Sicherheit am Berg
Bergrettung Bad Schwanberg warnt vor Tücken der Koralm

Karl Fauland, Ortsstellenleiter der Bergrettung Bad Schwanberg, bei der Erhebung des Schneeprofils auf der Koralm: Die Gefahren des alpinen Geländes werden immer wieder unterschätzt.  | Foto: ÖBRD Bad Schwanberg
4Bilder
  • Karl Fauland, Ortsstellenleiter der Bergrettung Bad Schwanberg, bei der Erhebung des Schneeprofils auf der Koralm: Die Gefahren des alpinen Geländes werden immer wieder unterschätzt.
  • Foto: ÖBRD Bad Schwanberg
  • hochgeladen von Martina Schweiggl

Als beliebtes Naherholungsgebiet überzeugt die Koralm sowohl Sportler als auch Naturgenießer mit einem attraktiven Freizeitangebot. Zum Start in die neue Wintersaison mahnt die Bergrettung Bad Schwanberg zur Vorsicht am Berg. 

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG/BEZIRK LEIBNITZ. Der Wintereinbruch der vergangenen Tage bescherte Wintersportlern einen perfekten Saisonauftakt. Und damit steht auch der Pistenrettungsdienst der Bergrettung Bad Schwanberg wieder täglich in den Startlöchern. 

Auf der Weinebene gibt es vom ersten bis zum letzten Saisontag einen Pistenrettungsdienst.  | Foto: ÖBRD Bad Schwanberg
  • Auf der Weinebene gibt es vom ersten bis zum letzten Saisontag einen Pistenrettungsdienst.
  • Foto: ÖBRD Bad Schwanberg
  • hochgeladen von Martina Schweiggl

"Die Bergrettung Bad Schwanberg ist als eine von 53 Bergrettungs-Ortsstellen in der Steiermark bei Sucheinsätzen sowie beim Pistendienst und bei Lawineneinsätzen tätig. Generell erstreckt sich unser Einsatzgebiet über die Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz, wobei unser Haupteinsatzgebiet im Winter das Schigebiet Weinebene darstellt", erklärt Ortsstellenleiter Karl Fauland. 

Neun Neuzugänge und drei neue Einsatzleiter

Das Team der Ortseinsatzstelle Bad Schwanberg besteht aktuell aus einer Stamm-Mannschaft von 42 Personen, die ehrenamtlich tätig sind. Neun Neuzugänge, die sich zurzeit in Ausbildung befinden, aber zum Teil schon Kurse beendet haben und nun auf die abschließende Prüfung warten, verstärken das Team rund um Karl Fauland. Darüber hinaus freut man sich auch über drei neue, von der Landesleitung ausgebildete Einsatzleiter. 

Bist du im Winter auf der Koralm unterwegs?

Pistendienst der Bergrettung auf der Weinebene 

Ein Großteil der aktiven Mitglieder ist im Pistendienst auf der Weinebene tätig, wo es pro Saison rund 50 Unfälle zu betreuen gibt. Doch vor allem bei Unfällen abseits der Piste habe man, so Fauland, im Vorjahr einen Zuwachs verzeichnet. In Hinblick auf den nach wie vor anhaltenden Schitouren-Boom sei bemerkbar, dass besonders Anfänger Gefahrensituationen oftmals falsch einschätzen.  

"Seit Ausbruch der Pandemie suchen mehr Menschen Erholung und Ausgleich in der Natur. Das bemerken auch wir. Doch auch, wenn sich die Koralm im Sommer als liebliche Almgegend präsentiert, hat sie im Winter ihre Tücken",

betont der Ortsstellenleiter der Bergrettung Bad Schwanberg. Da man sich in alpinem Gelände befinde, sei besonderes Augenmerk auf eine entsprechende Ausrüstung zu legen. 

Lawinenabgänge auf der Koralpe als unterschätzte Gefahr

Aufgrund der Schneemenge sei derzeit auch eine erhöhte Lawinengefahr gegeben. Zwar gäbe es im Betreuungsgebiet der Bergretter nur ein paar Hänge, wo es zu Lawinenabgängen kommen kann, doch da der Alpinsport derzeit so großen Zulauf verzeichnet, richtet das Team der Bergrettung Bad Schwanberg den dringenden Appell an alle Koralm-Besucher, mögliche Gefahren nicht zu unterschätzen.

Eine Notfallausrüstung mit Lawinenverschüttetensuchgerät, Schaufel und Sonde sei daher ein Muss. "Da es diese Dinge im Ernstfall auch zu beherrschen gilt, ist eine entsprechende Schulung anzuraten", hebt Karl Fauland hervor.

Gute Planung vor jedem Bergausflug

Generell empfiehlt die Bergrettung Bad Schwanberg vor jeder Tour bzw. vor jedem Ausflug eine entsprechende Planung: Nicht nur die Route selbst sollte dabei durchdacht werden, sondern auch das Wetter, die derzeit früh einsetzende Dunkelheit und die Lawinenlage. Der  Lawinenwarndienst Steiermark liefert einen täglichen Lagebericht, Meldungen über Lawinenereignisse, Schneeprofile etc. Kommt es zu Unfällen im Gelände, ist die Bergrettung unter der Notrufnummer 140 zur Stelle. 

Checkliste: Sicherheit am Berg (Winter)

1. Sorgfältige Tourenplanung
2. Gute Selbsteinschätzung
3. Adäquate Ausrüstung
4. Richtige Reaktion im Notfall
5. Bergrettungsnotruf: 140
W-Fragen beantworten: Wer? Was? Wo? Wie viele? Wann? Anweisungen befolgen - Ruhe bewahren - am Unfallort warten

Was muss unbedingt in den Rucksack?
Schutzkleidung/Wechselkleidung
Erste Hilfe-Set
Essen/Trinken
Handy (mit aufgeladenem Akku!)
Biwaksack
Lawinenschaufel
Sonde

ACHTUNG: Das LVS-Gerät gehört nicht in den Rucksack, sondern sollte am Körper getragen werden! 
(Quelle: Bergrettung Bad Schwanberg)

Diese Beiträge könnten dich ebenso interessieren: 

Hebalm und Weinebene sind bereit für die Wintersaison
Ein etwas anderer Sport im Lockdown
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.