Eskalation in Nahost
Heimische Politik verurteilt Irans Angriffe auf Israel

Der Iran hat in der Nacht auf Sonntag erstmals Israel direkt angegriffen. Rund 300 Drohnen und Raketen wurden laut der israelischen Armee auf das Land abgefeuert.  | Foto: Tomer Neuberg / AP / picturedesk.com
9Bilder
  • Der Iran hat in der Nacht auf Sonntag erstmals Israel direkt angegriffen. Rund 300 Drohnen und Raketen wurden laut der israelischen Armee auf das Land abgefeuert.
  • Foto: Tomer Neuberg / AP / picturedesk.com
  • hochgeladen von Kevin Chi

Die Eskalationsspirale in Nahost dreht sich immer weiter. In der Nacht auf Sonntag griff der Iran seinen Erzfeind Israel erstmals in der Geschichte direkt an. Es wird mit einer "erheblichen Reaktion" vonseiten Israels gerechnet. Die internationale Gemeinschaft ist besorgt, auch die heimische Politik verurteilt Irans Angriff scharf.

ISRAEL/IRAN/ÖSTERREICH. Was viele vor Tagen befürchteten, trat ein: Erstmals in der Geschichte hatte der Iran in der Nacht auf Sonntag seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Bereits Tage zuvor hatte man nach einem Angriff auf ein iranischen Konsulargebäude in Damaskus mit Vergeltung gedroht. Bei dem Luftangriff, der Israel zugeschrieben wird, waren Anfang April 16 Menschen, darunter zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden.

Die zahlreichen Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern, die in der Nacht auf Sonntag vom Iran aus abgeschossen wurden, konnten zwar vom israelischen Abwehrsystem "zu 99 Prozent" abgefangen werden – auch mit mutmaßlich tatkräftiger Unterstützung benachbarter Länder. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der noch in der Nacht sein Kriegskabinett einberufen hatte, schrieb auf X: "Wir haben abgeschossen, wir haben gebremst. Gemeinsam werden wir siegen".

Parallel zum Angriff Irans hatten auch die Hisbollah und Huthis Angriffe gegen israelische Ziele ausgeführt.  | Foto: APA-Grafik / picturedesk.com
  • Parallel zum Angriff Irans hatten auch die Hisbollah und Huthis Angriffe gegen israelische Ziele ausgeführt.
  • Foto: APA-Grafik / picturedesk.com
  • hochgeladen von Kevin Chi

Doch die beispiellose Attacke der Islamischen Republik sorgt international für Empörung. Man fürchtet eine neue Eskalationsstufe im ohnehin krisengebeutelten Nahen Osten. Parallel zum Angriff Irans hatten auch die Hisbollah und Huthis Angriffe gegen israelische Ziele ausgeführt. 

Nehammer: "Feindseligkeit sofort stoppen"

US-Präsident Joe Biden sicherte Israel die Unterstützung der USA zu. Der UNO-Sicherheitsrat plant eine Sondersitzung. Scharfe Kritik am Iran übten unter anderem UNO-Generalsekretär Antonio Guterres und die Europäische Union.

Bundeskanzler Karl Nehammer verurteilt Irans Angriff "auf das Allerschärfste". (Archiv) | Foto: BKA/Schrötter
  • Bundeskanzler Karl Nehammer verurteilt Irans Angriff "auf das Allerschärfste". (Archiv)
  • Foto: BKA/Schrötter
  • hochgeladen von Julia Schmidbaur

Die heimische Politik verurteilt Irans Angriffe ebenfalls scharf. So reagierte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) via X: "Ich verurteile den iranischen Angriff auf Israel auf das Allerschärfste. Österreich steht an der Seite Israels und wir fordern den Iran auf, jedwede Feindseligkeit sofort zu stoppen." Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) fordert, ebenfalls in einer Stellungnahme via X, den Iran und seine Verbündeten dazu auf, nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen. "Dies ist eine neue Eskalationsstufe in einer Situation, die bereits sehr gefährlich ist", so Schallenberg.

Zum Verlassen des Iran aufgerufen

Aus Sorge vor einer weiteren Eskalation zwischen Israel und dem Iran hatte das Außenministerium bereits vor dem Angriff österreichische Staatsbürgerinnen und -bürger, die sich noch im Iran aufhalten, das Land zu verlassen.

Ein Sprecher des Außenministeriums gab gegenüber der "APA" an, dass es bereits seit einiger Zeit eine Reisewarnung für den Iran gibt. Neu sei jedoch der explizite Hinweis auf die erhöhte Gefährdung wegen der aktuell angespannten Lage. Trotz der bestehenden Reisewarnung hatte etwa die Austrian Airlines (AUA) bisher Flüge nach Teheran angeboten. Diese wurden nun ebenfalls bis mindestens Donnerstag eingestellt. Zuvor hatte bereits die Lufthansa, die Muttergesellschaft der AUA, ihre Flüge von und nach Teheran abgesagt

Weitere Themen:

Nach Irans Angriff auf Israel – AUA streicht Flüge
Österreicher zum Verlassen des Iran aufgerufen

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.