Schwerpunkt Lehre
Der Vermessungstechniker, ein Beruf mit vielen Perspektiven
Der Vermessungstechniker ist ein spannender Lehrberuf, der mit
Krisensicherheit und Abwechslung punktet. Wir haben uns in der
Vermessungskanzlei von Roland Krois in Deutschlandsberg über diesen spannenden Lehrberuf schlau gemacht.
DEUTSCHLANDSBERG. Im Grundstücksverzeichnis des Grundbuches sind alle Eigentümer der Grundstücke für jeden sichtbar. Doch wie kommen die entsprechenden Daten in den Kataster als grafisches Abbild des Grundbuches?
Dazu braucht es Vermessungstechniker, ein Beruf, der als Landvermesser fast so alt ist wie die Menschheit und heute modernste Technik zu seinem Werkzeug zählt. Damals wie heute schafft er mit seiner wertvollen Arbeit Rechtssicherheit, die viele Probleme bereits im Vorfeld ausräumen kann. "Aus dem Anlernberuf ist vor gut 20 Jahren ein attraktiver Lehrberuf mit soliden Jobaussichten geworden", erklärt Roland Krois, Zivilingenieur für Vermessungswesen, Bundesfachgruppenobmann-Stv. und Obmann des Ziviltechniker Datenforums, der selbst Lehrabschlussprüfungen an der Wirtschaftskammer abnimmt. In seinen Vermessungskanzleien in Deutschlandsberg und Stainz setzt Krois seit Jahren auf diese Lehrausbildung.
Die Voraussetzungen
Welche Vorraussetzungen sind jetzt für diese Ausbildung gefragt? "Es sollte ein gewisses Talent für Zahlenwerk, vertiefende EDV, Mathematik und Physik gegeben sein. Räumliches Vorstellungsvermögen, organisatorische Fähigkeiten sowie ein Hang zur Genauigkeit sind ebenso von Vorteil.
Außerdem muss man recht fit für die Arbeit im Freien sein", erklärt Krois. Gerade im ersten Lehrjahr werden die Burschen und Mädchen für die Basisausbildung zu Baustellen, Grundvermessungen u.a. mitgenommen. Zum Handwerk gehört also das Aufstellen eines Stativs ebenso, wie der Umgang mit Maßband und Fluchtstange aber auch modernste Technik z.B. GPS. Die meisten Arbeiten erfolgen mit elektronischen Mess- und Aufnahmegeräten, die die Messdaten direkt an einen Computer übergeben. CAD- und GIS-Programme (Computer Aided Design-Programme, Geographische Informationssysteme) machen die Weiterverarbeitung z.B. in eine kartografische Wiedergabe möglich.
Das Spannende an diesem Beruf? "Das ist die Vielseitigkeit", sind sich Roland und seine Frau Petra Krois einig. Der Vermessungstechniker ist bei Grundstücksvermessungen ebenso gefragt wie für Industrieanlagen, im Straßenbau oder zur Dokumentation von Wasserleitungsnetzen und Kanalanschlüssen für den digitalen Gemeindekataster. Selbst die Vermessung für Bahnanlagen gehört zum Aufgabenbereich, Stichwort Koralmbahn, bei dem das Vermessungsbüro Krois ebenso im Einsatz ist wie bei der Semmeringbahn.
Job mit immer neuen Perpektiven
Da der Einsatzbereich der Vermessungstechniker immer umfangreicher wird, gehört dieser Job zu den zukunftsträchtigen und zugleich krisensicheren Berufen. Berufliche Möglichkeiten bestehen nicht nur in Vermessungsbüros, sondern auch bei Ziviltechnikern, in Vermessungsämtern, im öffentlichen Dienst auf Bundes-, Landes- und Gemeindebene, in großen Unternehmen mit Vermessungsabteilungen oder bei Energieversorgern und Baufirmen.
Außerdem kann ein Vermessungstechniker nach der Lehrabschlussprüfung und fünf Jahren an Berufserfahrung in aufbauenden Modularkursen die Fachtechnikerprüfung absolvieren, womit man als hochspezialisierter Facharbeiter seinen Weg gehen kann. Oder man schlägt den Ausbildungsweg für den Beruf des Ziviltechnikers ein. Mit einer Matura ist auch ein erweiterndes Studium für die akademische Laufbahn bis zum Master möglich.
Zur Berufsschule
Die Lehrausbildung zum Vermessungstechniker dauert dreieinhalb Jahre im dualen Bildungsmodus gekoppelt mit einer Lehrausbildung in einem Betrieb. Die Berufsschule ist die Landesberufsschule Graz 4 in 8010 Graz; Hans-Brandstetter-Gasse 2
Das war die Eröffnung in der Deutschlandsbergwer Kirchengasse:
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