Analyse
Wie sich Infektionen in Stadt und Land verbreiten

Mehr Ansteckungen in Städten? Deutschlandsberg hat mit einer mittleren Siedlungsdichte keine erhöhte Anzahl an positiven Tests im Jänner. | Foto: Michl
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  • Mehr Ansteckungen in Städten? Deutschlandsberg hat mit einer mittleren Siedlungsdichte keine erhöhte Anzahl an positiven Tests im Jänner.
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In Deutschlandsberger Gemeinden gibt es eher wenig positive Tests im Vergleich zu anderen ländlichen Gebieten.

Die Covid-19-Infektionszahlen gehen im dritten Lockdown nur verhalten nach unten. Ein Forscherteam der TU Wien untersuchte nun, wo und in welchen Gebieten – Stadt oder Land – häufiger Ansteckungen auftreten. Dazu nutzten sie die Typisierung der Statistik Austria, die alle österreichischen Gemeinden in vier Kategorien einteilt: in urbane Zentren (wie Wien oder Graz), in regionale Zentren (zu denen Deutschlandsberg als Bezirkshauptstadt zählt) sowie in ländliches Umland von Zentren und in ländlichen Raum abseits von Zentren. Die restlichen 14 Gemeinden des Bezirk Deutschlandsberg fallen in eine der beiden letztgenannten Kategorien. Daraus wurde analysiert, wie sich die Infektionszahlen in diesen vier Raumkategorien entwickelten.

Infektionen und Siedlungsdichte

Die Annahme, dass Städte mit hoher Siedlungsdichte – also mehr Menschen auf engem Raum – die Pandemie eher vorantreiben, widerlegen die Zahlen. In manchen ländlichen Gegenden waren die Spitzenwerte der Infektionszahlen höher, auch im Jänner 2021. Allerdings nicht im Bezirk Deutschlandsberg, wie die Grafik der TU Wien zeigt:

Pinke Gemeinden haben viele positive Tests und geringe Siedlungsdichte, türkise Gemeinden wenig positive Tests und hohe Siedlungsdichte. | Foto: TU Wien
  • Pinke Gemeinden haben viele positive Tests und geringe Siedlungsdichte, türkise Gemeinden wenig positive Tests und hohe Siedlungsdichte.
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Hier werden die Anzahl der positiven Covid-19-Tests pro Einwohner und die Siedlungsdichte (Einwohner pro besiedelter Fläche) miteinander verglichen. Pinke Gemeinden zeigen eine hohe Anzahl an positiven Tests bei geringer Siedlungsdichte, türkise Gemeinden eine niedrige Anzahl an positiven Tests bei hoher Siedlungsdichte. Die meisten Gemeinden mit vielen positiven Tests und hoher Siedlungsdichte (dunkelblau) finden sich im Westen Österreichs, vereinzelt in Oberösterreich und dem Burgenland. In der Steiermark bleiben die positiven Tests, auch bei hoher Siedlungsdichte, meist gering. Auch im Bezirk Deutschlandsberg weisen die meisten Gemeinden wenige positive Tests aus, etwa auch die Bezirkshauptstadt trotz höherer Siedlungsdichte. Nur Wies, Bad Schwanberg und Preding haben trotz geringer Siedlungsdichte eine etwas höhere Anzahl an positiven Tests.

Zeitlicher Vergleich

Auch im zeitlichen Vergleich blieb unsere Region meist unter den Spitzenwerten an positiven Fällen.

Maßnahmen wirken in Städten schneller

Bis Oktober 2020 lagen die Neuinfektionszahlen in urbanen Zentren noch höher als in ländlichen Gebieten. Danach schienen die gesetzten Maßnahmen in Städten früher und nachhaltiger zu wirken: Dort verlangsamte sich das Wachstum und die Zahlen waren wieder am Land am höchsten.

Mehr zur Stadt-Land-Analyse der TU Wien gibt's hier zum Nachlesen.

Mehr Ansteckungen in Städten? Deutschlandsberg hat mit einer mittleren Siedlungsdichte keine erhöhte Anzahl an positiven Tests im Jänner. | Foto: Michl
Pinke Gemeinden haben viele positive Tests und geringe Siedlungsdichte, türkise Gemeinden wenig positive Tests und hohe Siedlungsdichte. | Foto: TU Wien
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