Geschäftsführungswechsel und Spaltung
Die GKB fährt 2024 in eine neue Ära

Die GKB ist mit dem Personenverkehr in der gesamten Weststeiermark untrennbar verbunden. | Foto: GKB
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Unter Franz Weintögl hat sich die GKB vom Bergbau hin zum regionalen Personenverkehr und internationalen Gütertransport entwickelt. Nach 25 Jahren geht der Geschäftsführer mit 64 Jahren nun in Pension. Gleichzeitig wird die Abspaltung zu den ÖBB vollzogen.

WESTSTEIERMARK. Als im Juni 1998 Franz Weintögl die Geschäftsführung der GKB übernommen hat, war die Welt (nicht nur bei der GKB) noch eine andere: Mit dem Ende des Bergbaus wurde die damalige Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft in zwei Betriebe aufgeteilt: die Bergbau GmbH (die es immer noch gibt) und die heutige Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH, deren Geschäftsführung Weintögl 1998 übernommen hatte.

Geschäftsführer Franz Weintögl hat die GKB 25 Jahre lang erfolgreich geführt. | Foto: Strobl
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25 Jahre später ist es für den "obersten Fahrdienstleiter" Zeit, seinen Dienst zu beenden: Seit 1. Jänner 2024 ist Weintögl im Ruhestand. Damit geht bei der GKB eine Ära zu Ende, die untrennbar mit Weintögl verbunden ist: Unter dem ausgebildeten Fahrdienstleiter und studierten Rechtswissenschafter investierte die GKB in Infrastruktur, neue Schienenfahrzeuge und Busse. Das Mobilitätsangebot sowie die Fahrgastzahlen sind stark gestiegen, auch europaweit ist man im Güter- und Personenfernverkehr tätig. Jüngster Unternehmensbereich ist die Regionalmobilität, mit dem man steiermarkweit Mikro-ÖV-Lösungen für die letzte Meile anbietet.

Regional und international erfolgreich 

"Mein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne die die Erfolgsgeschichte unserer Unternehmensgruppe nicht möglich gewesen wäre. Gemeinsam haben wir aus einem einzelnen defizitären Staatsbetrieb einen florierenden und wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmensverbund geschaffen", verabschiedet sich Weintögl. Die GKB hat sich in den letzten 25 Jahren zu einer internationalen Unternehmensgruppe mit bis zu 40 Millionen Euro jährlichem Umsatz entwickelt. Mit rund 1.000 Beschäftigten (500 in der Region) ist die Unternehmensgruppe einer der größten Arbeitgeber in der Weststeiermark.

2022 hat Franz Weintögl am Bahnhof Deutschlandsberg den offiziellen Startschuss zur Elektrifizierung der GKB gegeben. | Foto: Harry Schiffer Photodesign
  • 2022 hat Franz Weintögl am Bahnhof Deutschlandsberg den offiziellen Startschuss zur Elektrifizierung der GKB gegeben.
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Seit 2017 hat sich Weintögl für die Elektrifizierung der GKB-Strecke eingesetzt, seit Sommer 2022 wird daran gebaut. Bis 2028 soll das gesamte Netz elektrisch sein, 2025 schon die ersten E-Züge zwischen Graz und Wies-Eibiswald fahren. "Die Elektrifizierung eröffnet neue Möglichkeiten für das Unternehmen, wodurch die GKB weiterhin das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Region bleibt", ist Weintögl sicher.

Abspaltung macht Sorgen

Dennoch befindet sich die GKB gleichzeitig in einer angespannten Phase: Die Abspaltung des Infrastrukturbereichs an die ÖBB macht vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiter Sorge. Im Sommer gehen rund 150 betroffene Beschäftigte an die Bundesbahnen über. Laut Betriebsrat habe sich die Lage bei ihnen mittlerweile entspannt, bei den restlichen 350 Beschäftigten bleibe es allerdings weiter angespannt. Auch alle Bahnhöfe (außer dem Graz-Köflacher), Gleisanlagen und Liegenschaften sollen an die ÖBB übergeben werden. 

Viele elektrische Oberleitungsmasten stehen bereits. Die Infrastruktur wandert in diesem Jahr an die ÖBB. | Foto: GKB
  • Viele elektrische Oberleitungsmasten stehen bereits. Die Infrastruktur wandert in diesem Jahr an die ÖBB.
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"In diesen spannenden Zeiten trete ich den Ruhestand daher mit etwas Wehmut an", sagt Weintögl. "Ich bin aber sicher, dass auch die neue Geschäftsführung die GKB weiter gut voranbringen wird. Ich wünsche der Unternehmensgruppe und den Mitarbeiter:innen alles Gute für die Zukunft und werde der GKB immer verbunden bleiben."

Neue Doppelspitze in der Geschäftsführung

Nachfolgerin von Weintögl ist Barbara Kleinert, die nun gemeinsam mit Gerald Klug die Geschäftsführung bildet. Die gebürtige Berlinerin hatte zuvor den Personenverkehr bei der Steiermarkbahn und später bei den ÖBB in Salzburg geleitet, sie setzte sich in einem Bewerbungsverfahren durch. "Ich bin überzeugt, dass die GKB dank der engagierten und motivierten Mitarbeiter:innen die Herausforderungen der kommenden Zeit meistern und daran wachsen wird. Ich freue mich darauf, zusammen mit den Kolleg:innen in diese neue Ära zu treten“, so Kleinert.

Gerald Klug und Barbara Kleinert sind die neue Doppelspitze der GKB. | Foto: GKB
  • Gerald Klug und Barbara Kleinert sind die neue Doppelspitze der GKB.
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