Keine Ruhe nach dem Sturm

Die Rekruten aus dem Baupionierzug haben bei den Aufräumarbeiten nach dem Föhnsturm ordentlich angepackt. | Foto: Austrian Armed Forces Photograph/Herbert Pendl
  • Die Rekruten aus dem Baupionierzug haben bei den Aufräumarbeiten nach dem Föhnsturm ordentlich angepackt.
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BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. "Yves", so heißt der Föhnsturm, der Anfang der Vorwoche mit mehr als 100 km/h eine Spur der Verwüstung hinter sich gelassen hat. Straßen waren von entwurzelten Bäumen versperrt, Dächer abgedeckt, Hunderte Haushalte über mehrere Tage ohne Strom und manche Schulen und Kindergärten geschlossen. Mehr als 40 Feuerwehren waren allein am Dienstag im Bezirk Deutschlandsberg im Einsatz. "Ihnen gebührt ein großer Dank.

Eibiswald ist nach dem heftigen Sturm arg betroffen

Bis zu Mittag waren in unserem Gemeindegebiet so gut wie alle Straßen frei", betont Schwanberg-Bgm. Karlheinz Schuster. In Schwanberg waren vor allem die Höhenlagen rund um Garanas und Gressenberg stark betroffen, aber auch Wolfgangi und Hollenegg waren vom Umfeld abgeschnitten. Dank gilt auch den Technikern der Energie Steiermark, die quasi im Dauereinsatz gestanden sind.

Beim Lokalaugenschein

Besonders arg erwischt hat es den Raum Eibiswald, den Grenzkamm entlang von Soboth über Großradl und weiter bis Oberhaag und Leutschach im Bezirk Leibnitz.
"Hier hat das Epizentrum wohl mit voller Wucht zugeschlagen", so LH-Stv. Michael Schickhofer und LR Johann Seitinger bei einem Lokalaugenschein mit Eibiswald-Bgm. Andreas Thürschweller. Entschädigungen aus dem Katastrophenfonds wurden in Form von Bedarfszuweisungen nach Abgleich mit den Versicherungen zugesichert. In kürzester Zeit war auch das Bundesheer vor Ort: 40 Pioniere vom Baupionier- und Katastrophenhilfe-Einsatzzug des Militärkommandos Steiermark sowie 20 Soldaten von der ABC-Abwehrkompanie Graz haben beim Beseitigen umgestürzter Bäume in den Bezirken Deutschlandsberg und Leibnitz Hand angelegt.
Ausgehend vom Stützpunkt beim Rüsthaus in Lateindorf haben sich die Soldaten von Eibiswald aus vorgearbeitet und gegen Ende der Woche in Schwanberg angepackt, wo der besonders heftig betroffene Abschnitt ab der Tischlerei Prietl bis zur Gärtnerei Glockengießer entlang der B76 aufgearbeitet worden ist.
Hochsaison herrscht nicht nur bei den Sachverständigen, sondern vor allem bei den Zimmerern, Spenglern und Dachdeckern. "Wir kriegen kaum Luft, so dicht ist die Auftragslage", weiß z.B. Hansjürgen Strohmeier, der seine Firma in Wettmannstätten betreibt.

Und wie steht es um die Stromversorgung: "Seit Freitag sind alle Kunden wieder mit Strom versorgt, zum Teil allerdings mit einem Provisorium, weil vielfach noch Schäden an Leitungen und Gebäuden zu beheben sind. Die Reparaturen werden noch bis ins Frühjahr andauern", so Michael Ranegger, Abteilungsleiter der Betriebsleitung West bei der Energie Steiermark Technik GmbH, der mit seinem Team die operative Einsatzleitung für die Bezirke Leibnitz und Deutschlandsberg koordiniert hat.

Preis beim Holz ist stabil

Auch die Schadensmeldungen der Waldbesitzer sind in den Gemeinden voll angelaufen, die innerhalb eines halben Jahres einzureichen sind.
Zur Besonnenheit ruft Georg Hainzl, Geschäftsführer des Waldverbandes Deutschlandsberg, auf: "Die Leute sollen jetzt bitte nicht die Nerven verlieren. Wir haben den ganzen Winter über Zeit zum Aufarbeiten, und die Sägewerke können das Holz gut brauchen." Der Waldverband Deutschlandsberg ist bei der Organisation zur Aufarbeitung und Vermarktung von Holz behilflich. Wo der Marktwert derzeit liegt? "Der Preis für einen Festmeter Fichte Blochholz liegt nach wie vor bei 90 bis 93 Euro", so Hainzl. Vorsicht ist bei den ohnedies gefährlichen Arbeiten im Wald weiterhin geboten, da infolge des Sturmes viele Bäume instabil geworden sind.

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