30 Jahre "Rainbows"
Hilfe in beschwerten Kindertagen auch in Deutschlandsberg

Farbe in vielfach beschwerte Kinderleben bringen, das macht man bei "Rainbows" Steiermark seit jetzt 30 Jahren. | Foto: Rainbows
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Die Auswirkungen der Pandemie setzen Kindern und Jugendlichen auf vielen Ebenen zu. Kommt es dann auch noch zu einer Trennung oder Scheidung der Eltern, ist es besonders wichtig, sie bei der Bewältigung dieser Lebenssituation zu unterstützen. "Rainbows" Steiermark hilft Kindern und Jugendlichen in solch stürmischen Zeiten – bei Trennung, Scheidung oder dem Tod naher Bezugspersonen - und das seit bereits 30 Jahren.

DEUTSCHLANDSBERG. Im Bezirk Deutschlandsberg ist diese Einrichtung seit Mitte der 1990er Jahre aktiv. Aktuell gibt es "Rainbows"-Gruppen in St. Josef und in der Bezirksstadt Deutschlandsberg, in denen insgesamt sechs Kinder betreut werden. Zwei Mitarbeiterinnen sind im Bezirk Deutschlandsberg für "Rainbows" tätig, eine von ihnen ist Marianne Opara aus Lannach. Die hauptberufliche Lehrerin und "Rainbows"-Gruppenleiterin ist bereits seit 15 Jahren bei "Rainbows" in Deutschlandsberg tätig. Wir haben sie zu ihrer herausfordernden Tätigkeit befragt:

Wie kommt man eigentlich zu so einem Beruf?
MARIANNE OPARA: Ausgangspunkt war einerseits meine eigene Trennung, aber damals waren meine Kinder zu jung, und es gab leider noch nicht so viele Angebote wie heute. Andererseits habe ich in der Schule als Lehrerin immer mehr Kinder erlebt, die mir oft ihr Herz ausgeschüttet haben. Auf der Suche nach einer Ausbildung in dieser Richtung kam ich dann vor etwa 15 Jahren zu "Rainbows".

Marianne Opara ist seit 15 Jahren für "Rainbows" im Bezirk Deutschlandsberg unterwegs. | Foto: KK
  • Marianne Opara ist seit 15 Jahren für "Rainbows" im Bezirk Deutschlandsberg unterwegs.
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Wie hält man es aus, mit so viel Verzweiflung konfrontiert zu sein?
Wichtig ist die eigene positive Lebenseinstellung, ich versuche schon seit vielen Jahren, jeden Tag dankbar zu sein, was auch immer geschieht. Ich glaube einfach an das Gute in jedem Menschen und in allen Lebenssituationen.
Außerdem liebe liebe ich meine Arbeit mit Kindern sehr, weil Kinder so etwas Offenes, Lebendiges haben, auch wenn sie schon viel Trauriges erfahren haben. Eigentlich werde ich selbst dadurch immer beschenkt, und ich lerne immer wieder dazu.
Es hilft mir auch, dass ich in verschiedenen Bereichen arbeite, in der Schule, in der Pfarre, und eben bei "Rainbows".

Wenn man mit so viel Trauer zu tun hat, leidet man da nicht manchmal mit?
Ich fühle oft mit, es berührt mich auch nach Jahren Vieles sehr. Aber ich versuche, nicht mitzuleiden, denn dann kann ich ja den Kindern und Eltern nicht mehr helfen.
Das ist natürlich eine Kunst. Die Erfahrung hilft einem und durch die Supervisionen bei "Rainbows" finde ich auch Unterstützung.
Ich achte persönlich auf einen guten Ausgleich. Wenn ich viel Reden muss und viele Kontakte hatte, brauche ich danach eine Zeit der Stille. Ich gehe gerne und viel in den Wald oder in die Berge. Auch das Niederschreiben hilft mir, Situationen zu verarbeiten.

In Kleingruppen wird mit spielerischen und kreativen Methoden gearbeitet. | Foto: Rainbows
  • In Kleingruppen wird mit spielerischen und kreativen Methoden gearbeitet.
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Welche Stärken und Fähigkeiten sollte man für diese Arbeit mitbringen?
Vor allem sollte man gerne mit Menschen und besonders mit Kindern arbeiten. Neugier und Offenheit ist kein Fehler. Vor allem ist es notwendig, sich in andere einfühlen zu können.
Diese Arbeit wird hauptsächlich neben einem anderen Beruf gemacht, so verteilt sich die Belastung etwas. Humor hilft einem immer, Flexibilität auch.

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