Bildung in Zeiten der Corona-Krise

Gute Stimmung an der HLW Deutschlandsberg

Die HAK, HLW, HTL Bulme und das BORG Deutschlandsberg sind seit 4. Mai mitten in den  Maturavorbereitungen. Die WOCHE Deutschlandsberg hat sich umgehört.

DEUTSCHLANDSBERG: Zu den Vorbereitungen der bevorstehenden schriftlichen Matura haben wir auch Andrea Reschinger, Leiterin an der HLW Deutschlandsberg, befragt.

Wie ist die Stimmung unter den Lehrern und Schülern, seitdem die dreiwöchige Vorbereitungszeit wieder im Schulgebäude angelaufen ist?
ANDREA RESCHINGER: Die Stimmung ist positiv, erwartungsvoll. Anfangs etwas unsicher und zurückhaltend, aber mittlerweile freudig und zuversichtlich.

Haben sich die Schülerinnen und Schüler im Distance-Learning gut vorbereiten können?
Wir sind seit 2018 als E-learning-Expert-Schule zertifiziert. Durch unseren Schwerpunkt „media“ arbeiten wir schon sehr lange im Unterricht mit den verschiedenen Devices, via Internet und mit Plattformen. Die Ausstattung ist sehr gut und alle können sehr gut mit den technischen Hilfsmitteln umgehen. Unsere Lehrerinnen und Lehrer sind innovativ. Eine Umfrage nach den ersten beiden Wochen ergab unter anderem, dass Schülerinnen und Schüler die Unterstützung und das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer sehr schätzen.

Ist man im Unterrichtsgebäude mit den Hygienemaßnahmen gut aufgestellt?
Ja, auf die Hygiene wird sehr großer Wert gelegt. Es sind alle Anforderungen und Maßnahmen sehr gut umgesetzt.

Drei Schularbeiten, drei schriftliche Maturaarbeiten in nur drei Prüfungsgebieten - ist das zu stemmen in der kurzen Zeit?
Diese Vorgabe ist natürlich für alle eine Herausforderung, aber auch die Chance, sich auf diese drei Gebiete zu fokussieren. Die Vorbereitung wurde ja schon im Distance-Learning in der letzten Zeit gemacht. Unsere Maturantinnen und Maturanten werden von ihren Lehrerinnen und Lehrern sehr gut begleitet und vorbereitet.

Empfinden Sie den Entfall der mündlichen Matura als essentiellen Teil, der heuer nicht stattfindet?
Die mündliche Matura ist eine Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler, ihre erworbenen Kompetenzen vor der Prüfungskommission zu präsentieren. Das stärkt das Selbstbewusstsein und ist ein krönender Abschluss der Schullaufbahn und der Ausbildung. In der Vorbereitung auf eine mündliche Prüfung beschäftigt man sich mit den Themen noch einmal intensiver als das im laufenden Unterricht passiert. Daher ist es schade, dass z.B. für Wahlfächer, für die sich Maturanten speziell interessieren, diese Vertiefung nicht passiert.

Es wird ja auch kein Abschlussfest und keine Maturareise geben, wie gehen die Maturanten mit dieser Regelung um?
Ich nehme die Maturantinnen und Maturanten als sehr verantwortungsvolle Menschen wahr. Die Hygienevorschriften werden ganz selbstverständlich befolgt und umgesetzt. Daher haben sie auch Verständnis für den, wenn auch schmerzlichen Entfall, dieser Veranstaltungen.

Fühlen Sie sich ausreichend informiert über die anstehenden Maßnahmen?
Die Informationen, die wir jetzt haben, sind übersichtlich und genau, ich hätte sie mir und auch für die Schülerinnen und Schüler früher gewünscht.

Worin sehen Sie die größten Herausforderungen für die Maturantinnen und Maturanten bzw. für den Lehrkörper?
Diese Zeit ist für niemanden einfach. Sowohl die lange Zeit der Ungewissheit, als auch die Kurzfristigkeit der Umsetzung, stellen eine Belastung für alle Beteiligten dar. Die Vorbereitung auf die Matura im Home-office oder Home-Learning birgt für alle große Herausforderungen.
Der Umgang mit großem Stress ist in dieser Phase ohnehin schon nicht einfach. Dazu kommt der Druck, gute Leistungen bei den abschließenden Prüfungen zu erbringen. Jede Schülerin, jeder Schüler will schließlich ein möglichst schönes Maturazeugnis mit auf den weiteren Lebensweg nehmen.
Lehrerinnen und Lehrer haben ja nicht nur den Ergänzungsunterricht mit den Maturantinnen und Maturanten, sondern das Distance-Learning mit den Schülerinnen und Schülern zu Hause muss ja auch weiterlaufen. Mit diesem Spagat stemmt unser Lehrkörper ein immens großes Arbeitspensum.

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