Deponie-Gerücht spaltet Frohnleiten

Ein Gerücht machte die Runde, dass neben dem Freizeitzentrum Tieber eine Asbest-Deponie entstehen soll. | Foto: Poldi Lembcke
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Große Aufregung in der Stadtgemeinde Frohnleiten gut zwei Monate vor der Gemeinderatswahl: Hier hat ein Gerücht um eine mögliche Asbest-Deponie dafür gesorgt, dass im Gemeinderat und unter Unternehmern die Wogen hochgehen.

Transparenz gefordert

Kurz vor Weihnachten lässt Kapfenbergs (Ex-)Stadtrat Markus Lindner verlautbaren, dass eine geplante Baurestmassen-Deponie im Lamingtal Geschichte sei. Womöglich könnte diese aber zwischen Bruck und Graz entstehen. Wortwörtlich soll Frohnleiten genannt worden sein. Die Furcht darüber, dass also in Frohnleiten Asbest gelagert werden soll, lag so nahe, dass die WIR-Partei mit Plakaten mehr "Transparenz um mögliche Asbestdeponie Röthelstein" forderte und in einer Aussendung das Unternehmen BRM-Recycling als Tochterunternehmen der Tieber GmbH verdächtigt wurde, seine Finger mit im Spiel zu haben. "Es hätte ja vollkommen ausgereicht, wenn mich jemand angerufen und nachgefragt hätte, ob eine Müll- oder Asbestdeponie kommt oder nicht", sagt Franz Tieber, Geschäftsführer der Tieber GmbH und ÖVP-Gemeinderat. "Stattdessen wurde ein Gerücht verbreitet, das einfach nicht stimmt. Weder wird vonseiten der BRM-Recycling eine Deponie umgesetzt noch war jemals eine geplant noch gab oder gibt es eine entsprechende Prüfung", sagt der Unternehmer. "Es gibt eigentlich auch nichts zu diskutieren, weil nichts da ist. Ich muss mich nun für etwas rechtfertigen, das nie Thema war", hält er fest.

So heißt es deshalb in einer Stellungnahme von BRM-Recycling, "dass es sich bei den Tätigkeiten in Röthelstein um eine wasserrechtlich genehmigte Wiederverfüllung der bestehenden Kiesgrube der Tieber GmbH mit dafür geeignetem Bodenaushub handelt. Diese Wiederverfüllung soll der Herstellung des Urzustandes des Geländes dienen und ist darüber hinaus kein Deponieprojekt. Weiters möchten wir anmerken, dass es zu einem entsprechenden abfallrechtlichen Projekt grundsätzlich einer Zustimmung durch den Grundeigentümer bedarf."

WIR hingegen ließ über Facebook wissen, dass das Land den "Deponiestandort Röthelstein" überprüft. "Die Sache ist ganz klar: Röthelstein wird als Alternativstandort geprüft, wenn es im Lamingtal nichts wird. Zu sagen, dass hier überhaupt nichts passiert, ist also falsch", sagt Hermann Talowski von WIR. Ob eine Asbest-Deponie, so der Stadtrat weiter, tatsächlich kommt oder nicht, sei für ihn nicht Kern der momentanen Diskussion.
Die SPÖ sprach sich generell gegen eine solche Deponie aus, zumal auf Gemeindegebiet bereits eine existiert. "Warum jetzt so eine Aufregung herrscht, ist mir nicht klar. Wir haben uns nur dafür ausgesprochen, dass wir das nicht wollen. Ich hätte mir gewünscht, dass sich alle Fraktionen zusammenschließen", teilt Martin Wonaschütz von der SPÖ mit.

Antwort von der Abteilung 13

Auf Nachfrage der WOCHE beim Landesreferat Abfall-, Energie- und Wasserrecht, der Abteilung 13, heißt es: "Wer ein solches Projekt plant, kommt an uns nicht vorbei. Uns liegt als zuständige Behörde, die prüft und für Genehmigungen zuständig ist, kein Antrag vor. Wir wissen nichts von einem möglichen Deponiestandort Röthelstein. Außerdem ist das Verfahren in Kapfenberg noch offen, keineswegs geschlossen."

Auch die Landesräte reagieren: Hier geht es zur Klarstellung.

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