Expertentipp
Fasten: Warum verzichten wir?

Foto: zeremskimilan / Fotolia
2Bilder

In zwei Wochen ist es so weit: Für die Kleinen schaut endlich der Osterhase vorbei, für die Großen endet die Fastenzeit nach langer Entbehrung. Also für jene, die auch gefastet haben. Das Fasten hat eine lange Tradition, es bedeutet Verzicht und Abstinenz und ist in praktisch allen Religionen zu finden. Das Wort an sich stammt aus dem Althochdeutschen und lautet übersetzt "festhalten" – und zwar an den Geboten der Enthaltsamkeit. Das sagt eigentlich schon alles über das Fasten aus. Aber was macht der Verzicht mit uns? Die WOCHE-Expertin und psychologische Beraterin Anna Katharina Lanz weiß Rat.

Kontrolle übernehmen

"Ich versuche das Fasten einmal anders zu sehen. Die meisten von uns haben ein Thema, vielleicht sogar ein Lebensthema, dem mit Verzicht und bewusster Enthaltsamkeit begegnet werden kann. Ich denke da an Körperkult, Schönheitskult, dem Streben danach, etwas sein zu wollen, was wahrscheinlich niemals erreicht werden kann. Ich denke, wie viel Überforderung Menschen auf sich nehmen, um Eigentum anzuhäufen oder einem Idealbild nachzueifern", sagt Lanz. Es hat wohl jeder sein persönliches Fastenthema. "Die Ziele sind aber immer die gleichen: Förderung der Wahrnehmung und die Belohnung, einem persönlichem Ziel nähergekommen zu sein", so die Expertin.

Ursprünglich war das Fasten der Verzicht auf Genussmittel und Sexualität. Heute kann Fasten therapeutisch wirken, indem es zur Diät eingesetzt wird. Das Fasten als Verzicht auf Nahrung kann aber auch instrumentalisiert werden. Als Hungerstreik zur sozialen Kontrolle oder wie bei Mahatma Gandhi zum politischen Protest.
Es geht aber nicht immer um Essen und Trinken, der Bogen ist viel weiter gespannt. Man spricht vom Heilfasten, Fastenwandern, Autofasten, Handyfasten, Fernsehfasten und vielem mehr. Die Einladung zum Fasten ist profaner geworden. Man übt sich einfach darin, auf etwas zu einer bestimmten Zeit zu verzichten, was uns sonst im Alltag zwar hilfreich ist, aber ab und an auch stresst. 

Kontakt:
Anna Katharina Lanz hilft als psychologische Beraterin in schwierigen Situationen oder wenn große Entscheidungen getroffen werden müssen. Sie arbeitet nach den Methoden der integrativen Gestalttherapie und der dialogisch-systemischen Familientherapie. Als WOCHE-Expertin steht sie unseren Lesern zur Seite.
Kontakt: anna.lanz@inode.at, 0660/222 6330; Praxis: Hörgas 238, 8103 Gratwein-Straßengel

Lesen Sie mehr zum Expertentipp: "Der lange Weg zum eigenen Ich".

Foto: zeremskimilan / Fotolia
WOCHE-Expertin und psychologische Beraterin Anna Katharina Lanz | Foto: KK
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Der Muttertag ist ein besonderer Tag, an dem wir die bedingungslose Liebe und Fürsorge unserer Mütter feiern und ihnen für ihre Rolle in unserem Leben danken. | Foto: ChristArt - Fotolia

Wir wünschen alles Gute zum Muttertag!

Am 12. Mai ist Muttertag! Die schönste Gelegenheit um unseren Müttern für alle ihre Liebe, Fürsorge, Geduld und Opferbereitschaft zu danken und ihre wichtige Rolle in unserem Leben zu würdigen!  GRAZ-UMGEBUNG. Mit ihrer Umarmung kann sie selbst den größten Schmerz heilen, dank ihrer Ratschläge und ihrem offenen Ohr lösen sich Probleme viel schneller, ihrer Geduld und Fürsorge ist es zu verdanken, dass man selbst nach einem miesen Tag wieder lächelt. Die Liebe einer Mama ist bedingungslos und...

  • Stmk
  • Graz-Umgebung
  • PR-Redaktion
Anzeige
Spielbetrieb ab Juni am neuen Beachvolleyball-Platz in der Gemeinde Haselsdorf-Tobelbad. Das freut auch Ortschef Hubert Holzapfel. | Foto: MeinBezirk.at
3

Ortsreportage Haselsdorf-Tobelbad
Nicht nur der Beachvolleyball-Platz ist neu

Es geht rasant dahin: Neuer Beachvolleyball-Platz, Straßen und Gehsteig-Sanierungen und Glasfaserausbau. HASELSDORF-TOBELBAD. In Zukunft wird es noch schneller in der Gemeinde Haselsdorf-Tobelbad. Die Rede ist vom Internet, denn der Glasferausbau in der Kommune steht so gut wie in den Startlöchern. Knapp 200 Interessierte kamen zu der Bürgerversammlung, in der das Projekt von A1 näher beschrieben wurde. Bis zu 93 Prozent der Bevölkerung können mit diesem Hochleistungs-Internet und nach...

  • Stmk
  • Graz-Umgebung
  • WOCHE Graz-Umgebung

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.