Austrian World Summit
Greta: "Das ist nicht Klimaschutz, das ist Rhetorik"

2019 war Greta Thunberg noch persönlich in Wien. Dieses Jahr ist sie per Video zugeschalten. | Foto: Austrian World Summit
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  • 2019 war Greta Thunberg noch persönlich in Wien. Dieses Jahr ist sie per Video zugeschalten.
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Arnold Schwarzenegger lädt die Weltspitzen aus Politik und Wirtschaft nach Wien, um beim Austrian World Summit über Klimaschutz zu reden. Die Veranstaltung bot einen teils verwirrenden und eigentümlichen Gegensatz zwischen ernsthaften Appellen und selbstdarstellerischem Eigenlob. Fridays for Future Aktivisten wurden fast hinausgeworfen.

ÖSTERREICH. Ein skurriles Ereignis ist er schon, der Austrian World Summit. Arnold Schwarzenegger lädt jährlich zu einem Gipfeltreffen in Wien ein, das ganz unter dem Motto "gesunder Planet - gesunde Menschen" steht. Auf der einen Seite wird der WKÖ (Wirtschaftskammer Österreich) auf der Bühne eine Medaille verliehen, die Seychellen erbitten Hilfe, bevor die Insel untergeht, Greta Thunberg prangert Regierungsspitzen an und Sebastian Kurz lobt sich selbst für seine Impfstrategie.

Hochkarätige Prominenz in Wien

Es geht los mit Reden von Arnold Schwarzenegger, Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Kurz. Zugeschaltet werden dann für Diskussionen sogar noch der Vize-Präsident der europäischen Kommission, Greta Thunberg, Jane Goodall, Antonio Guterres, Angela Merkel, und zahlreiche andere Staatsoberhäupter. Das Ziel des Austrian World Summits: Bewusstseinsbildung zur Klimakrise. Das soll durch ein großes Event in der spanischen Hofreitschule in Wien geschehen, bei dem Ideen und Lösungen präsentiert werden. Es wird viel geredet für ein Event, das schnelles Handeln in den Mittelpunkt setzen möchte. 

Hier kann man den Gipfel live verfolgen:

Skurrile Gegensätze

Sebastian Kurz nutzte seine Redezeit, um großteils über seine Impfstrategie zu sprechen. Zuschauer wurden aufgefordert, die Hand zu heben, wenn sie schon geimpft sind. Was das mit einem gesunden Planeten zu tun hat, hat er nicht erklärt. Er musste sich auch schon zum Ibiza U-Ausschuss verabschieden. Bald darauf kam schon der Präsident der Seychellen zu Wort und redete nicht über Impfungen. Er bettelte fast schon die Regierungsspitzen der Welt an, echten Klimaschutz zu betreiben, um die Insel vor dem buchstäblichen Untergang zu bewahren. Denn die Zeit renne uns davon. Wofür aber Zeit blieb, war eine feierliche Verleihung des Titels "Climate Action Hero" an Karlheinz Kopf und Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau vom Land Niederösterreich. Zur Erinnerung: Die WKÖ, dessen Generalsekretär Kopf ist, hat sich noch vor Kurzem geweigert, sich für die Klimaziele der Regierung auszusprechen. Greta Thunberg brachte in ihrer Rede die Problematik auf den Punkt: "Was ihr hier macht, ist nicht Klimaschutz, es ist Rhetorik."

Bäume als Abstandhalter gab es 2020 beim Austrian World Summit. | Foto: The Schwarzenegger Climate Initiative
  • Bäume als Abstandhalter gab es 2020 beim Austrian World Summit.
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Fridays for Future Aktivisten fast hinausgeworfen

Auch Aktivisten der Wiener Fridays for Future Bewegung waren vor Ort. Ihre Schilder waren jedoch nicht erwünscht. "Klara und ich sind mit Schildern gekommen", berichtet Ivo, der die Veranstaltung besucht hat: "Auf Klaras Schild waren die Reduktionsziele gezeichnet auf meinem das 1,5 Grad Ziel. Kurz vor Beginn der Veranstaltung ist ein Sicherheitsmitarbeiter sehr offensiv zu uns gekommen und meinte, entweder die Schilder müssen raus oder wir. Das 1,5 Grad Ziel, das hier alle so super finden, ist anscheinend nicht erwünscht." Die Aktivisten kritisieren, dass bei dieser Veranstaltung vieles nur heiße Luft war. "Wir haben seit einem halben Jahr nicht einmal ein Klimaschutzgesetz und Kurz stellt sich hin und redet groß. Man muss dabei gewesen sein, um das zu glauben."

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