten Warnstreik aus. Ab Donnerstagabend wird die Arbeit nun erneut niederlegen, wobei der Zugverkehr bei unseren Nachbarn bis Freitagabend zum Erliegen kommen soll.
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Bereits Mitte November rief die deutsche Lokführergewerkschaft GDL im Zuge der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn (DB) einen ersten landesweiten Warnstreik aus. Ab Donnerstagabend wird die Arbeit nun erneut niederlegen, wobei der Zugverkehr bei unseren Nachbarn bis Freitagabend zum Erliegen kommen soll. Aber auch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und deren Gäste sind von den Folgen des Streiks betroffen.

ÖSTERREICH/DEUTSCHLAND. Nachdem es in der letzten Verhandlungsrunde Ende November zu keiner Einigung zwischen der GDL und der DB kam, kündigte die Gewerkschaft einen zweiten Warnstreik an. Zunächst wurde dafür kein genaues Datum genannt, am Mittwoch gab die GDL jedoch bekannt, dass die Arbeit im Güterverkehr am Donnerstag ab 18 Uhr niedergelegt werden soll, im Personenverkehr startet der Warnstreik ab 22 Uhr. Schlussendlich wird der Zugverkehr bei unseren Nachbarn bis Freitagabend um 22 Uhr zum Erliegen kommen.

Bereits nach der Ankündigung des Streiks erklärte ein ÖBB-Sprecher der APA, dass man davon ausgehe, "dass weite Teile unserer Verbindungen nach Deutschland nicht geführt werden können". Die ÖBB befinde sich in Abstimmung mit den deutschen Kollegen, um festzustellen, welche Teile bestreik werden.

"Nicht notwendige Fahrten verschieben "

Am Donnerstag gaben die ÖBB auf ihrer Webseite schließlich bekannt, dass im Streikzeitraum "grenzüberschreitend von/nach Deutschland keine Züge" verkehren werden und der Bahnverkehr bei unseren Nachbarn weitgehend eingestellt werde. Aufatmen dürfen hingegen wohl alle Reisende, die Zugverbindungen zwischen Salzburg und Tirol über das Deutsche Eck in Anspruch nehmen müssen: Wie die ÖBB mitteilen, wird der innerösterreichische Tagverkehr in diesem Bereich nicht betroffen sein.

Bist du vom deutschen Lokführer-Streik betroffen?

Wie beim ersten Warnstreik werden die Einschränkungen wohl auch österreichische Reisende treffen, die über das lange Wochenende mit den Nachtzügen (Nightjet und Euro Night) unterwegs sein werden. Konkrete Details nannten die ÖBB hierzu zwar noch nicht, allerdings werden betroffene Reisende auf der Webseite bereits ersucht, "nicht notwendige Fahrten nach Deutschland zu verschieben bzw. alternative Reisemöglichkeiten zu wählen". Bis Donnerstag Mittag wollen die ÖBB detaillierte Auskünfte geben, wobei die Fahrplanänderungen nach und nach auch in der Fahrplanauskunft SCOTTY aktualisiert werden. 

Unbefristeter Ausstand könnte folgen

Neben der DB gilt der deutsche Warnstreik auch für die Regionalzug-Betreiber Transdev, AKN Eisenbahn und die City-Bahn Chemnitz. Die GDL begründete den Streik damit, dass die Arbeitgeberseite "mauert" und nicht bereit sei, "den Beschäftigten die ihnen zustehende Wertschätzung und Anerkennung für die geleistete Arbeit zukommen zu lassen". Die Gewerkschaft habe zudem bereits eine Urabstimmung für einen unbefristeten Ausstand in die Wege geleitet, deren Ergebnis vor Weihnachten vorliegen soll. Bei dem jetzigen Warnstreik soll es sich jedoch um den einzigen in der Weihnachtszeit handeln; erst nach der ersten Jännerwoche würde man weitere Kampfmaßnahmen setzen. 

Auch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und deren Gäste sind von den Folgen des Streiks betroffen. | Foto: privat/z.V.g.
  • Auch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und deren Gäste sind von den Folgen des Streiks betroffen.
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"Vermiest Millionen Menschen das Adventwochenende"

Der Verhandlungsführer der Bahn, Martin Seiler, zeigte kein Verständnis für den kommenden Warnstreik: "Die Lokführergewerkschaft vermiest Millionen unbeteiligten Menschen das zweite Adventwochenende". Es sei "verantwortungslos und egoistisch", einen Streik so kurz nach dem Wintereinbruch und so kurz vor dem Fahrplanwechsel durchzuführen. Anstatt zu verhandeln und sich der Wirklichkeit zu stellen, streike die Lokführergewerkschaft für unerfüllbare Forderungen, sagte Seiler: "Das ist absolut unnötig". 

Neben einer Gehalts- und Lohnerhöhung von 555 Euro pro Monat sowie einer einmaligen steuerfreien Inflationsprämie von 3.000 Euro fordert die GDL auch eine Arbeitszeitverkürzung. So soll die Arbeitszeit für Schichtarbeiter ohne Lohnkürzung von 38 auf 35 Stunden gesenkt werden. Die Bahn hat elf Prozent mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 32 Monaten geboten. Das hatte die GDL als völlig unzureichend abgelehnt.

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