Internationales Projekt
Migrantinnen mit Erfolgshintergrund

Juanita Guerra Arellano ist ein gutes Beispiel dafür, dass es im Leben oft nicht einfach ist, dass der Glaube an sich selbst aber der Weg zum Erfolg ist. | Foto: Svetlana Soboleva
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  • Juanita Guerra Arellano ist ein gutes Beispiel dafür, dass es im Leben oft nicht einfach ist, dass der Glaube an sich selbst aber der Weg zum Erfolg ist.
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Mit einem internationalen Buchprojekt rücken Frauen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten in den Fokus. Teil davon ist die Statteggerin Juanita Guerra Arellano.

60 verschiedene Frauen, die überall auf der Welt zu Hause sind, erzählen von 60 individuellen Erfahrungen und 60 scheinbar kaum zu überwindenden Hürden – und doch haben die Frauen eines gemeinsam: Eine Geschichte, die anderen zeigen soll, dass es das Leben oft nicht gut mit einem meint, dass Aufgeben aber keine Möglichkeit ist; und dass häufig nur der Glaube an sich selbst zählt, um Fuß fassen zu können. 

Die Statteggerin Juanita Guerra Arellano hat zusammen mit Verónica Sosa (der Gründerin der "Sociedad de Hispanas Emprendedoras S.H.E", eine Organisation, die auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene arbeitet, um Frauen in der persönlichen und geschäftlichen Entwicklung zu fördern) und Eva Ramírez (Gründerin von "Tu voz en mi pluma", einer Plattform für Autorinnen) ein internationales Projekt gestartet, bei dem 60 Frauen zu Wort kommen und über ihre Schicksale sprechen. Genauer gesagt darüber, wie sie trotz Widrigkeiten in ihren Heimatländern Karriere machen konnten. Herausgekommen ist dabei ein Buch, das diese Erfahrungen sammelt.
Die Online-Präsentation fand bereits statt; binnen sechs Stunden wurde "Juntas es mejor" über eine Millionen Mal über Amazon verkauft. In Kürze wird es auch auf Deutsch unter dem Titel "Zusammen ist besser: Weibliche Resilienz in Zeiten der Unsicherheit" und Englisch erscheinen.

"Juntas es mejor" – "Zusammen ist mehr": Das Buch soll in Kürze auch auf Deutsch zu lesen sein. | Foto: KK
  • "Juntas es mejor" – "Zusammen ist mehr": Das Buch soll in Kürze auch auf Deutsch zu lesen sein.
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Schwere Schicksale

"Eine mutige kolumbianische Frau, die der Liebe wegen nach Österreich, ins Herz Europas, gekommen ist und bei dieser Gelegenheit einen Teil ihrer Geschichte und ihrer Lebensphilosophie mit Ihnen teilen möchte", wird in "Juntas es mejor" über Juanita Guerra Arellano geschrieben. Die Statteggerin stammt aus Bogotá, Kolumbien, führte dort ein Architekturbüro und beriet Firmen bei der Suche von Immobilien für ihre Franchise-Filialen. Auf die Promotion war ein Master of Business Administration-Abschluss gefolgt. 

In Graz-Umgebung führt sie erfolgreich "Juanita's Nähbox", ist Gemeinderätin und vertritt in der Bundesinnung Kunsthandwerk die Berufsgruppe der Erzeugerinnen kunstgewerblicher Gegenstände. Sie selbst habe sich, vor 16 Jahren in Stattegg angekommen, sofort wohl gefühlt. Schwierigkeiten hat sie angenommen und, wie die Unternehmerinnen meint, aus ihnen gelernt. Sie hat sich selbst nie als "die Ausländer" gefühlt, aber auch verstanden, dass Integration in eine Gesellschaft wichtig ist, um anzukommen. Ihre Heimat trägt sie trotzdem stets im Herzen: "Ich liebe mein Heimatland, aber es ist kein sicheres Land. In Österreich bin ich zu Hause. Ich weiß, was dieses Land zu bieten hat und bin sehr stolz darauf, meinen Weg hier gehen zu können."

In "Juanita's Nähbox" gibt es nicht nur Stoffe, Farben und viele Ideen – hier werden auch Gespräche über das Leben geführt.   | Foto: Svetlana Soboleva
  • In "Juanita's Nähbox" gibt es nicht nur Stoffe, Farben und viele Ideen – hier werden auch Gespräche über das Leben geführt.
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(Wieder) Mut machen

"Mit dem Buch wollen wir der Gesellschaft zeigen: Egal, wie schwierig es ist. Wenn wir zusammenhalten, schaffen wir alles. Frauen können so viel mehr als sie sich zutrauen. Aber sie müssen an sich glauben. Sie dürfen nicht neidisch aufeinander sein. Sie müssen sich helfen, offen sein. Und sie müssen sich selbst lieben, ehrlich sein, sich selbst respektieren. Denn jede Frau ist ein Unikat und leistet so viel Großes. Es gibt schon viel Hass, warum soll der Hass regieren?", sagt Arellano.
Dass es Frauen und vor allem Frauen mit Migartionshintergrund überall auf der Welt schwerer haben, weiß sie. Nicht nur vom Hören sagen. Die 45-Jährige erlebte selbst viel, kennt viele Geschichten über Armut, Gewalt, Perspektivlosigkeit. Sie kennt Landsfrauen, die vom Leben enttäuscht und alleine gelassen wurden, aussichtslos zu Drogen griffen, Kinder verloren, Krieg miterlebten und Geld als Prostituierte verdienen mussten. "Ich habe viele Frauen kennengelernt. Von überall. Jede hat ein Schicksal und fast jede Frau hat schon einmal eine Situation erlebt, die das Leben sehr schwer macht. Mir ist wichtig, dass sie wissen: Sie sind nicht alleine mit ihren Problemen. Wir müssen uns vernetzten. Wir müssen uns unterstützen." 

"Wir sind Macherinnen"

Auch das Buch ist das Ergebnis einer Vernetzung. Denn kennengelernt haben sich die 60 Frauen online. "Wir kannten uns vorher nicht, aber das Leben hat uns in die gleiche Richtung gebracht. Wir sind Macherinnen. Und stolz darauf. Aber auch andere Frauen sollen auf sich stolz sein", so Arellano. "'Zusammen ist besser' ist ein großartiges kleines Kunstwerk, eine Reihe von auditiven, visuellen, plastischen Empfindungen und Emotionen, mit denen sich die Leser verbinden können."

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