Bezirk Deutschlandsberg
Vielen selbstständigen Berufen fehlt der Nachwuchs
- (Symbolfoto) Die Selbstständigen im Bezirk Deutschlandsberg haben sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt – fast die Hälfte davon sind Frauen.
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Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Bezirk Deutschlandsberg werden in den letzten Jahren mehr – und nicht unbedingt älter. Einige selbstständige Berufe haben aber mit der Altersstruktur zu kämpfen. Die Neugründungen werden weniger.
BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. 2020 haben wir auf MeinBezirk die selbstständigen Berufe im Bezirk Deutschlandsberg genauer angesehen – das waren noch Zahlen vor Pandemie und Lockdowns. Was hat sich seitdem bei medizinischen, rechtlichen oder wirtschaftlichen Freiberufen getan?
Selbstständigkeit im Trend
Die Selbstständigen werden immer mehr: Laut Landesstatistik gibt es über 96.000 in der Steiermark, 20.000 mehr als noch vor 20 Jahren. Im Bezirk Deutschlandsberg hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. 5.230 Selbstständige gibt es aktuell im Bezirk – das ist auch seit 2020 stabil geblieben. "Positiv", sieht WKO-Regionalstellenobmann Manfred Kainz die Anzahl der Unternehmen in Deutschlandsberg. 2020 wurde erstmals die 5.000er-Marke geknackt.
Weniger Neugründungen
Dennoch: Die Neugründungen werden weniger – schon seit 2016 – und liegen unter dem Durchschnitt. Rund 250 Firmen wurden im letzten Jahr im Bezirk Deutschlandsberg gegründet. Als größte Herausforderung nennt Kainz die Finanzierung: "Wichtig ist, dass man ein Startkapital hat, wenn man anfängt, eine gute Eigenkapitalbasis. Das ist nicht einfacher geworden in den letzten Jahren, eher schwieriger."
Fast die Hälfte sind Frauen
Zwei Drittel der Selbstständigen im Bezirk sind Gewerbetreibende, die übrigens annähernd gleichmäßig auf Männer und Frauen aufgeteilt sind. Betrachtet man alle Berufsgruppen, sind 46 Prozent der Selbstständigen weiblich. Vor 20 Jahren waren es nur 31 Prozent Frauen.
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Zurück zu den Gewerbetreibenden: Von den rund 3.200 in Deutschlandsberg sind fast die Hälfte über 50 Jahre alt. 13 Personen betreiben schon mit unter 20 ihr eigenes Gewerbe.
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Das Alter ist ein eigenes Thema: Das Durchschnittsalter aller Selbstständigen im Bezirk ist in den letzten 20 Jahren um vier Jahre älter geworden. Aktuell liegt es bei knapp 48 Jahren.
Medizinische Berufe sind stabil
In fast allen medizinischen Berufen sind die Ausübenden im Bezirk mehr geworden, außer im Bereich der Tiermedizin (14) – hier ist niemand unter 40 – und in der Zahnmedizin (23) – hier ist die Hälfte über 60 und somit bald im Pensionsalter.
- (Symbolfoto) Die Zahnärzte im Bezirk Deutschlandsberg sind im Schnitt 53,7 Jahre alt.
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Die Apothekerinnen und Apotheker sind gleich viele geblieben (10), werden aber auch älter: Schon die Hälfte ist über 60. Mit einem Durchschnittsalter von 55,3 Jahren sind jene in Deutschlandsberg die ältesten in der Steiermark.
- (Symbolfoto) Die niedergelassenen Ärzte werden etwas mehr, vor allem die Frauen.
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Auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte werden seit 2020 mehr (vor allem die Ärztinnen): 86 (+2) wirken in 94 Ordinationen (+3). Die Alterssituation ist hier ausgeglichen und stabil. In der Psychotherapie arbeiten 20, in der Psychologie sieben (2020 gab es nur drei) und als Hebammen elf Personen im Bezirk. Bei den Hebammen – alle weiblich – sind Frauen zwischen 30 und 50 dazugekommen. Mit 51,5 Jahren sind sie im Schnitt allerdings die ältesten in der Steiermark, selbes gilt für die Psychologie (56,1).
Altersprobleme bei rechtlichen Berufen
Bei den Wirtschaftstreuhandberufen (Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung) gibt es 28, die meisten sind über 50. Es kommt aber auch "Nachwuchs" nach (einmal sogar unter 30). Die Rechtsanwältinnen und -anwälte sind mit 15 weniger geworden, es gibt nur mehr einen unter 40. Bei den sieben Ziviltechnikern – alle männlich – gibt es noch einen unter 50. Und das Notariat üben im Bezirk nur mehr vier Personen aus, davon ist niemand unter 50.
- (Symbolfoto) Die Land- und Forstwirte werden jedes Jahr weniger.
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Weniger Menschen sind auf jeden Fall in der Land- und Forstwirtschaft tätig, auch wenn hier keine aktuelleren Zahlen als von 2022 vorliegen: Etwa 1.700 gibt es noch im Bezirk (Voll- oder Nebenerwerb), jedes Jahr werden es zwei Prozent weniger.
"Fleiß und Einsatz"
Kainz' Tipp für Unternehmensgründungen: "Eine gute Geschäftsidee ist das Um und Auf und dann natürlich Fleiß und Einsatz, dann geht’s."
Die Symbolfotos in diesem Beitrag wurden mit einem KI-Tool generiert.
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