Schilcher aus Wernersdorf siegt beim Landesweinwettbewerb

Andrea und Stefan Pauritsch (Mitte) mit ihrer Sieger-Urkunde und der Trophäe für den Schilcher Klassik DAC bei der Landesweinbewertung. Mit ihnen freuen sich LR Johann Seitinger (r.), Weinbaudirektor Werner Luttenberger (l.) und die Weinhoheiten Beatrix, Katrin (2.,3.v.l.) und Lisa (2.v.r.). | Foto: Fotokuchl
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  • Andrea und Stefan Pauritsch (Mitte) mit ihrer Sieger-Urkunde und der Trophäe für den Schilcher Klassik DAC bei der Landesweinbewertung. Mit ihnen freuen sich LR Johann Seitinger (r.), Weinbaudirektor Werner Luttenberger (l.) und die Weinhoheiten Beatrix, Katrin (2.,3.v.l.) und Lisa (2.v.r.).
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Das Weingut Andrea und Stefan Pauritsch setzt seine heurige Erfolgsserie fort und holt mit dem Schilcher Klassik DAC den Landessieg in den Bezirk Deutschlandsberg.

STEIERMARK/WIES. Bei der größten Weinkost der Steiermark haben 500 Weinbauern 1.809 hervorragende steirische Qualitätsweine eingereicht. Insgesamt 18 Landessieger und ein „Weingut des Jahres“ wurden gekürt.
„Das Corona-Jahr hat viele neue Gesichter, Newcomer, zwei Zweifach-Sieger und zur Krönung auch einen Hattrick beim Landesweinwettbewerb gebracht“, freut sich Vizepräsidentin Maria Pein. Und Weinbaudirektor Werner Luttenberger erklärt: „Die Weine hatten mehr Zeit für den Ausbau und präsentieren sich am Gaumen harmonischer und sind reifer sowie haltbarer geworden.“
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit dem Weinhof Leitner aus Ilztal gibt es einen dreifachen Landessieger – gleichzeitig erreichten die Dreifach-Landessieger Helmut und Hannes Leitner die große Auszeichnung „Weingut des Jahres“. Außergewöhnlich ist, dass zwei weitere Betriebe ebenfalls einen Doppellandessieger erringen konnten. Das sind das Weingut Birnstingl aus Leutschach und das Weingut Frühwirth aus Klöch.

Weingut Pauritsch auf Erfolgskurs

Für das Weingut Andrea und Stefan Pauritsch bedeutet der Landessieg mit ihrem Schilcher Klassic DAC einen weiteren Meilenstein in der heurigen Erfolgsserie: Erst vor knapp zwei Wochen ist der Familienbetrieb im Schilcherdorf Wernersdorf bei der Raiffeisen Gebietsweinkost mit insgesamt fünf Finalisten und den jeweiligen Sortensiegern beim Schilcher und beim Sekt bereits zum zweiten Mal zum Gebietsweingut des Jahres 2020 gekürt worden:

Das Weingut Pauritsch ist Gebietsweingut des Jahres 2020

Dazu kommen vier Stockerlplätze und ein Sieger (Schilcher Frizzante) bei der Kiwanis Wein-Verkostung. Der Einzug ins Finale bei der Steirischen Weintrophy der Tourismusschulen Bad Gleichenberg und die Nominierung zum SALON Österreichischer Wein runden die Erfolgswelle ab.
"Das ist der Lohn für all die Arbeit im Weinkeller, in den Weinbergen und das Bangen um die Trauben bei jedem Wetter, das derzeit fast täglich aufzieht", ist sich das Winzer-Ehepaar Andrea und Stefan Pauritsch einig, das derzeit eine riesige Baustelle für ihre Lebensprojekt managt: Aus dem Produktionsbetrieb wird nämlich ein  Erlebnis- und Genussbetrieb.

Größte Weinkost der Steiermark

„Die Landesweinbewertung der Landwirtschaftskammer ist traditionell der größte und wichtigste Weinwettbewerb der Steiermark.“ Die Beteiligung war großartig: „Rund 500 Weinbauern reichten 1.809 steirische Qualitätsweine ein“, betonte Landwirtschaftskammer- Präsident Franz Titschenbacher bei der Siegerpräsentation. Die Landesweinbewertung ist für die Weinbaubetriebe ein Sprungbrett, um nationale und internationale Aufmerksamkeit zu erhalten.
Landesweinkost um zwei Monate später. „Aus der drohenden Absage ist der härteste steirische, aber auch österreichische Weinwettbewerb geworden“, sagt Vizepräsidentin Maria Pein. Die Vorzeichen für die 73. Landesweinkost waren denkbar ungünstig: Mitten in der Vorbereitungsphase hat das Corona-Virus der Landesweinkost einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die bei den Steirerinnen und Steirern so beliebte Landessiegerpräsentation in der Seifenfabrik wurde sogar zwei Mal verschoben und musste letztendlich abgesagt werden. „Deshalb haben wir allen 108 Finalisten eine große zweiwöchige Online- und Printbühne geboten und für den elitären Kreis der Landessieger 2019 fand heute im Steiermarkhof eine Exklusiv-Präsentation im kleinen Kreis statt“, unterstreicht Weinbaudirektor Werner Luttenberger.

