Klimaforscher stellen klar
Aussagen von Kurz im Widerspruch zu Wissenschaft

Die Klimawissenschaft sagt: Aussagen von Sebastian Kurz waren falsch. | Foto: Goran Horva/Pixabay
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Innovation und Technik allein werden die Klimakrise nicht lösen, sagt die Wissenschaft entgegen der jüngsten Aussagen des Bundeskanzlers. Dieser erkennt die Sinnhaftigkeit hinter der Evaluierung der Straßenbauprojekte S18 und des Lobau-Tunnels nicht und stellt sich gegen seinen Koalitionspartner und eben auch gegen die Wissenschaft. 

ÖSTERREICH. Die Lobau-Tunnel-Debatte geht weiter. Nachdem Bundeskanzler Sebastian Kurz sich für den Bau des Tunnels ausgesprochen hat, kontern jetzt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) Klubobfrau der Grünen Sigrid Maurer und nicht zuletzt: Die Wissenschaft. Denn Kurz hält die Bekämpfung der Klimakrise auch ohne Verzicht für möglich und setzt auf Technik und Innovation. Aus wissenschaftlicher Perspektive keine gute Strategie.

Klimaforscher korrigieren Aussagen des Kanzlers

"Seine gestrigen Aussagen in Bezug auf die Klimakrise stehen z.B. in Widerspruch zu den internationalen und nationalen Studien, die uns vorliegen. Nach diesen steht fest, dass Technik und Innovation allein die Klimakrise nicht lösen können", stellt das CCCA (Climate Change Centre Austria) in einer Aussendung klar. Das österreichische Klimaforschungsnetzwerk besteht aus den bekanntesten Klimaforschern Österreichs, wie etwa Helga Kromp-Kolb und Harald Rieder. Das Netzwerk bietet dem Kanzler an, sich mit etwaigen ihnen unbekannten Studien, die seinen Aussagen zugrunde liegen könnten, zu befassen und stellen klar, dass zusätzliche politische und rechtliche Rahmenbedingungen notwendig seien, um die Klimakrise zu lösen.

"Klimaschutz bedeutet nicht zurück in die Steinzeit"

Kritik hagelte es für Kanzler Kurz vor allem für seinen Steinzeit-Sager. Gegenüber den Vorarlberger Nachrichten argumentierte er für die Straßenbauprojekte, die derzeit evaluiert werden, folgendermaßen: "Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass unser Weg zurück in die Steinzeit sein sollte. Ich halte weder etwas von der ständigen Politik des erhobenen Zeigefingers noch von Fantasien, dass man irgendwie leben könnte wie im vergangenen Jahrhundert". Das Forschungsnetzwerk erwidert, dass Klimaschutz keineswegs "zurück in die Steinzeit" bedeute. "Das Ziel ist im Gegenteil innerhalb der ökologischen grenzen des Planeten zu bleiben, um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten und Lebensqualität zu sichern", so die Wissenschaftler. 

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Gewessler kann mit Diskussion wenig anfangen

Klimaschutzministerin Gewessler kann mit dieser Diskussion wenig anfangen. Die Regierung habe sich auf Klimaneutralität 2040 und auf die Eindämmung der Bodenversiegelung geeinigt. Das bedeute auch, dass geplante Projekte nochmals zu evaluieren seien.  Der Klimawandel sei eine Bedrohung. "Auf einem kranken Planeten gibt es kein gesundes Wirtschaften", so die Ministerin. Auch Sigrid Maurer kontert die Aussagen vom Bundeskanzler: "Wer glaubt, die Klimakrise bewältigen zu können, ohne etwas zu verändern, der lebt in der Steinzeit", konterte die Grüne Klubobfrau. 

Bundesministerin Gewessler kann mit der Diskussion über die Straßenbauprojekte wenig anfangen. | Foto: Franziska Marhold
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Bundesministerin Gewessler kann mit der Diskussion über die Straßenbauprojekte wenig anfangen. | Foto: Franziska Marhold

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