Schwerpunkt Natur
"Haus der Energie" als Umwelt-Ratgeber

In ihrem Element: Irmtraud Pribas bei einer Gartenführung zum Thema Biodiversität | Foto: eaw
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  • In ihrem Element: Irmtraud Pribas bei einer Gartenführung zum Thema Biodiversität
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Energie zu sparen ist ein Gebot der Stunde: Es tut der Umwelt ebenso gut wie dem eigenen Geldbörserl. Ein Drehscheibe für Energieberatung am Puls der Zeit ist das "Haus der Energie" in Deutschlandsberg, das 2011 in einem sanierungsbedürftigen Haus in der Grazer Straße mit Unterstützung der Stadtgemeinde entstanden ist.

DEUTSCHLANDSBERG. Die Energieagentur Weststeiermark ist eine amtlich anerkannte Energieberatungsstelle des Landes Steiermark, informiert zum Thema Energie und Strom und setzt bei Bewusstseinsbildung für Natur und Umwelt an - Themen also, die aktueller nicht sein können.

In diesem Sinne ist das Haus der Energie ein Musterbeispiel für den Einsatz von einem Mix aus erneuerbaren Energieträgern. Es gibt Besucherinnen und Besuchern und Kundinnen und Kunden als unabhängige Institution Unterstützung bei Fragen zu Förderungen von Bund und Land, zu Heizungstausch, Solarthermie, Photovoltaik und vieles mehr.

"Den Rahmen für die Arbeit der Energieagentur Weststeiermark bilden die von den Vereinten Nationen beschlossenen Nachhaltigkeitsziele und die Umweltenzyklika Laudato Si von Papst Franziskus."
Irmtraud Pribas, Geschäftsführende Obfrau der Energieagentur Weststeiermark

Spannende Einblicke gelingen mit dem Kinderprogramm im Stadtgarten. | Foto: eaw
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Das kleine 1 x 1 der Energie

"In Workshops und Schulungen werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Grundlagen von Strom, Wärme, Energie und Wasser vertraut gemacht, wobei keine fachlichen Vorkenntnisse erforderlich sind", erklärt die Geschäftsführende Obfrau Irmtraud Pribas.

Mit praktischen Beispielen aus dem Alltag werden zum Beispiel Stromrechnung und Stromverbrauch, Verbrauch von Elektrogeräten, Innenbeleuchtung und Warmwasser mit einfachen Rechenbeispielen erklärt. "Diese Schulungen stehen auch externen Personen zu Verfügung. Energie zu sparen ist gerade jetzt nötiger denn je. Jedes Watt zählt", lädt Pribas ein.

Schrebergärten stehen hoch im Kurs

Das Garteln an und für sich erfreut sich steigender Beliebtheit, doch der Wunsch nach einem eigenen Garten ist nicht immer erfüllbar. Aber ein entsprechendes dichtes Mosaik an Parks, Obstbäumen, Baumgruppen bzw. öffentlich zugänglichen Gärten kann viele Möglichkeiten eröffnen, sich jeweils innerhalb von Minuten den schattenspendenden Sauerstoffzellen zu nähern. "Für viele Kinder sind sie eine unersetzbare Notwendigkeit und oft auch die einzige Möglichkeit Naturnähe zu erfahren", weiß Pribas von den Projekten mit umliegenden Schulen.

Der ökologisch gestaltete 1. 000 m2 große Hausgarten rund um das Haus der Energie dient daher auch zur Anzucht für Stauden, Gehölze und Kräuter für den Stadtgarten, – nur wenige Gehminuten vom Haus der Energie entfernt.

Wunsch nach mehr Grün

Im Gästebuch vom Gemüseraritäten-Stadtgarten ist der Wunsch nach "mehr von diesem Stadtgarten in der Stadtgemeinde" nachzulesen, also pflanzliches Grün als Schattenspender und klimafreundliche Bäume für eine Abkühlung. Mehr Bäume auf asphaltierten Parkflächen, mehr Grünflächen, Wasserspender etc. viele Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung.