Starker Bezirk Leibnitz

Der Bezirk Leibnitz war bei der Landesweinkost äußerst erfolgreich und holte sich von den insgesamt 18 Landessiegern gleich sechs.
Davon sogar einen Doppel-Landessieger, der an Manfred und Tobias Birnstingl, für ihren Sauvignon blanc DAC und für ihren Rheinriesling klassik DAC, ging.

Die weiteren vier Landessieger gingen an:

  • Weingut Marko Ottenberg
  • Weingut Dietrich
  • Weingut Trabos
  • Weinhof Narat-Zitz

Alles Landessieger und Finalisten können Sie hier nachlesen.

Wie verkosten sich die ersten steirischen Weine des Jahrganges 2019?

Welschriesling. Häufig sehr reif, bedingt durch deutlich geringere Erträge, mehr gelbschaliger Apfel aber auch reife Frucht mit etwas Zitrusnoten. Am Gaumen ebenfalls reif und ausdrucksstark, ohne die gewisse Leichtigkeit im Trinkfluss zu verlieren.
Sauvignon blanc. Der Jahrgang 2019 ist intensiv fruchtig und sehr vielfältig. Einige Vertreter weisen die Aromatik nach grünem oder gelbem Paprika auf, meist herrschen aber reife exotische Noten vor. Diese Weine haben Fruchtausprägungen in Richtung Papaya, Mango oder Maracuja. Das Besondere am 2019er ist aber die immer würzig ausgeprägte Säurestruktur, die die Frucht stützt und intensiviert.

Weißburgunder.
Ein Dauerläufer, der sich 2019 wieder etwas klassischer, primärfruchtiger gibt. Aromen in Richtung Birne, mit zarter „Kreidigkeit“ am Gaumen schließen nahtlos an den letzten Jahrgang an. Sehr reif geerntete Vertreter bestechen durch dezente Frucht, sehr feine nussige, weiche Anklänge im Duft und am Gaumen, wo die Balance von Zucker, Alkohol und Säure gepaart mit reifen Phenolen einen unkomplizierten und dennoch erfüllenden Trinkgenuss bereitet.

Schilcher. Die Schilcher des Jahrgang 2019 zeichnen sich durch eine gut eingebundene Säurestruktur aus, durchaus druckvoll am Gaumen mit Länge im Abgang. Ansätzen von schwarzer Johannisbeere, etwas Kräuterwürze bis hin zu sehr reif wirkender Walderdbeeraromatik. Das Farbenspiel geht von zart rosa bis zu tief rubinrot mit violetten Reflexen.

Gelber Muskateller.
Diese Sorte weist im Jahrgang 2019 ein sehr breites Spektrum an Aromen auf. Es beginnt mit intensiven Zitrustönen, die den eher leicht zu trinkenden Vertretern zugeordnet werden können, bis hin zu sehr kräftigen, reifen und an Kräuterwürze, Gewürznelken und Heublumen erinnernden Gerüchen und Geschmäckern. Erste Verkostungen dieser Sorte sind beeindruckend.

Morillon/Chardonnay. Hier zeigt sich, dass reif geerntete Trauben wertvolle Weine hervorbringen, die auch etwas mehr Zeit im Ausbau benötigen. Generell kommt das Jahr dem Morillon sehr entgegen, er zeigt würzig pikante bis rassige Säure bei hoher Dichte und extraktreichem Gaumen.

Grauburgunder. Je nach Ausbauart erscheint der 2019er in der Nase zart fruchtig bis reif-karamelig. Am Gaumen entwickelt er vollmundige, harmonische Geschmacksnoten. Im Alkoholgehalt liegt der Grauburgunder auf Grund der meist hohen Erntereife höher als andere Weißweine.

Traminer.
Eine besonders intensive Duftfülle, bis hin zum Duft von Wildrosen, bei Gelbem Traminer auch Zitrusnoten. Am Gaumen wirkt eine sehr feine Säure. Die Vielfalt reicht von trockenen, zarten Vertretern bis zur Variante mit ausgewogener Restsüße.

Riesling.
Der Duft erinnert an zarte Rosen, in höherer Reife an Pfirsich oder Marille. Sortentypisch ist die etwas höhere Säure. Riesling muss hochreif geerntet werden. Die Sorte verlangt enorm viel Können in der Verifizierung.

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