Serie "Unsere Ortsnamen"
Teil 1: Rund um die Stadt Deutschlandsberg

Die Burg und deren einstige Ritterfamilie haben Deutschlandsberg seinen Namen gegeben – woher kommen die anderen Ortsnamen in der Stadt? | Foto: Veronik
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  • Die Burg und deren einstige Ritterfamilie haben Deutschlandsberg seinen Namen gegeben – woher kommen die anderen Ortsnamen in der Stadt?
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Wir wohnen oder arbeiten dort und reden täglich darüber: Aber warum heißen die Orte, an denen wir leben, eigentlich so, wie sie heißen? MeinBezirk.at macht eine Tour durch den Bezirk Deutschlandsberg und erklärt dir Bedeutung und Herkunft der Ortsnamen.

DEUTSCHLANDSBERG. Als Erstes bleiben wir gleich in der Bezirkshauptstadt – das steckt hinter den Namen von Deutschlandsberg und seinen Ortsteilen:

Deutschlandsberg

„Lonsperch“ wurde erstmals um 1153 urkundlich erwähnt. In dieser Zeit wurde auch die Burg errichtet, die dem Geschlecht der „Lonspercher“ übergeben wurde. Der Name geht auf das slawische „lonka“ zurück, das feuchte Wiese oder Waldbach bedeutet – auch die Laßnitz könnte dieselbe Namensherkunft haben. Erst später wurde daraus „Landsberg“, das im heutigen Sprachgebrauch noch verwendet wird, im Dialekt als „Laundschberg“. Und die Vorsilbe „Deutsch“ kam offiziell erst im 19. Jahrhundert dazu, um Verwechslungen mit Windischlandsberg in der Untersteiermark (heute ein Teil Sloweniens) zu vermeiden. Zuvor war auch von „Teutschlandsberg“ und „Teitsch Landsperg“ die Rede.

Wahrzeichen, Wappen und Namensgeber: Die Burg Landsberg thront seit über 800 Jahren über den Dächern von Deutschlandsberg. | Foto: Michl
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Bad Gams

Bad Gams verdankt seinen Namen keinem Tier, sondern seinem Steinbruch und den Slawen, die im 6. Jahrhundert hier einwanderten. Der Name kommt von „kamnice“ (Steinbruch) oder „gamenic“ (Stein) und wurde bereits 1100 erstmals erwähnt. Von 1947 bis 1980 hieß der Ort übrigens „Gams ob Frauental“, seitdem hat man das Kurprädikat vorangestellt.

Das Kurprädikat und ein fast vergessener Steinbruch (zu erkennen im Hintergrund) sorgen für den Namen von Bad Gams.

Trahütten

Zur Zeit der Völkerwanderung sollen drei Flüchtlinge vom Land ins heutige Trahütten gekommen sein, um dort in den Urwäldern des Mittelgebirges drei Hütten zu errichten. Dort verdienten sie mit dem „Drehn“ oder „Drahn“ (Drechseln) ihren Lebensunterhalt, da sie das gefertige Holzgeschirr im Tal verkauften.  Es wird aber angenommen, dass der Name aus dem Slawischen kommt (vom Personennamen „Drahut“, von „draga“ für Schlucht oder „tra“ für Wiese).

Sallegg

Der Namensteil „Sal“ bezeichnete eine übergebene Siedlungsstelle – das weißt auf Schenkungen ans Stift Admont hin, das früher Gebiete im Gamser Raum besaß.

Osterwitz

Osterwitz kommt vom slawischen „oster“ und bedeutet abgeleitet Spitzberg oder scharfes Eck. Eine Übersetzung lautet auch auf „Siedlung an einem hoch aufragenden Berg“, da im Süden von Osterwitz ein steiler Gipfel liegt, dessen Form sonst nirgends im Gebiet vorkommt (südlich gibt es auch den Ortsteil Spitzegg). Erstmals genannt wurde das Gebiet im Jahr 1322.

Der aus der Landschaft herausragende Kumpfkogel (rechts) dürfte Osterwitz (zu erkennen an der Kirche) seinen Namen gegeben haben. | Foto: Josef Moser, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons
  • Der aus der Landschaft herausragende Kumpfkogel (rechts) dürfte Osterwitz (zu erkennen an der Kirche) seinen Namen gegeben haben.
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Kloster

Auch Kloster ist auf Admont zurückzuführen, da es ein Gebiet bezeichnete, das ab dem 13. Jahrhundert dem Kloster Admont unterstand. Es kommt vom Lateinischen „claudere (clausum)“ und bedeutet „verschließen“.

Sulz

Der Ortsteil, wo auch der Sulzer Teich liegt, geht auf das dort fließende Wasser zurück, das als stark eisenhaltig und auffallend salzig beschrieben wird.

Die Laßnitz (vom slawischen "Lieznica" für Waldbach), die in Osterwitz entspringt, findet sich auch indirekt in mehreren Ortsnamen wieder. | Foto: Michl
  • Die Laßnitz (vom slawischen "Lieznica" für Waldbach), die in Osterwitz entspringt, findet sich auch indirekt in mehreren Ortsnamen wieder.
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Rettenbach

Der Name stammt entweder aus dem Bairischen und bezeichnet Rodungsarbeiten der Besiedler („reuten“) oder noch früher aus dem Keltischen: Der gleichnamige Bach kann auf „Retos“ für Wassergraben oder „Reda“ für Straße zurückgeführt werden. An der Mündung des Rettenbachs in die Laßnitz führt nämlich ein Weg nach Rettenbach, wo früher ein Gasthaus und ein Sägewerk lagen.

Der Rettenbach kurz vor der Mündung in die Laßnitz, von wo ein Weg in die Ortschaft Rettenbach führt | Foto: I, Josef Moser, CC BY-SA 3.0 &lt;http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/&gt;, via Wikimedia Commons
  • Der Rettenbach kurz vor der Mündung in die Laßnitz, von wo ein Weg in die Ortschaft Rettenbach führt
  • Foto: I, Josef Moser, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons
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