Der 5.000 m2 große Stadtgarten Deutschlandsberg als Klimaschutzgarten inmitten von Deutschlandsberg ist ein Gemüse- und Kräuter-Raritätengarten und lädt die Bevölkerung zur Selbsternte ein.

Das kleine 1x1 des Energieparens in praktischen Rechenbeispielen. | Foto: eaw
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Im Rahmen vom gemeinnützigen Beschäftigungsprojekt in Kooperation mit der StAF GmbH, AMS Steiermark und dem Land Steiermark wird dieses weite Gartengelände ökologisch gestaltet und gepflegt. "Wir verzichten auf Kunstdünger und auf jeglichem Gifteinsatz. Die sorgfältige Verwendung und Schonung von Ressourcen ist oberstes Gebot", betont Pribas.

Hochbeete werden aus nicht mehr gebrauchten Pallettenhölzern gebaut und mit selbst produzierter Erde bzw. mit Kompost gefüllt und bepflanzt. Die Pflanzenkulturen werden entweder vegetativ oder generativ vermehrt. Die Bodendecke wird gemulcht und mit ungewaschener Schafwolle gedüngt. Ein großer Teil der Blätter, Blüten und Früchte wird geerntet, schonend getrocknet und verarbeitet. Das EAW-Team fertigt Blumenkästen in verschiedenen Größen und Formen aus Restholz her, die dann von der Bevölkerung für den Eigenbedarf selbst bepflanzt oder nicht bepflanzt mitgenommen werden können.

Die Hochbeete für den Stadtgarten in Deutschlandsberg werden selbst gebaut, befüllt und bepflanzt. | Foto: eaw
  • Die Hochbeete für den Stadtgarten in Deutschlandsberg werden selbst gebaut, befüllt und bepflanzt.
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Stadtgarten als Informationsdrehscheibe

Als Klimabotschafter und Informationsdrehscheibe ist man im Stadtgarten Deutschlandsberg sehr daran interessiert, Multiplikatoren für die Anliegen des Klimaschutzes und der damit verbundenen Erhaltung der Biodiversität zu finden und zu unterstützen.

"Dafür gibt es regelmäßige Gartentage und Gartenführungen, bei denen wir vor allem Kindern und überhaupt allen Interessierten die Vielfalt an Kräuter- und Gemüsesorten näher bringen möchten", erklärt Pribas. Die Kinder können also die  Pflanzen selbst bestimmen, benennen und bald selbst erkennen.

Ein buntes Programm für Kinder im Stadtgarten bringt Natur und Nachhaltigkeit mit Spiel und Spaß schon den Jüngsten nahe. | Foto: eaw
  • Ein buntes Programm für Kinder im Stadtgarten bringt Natur und Nachhaltigkeit mit Spiel und Spaß schon den Jüngsten nahe.
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Bei interaktiven Unterrichtseinheiten zum Thema "Ernährung und Lebensmittel" werden Jugendliche  dazu motiviert, ihre Konsumgewohnheiten zu überdenken und nachhaltige Versorgung durch Lebensmittel sowie fairen Handel aktiv zu unterstützen.

Kampf gegen Neophyten

Den Schutz und Erhalt von heimischen, standortgerechten Pflanzen und Gehölzen wird in der Neophyten-Informationsstelle im Haus der Energie und am Nymphenweiher in Theorie und Praxis erklärt. Neben fachlichen Expertisen übernimmt die Energieagentur Weststeiermark die Abstimmung und Abwägung der Einzelinteressen zu einem praktischen Maßnahmenpaket.

Die Entwicklung von Managementplänen zur Eindämmung der Neophyten sowie die bewusstseinsbildende Maßnahmen mit Schulen, Interessenvertretungen, Kommunen, Landwirten u.a. haben laut Pribas bereits wirksame Ergebnisse gezeigt. in der neuen Informationsstelle und touristische Zugänge bringen die jüngsten Erkenntnisse mit spannenden Einblicken unter die Leute.

"Jeder kleine Schritt zählt. In Zeiten von Pandemie und Weltwirtschaftskrise gilt es näher zu rücken und sich an dem Netzwerk der Natur zu freuen, zu staunen und zu beschützen, denn dieses ist letztendlich das Netzwerk des Lebens."
Irmtraud Pribas

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