2,5-G kommt
Corona-Sonderregelung für die Jugendarbeit
- Für Jugendliche in der offenen Jugendarbeit gibt es jetzt die 2,5-G-Regelung.
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Der Steirische Dachverband der Offenen Jugendarbeit hat Neuigkeiten: Das Bundeskanzleramt, Sektion Familie und Jugend, hat bei der außerschulischen Jugendarbeit mit 2,5-G eine Sonderregelung eingeführt. Wir haben nachgefragt, wie die Einrichtungen in GU-Nord darüber denken.
Kinder und Jugendliche testen und impfen, ja oder nein? Diese Frage polarisiert. Für viele Jugendliche selbst ist sie aber mehr, nämlich ein "Eintrittsticket" für ein soziales Miteinander. Nach wie vor gilt nämlich: Für Kinder unter 12 Jahren gibt es keine Regelungen, für Kinder und Jugendliche von 12 bis 15 Jahren reicht der ohnehin in den Schulen durchgeführte Ninja-Pass als Corona-Nachweis und für die Jugend über 15 Jahren heißt es, wie für Erwachsene, entweder genesen oder geimpft.
Neuigkeiten mit Möglichkeiten
Für Jugendzentren ist dies ein echtes Problem, denn hier treffen sich auch 16-, 17- und 18-Jährige. Beziehungsweise war das ein Problem, denn seit dem 10. November gibt's für die Jugendarbeit eine Sonderregelung: die 2,5-G-Regelung.
Damit können auch Ü15-Jährige wieder ohne Impfung dabei sein (weitere Infos: siehe unten).
"Wenn die Infektionszahlen weiter so steigen, braucht es Regelungen. Kinder und Jugendliche leiden unter all den Beschränkungen aber am meisten. Wer mit 16 wählen darf, mit dem kann man auch in Kontakt treten und über die Situation reden. Wir sprechen keine Impfempfehlung aus, leisten aber sehr wohl Aufklärungsarbeiten. Die 2,5-G-Regelung ist sinnvoll", heißt es auf Nachfrage der Woche beim Steirischen Dachverband.
Gratkorn: Verständnis und Resignation
Bis diese 2,5-G-Regelung bekannt wurde, musste das Team vom Jugendcafé Arena Gratkorn schon den ein oder anderen wegschicken. "Das war nichts, was uns gefallen hat. Jeder einzelne, den wir nicht reinlassen konnten, tat uns leid. Aber die Situation war, wie sie war, da hatten wir auch keine Idee, wie es besser laufen hätte können", sagt Christoph Pöchhacker. Seit 12 Jahren gibt es den Treff in der Marktgemeinde schon, weit über 50.000 Besucher waren schon hier. Wie man aber inmitten einer Pandemie miteinander umgehen kann, da half auch die Erfahrung nichts. Unter den Jugendlichen selbst, so der Leiter, hat sich in den letzten eineinhalb Jahren Verständnis mit Resignation und Unklarheit vermischt. "Das ist eben eine Gruppe, die unter den Maßnahmen schon gelitten hat."
- Hereinspaziert im Jugendcafé Arena Gratkorn ...
- Foto: Screenshot/Jugendcafé Arena Gratkorn
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Frohnleiten: Persönliches zählt
Im Jugendzentrum Frohnleiten war die Lage nicht anders. "Nicht nur die Maßnahmen, auch Corona generell ist ein großes Thema bei uns. Diese Altersregelung war schwer nachzuvollziehen, obwohl wir natürlich alle verstehen, warum sie gemacht wird. Aber wenn es dann den ein oder anderen Jugendlichen betrifft, ist es wieder was anderes. Wir wollen niemanden ausschließen", sagt Melanie Popp. Der Großteil ist allerdings schon geimpft. "Man hat einfach gemerkt, dass wir eine wichtige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche sind. Hier gibt's Gespräche und einen Austausch. Das digitale Angebot war anfangs gut, aber eben nur anfangs. Es fehlte das Persönliche." Und so kam es, dass immer mehr Aktionen einfach im Freien stattgefunden haben. "Ja, die Jugend geht gerne spazieren", schmunzelt Popp.
Gratwein-Straßengel: Echte Vorbilder
Davon können Helmar Haas und sein Team vom ClickIn Gratwein-Straßengel ebenso ein Lied singen. So wie es möglich war und ist, fanden und finden gemeinsame Aktivitäten outdoor statt. Ein Großteil der Jugendlichen, der hierher kommt und für den die Impfregelung ab 15 Jahren gilt, ist ohnehin schon geimpft, ein paar sind bislang durch den Rost gefallen. Über das Thema wird regelmäßig gesprochen. "Ich hab sowieso den Verdacht, dass Kinder und Jugendliche mit den Maßnahmen und Co. besser umgehen können als die Eltern, wenn ich das so sagen darf", meint der Jugendarbeiter. "Unsere Jugendliche nehmen eine echte Vorbildfunktion ein. Auch wer schon geimpft war, hat sich testen lassen." Allerdings sei die Maskenpflicht in den Innenräumen immer ein Knackpunkt gewesen.
Deutschfeistritz/Peggau/Übelbach: Offen reden
Mit dem Ninja-Pass – der es immerhin ermöglicht, dass nicht nur Kinder, sondern gleich die gesamte Familie eine gewisse Sicherheit bekommt – war im ClickIn Deutschfeistritz/Peggau/Übelbach ein durchgehender Betrieb einfach. "Wir haben aber auch bei allen Veranstaltungen einfach im Zentrum selbst noch getestet", sagt Sophie Hiller. Wichtig war, wie in allen anderen Jugendeinrichtungen auch, eine offene Kommunikation. "Das Impfthema polarisiert, auch bei der Jugend. "Sie waren oft sehr verwirrt, wie sie nun mit den ständigen Änderungen umgehen sollen. Aber deshalb haben wir geredet. Wenn jemand nicht kommen kann, dann fehlt das Soziale, die Möglichkeit, mit uns zu reden, miteinander zu reden. Das brauchen viele."
- Im ClickIn Deutschfeistritz/Peggau/Übelbach fanden das Jahr über viele Veranstaltungen im Freien statt. Gemeinsame Ausflüge waren gefragt.
- Foto: ClickIn/FB
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Allgemeine Infos:
- Mit den überarbeiteten Corona-Maßnahmen für die Einrichtungen steht fest: Der Ninja-Pass wird dem 2,5-G-Nachweis ohne Altersgrenze gleichgestellt, geimpft, genesen oder PCR-getestet reicht für alle Kinder und Jugendliche, die aktuell ihre Schulpflicht erfüllen. Die Maskenpflicht ist in den Einrichtungen nicht notwendig, wohl aber bleibt die Kontakterhebung sowie ein ausgearbeitetes Konzept, um Ansteckungen zu vermeiden.
MeinBezirk auf
MeinBezirk als
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.