Kalsdorf strebt rauchfreie Spielplätze an

Leonhard Götz und sein Team vom Umweltausschuss will Kalsdorfs Spielplätze rauchfrei machen. | Foto: Edith Ertl
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Ein Lokalaugenschein am größten öffentlichen Spielplatz in Kalsdorf zeigt, dass hier wohl alle gängigen Zigarettenmarken vertreten sind. In der Wiese rund um Sandkiste und Rutsche liegen achtlos weggeworfene Tschickstummel. In nur zwei Minuten Begehung wurden über 50 Zigarettenkippen in der Wiese gezählt, auf einer Fläche, die nicht einmal ein Zehntel des Spielplatzes ausmacht. Damit soll bald Schluss sein. Die Gemeinde appelliert an die Vernunft der Raucher und will Hinweisschilder anbringen. Gestraft werden soll vorerst nicht.

Appell zur Vorbildwirkung

„Als Eltern sehen wir immer wieder, dass Leute auf Kinderspielplätzen rauchen“, sagt Gemeinderat Leonhard Götz. Der Obmann im Ausschuss für Umwelt und Nachhaltigkeit arbeitet mit seinem Ausschussteam daran, das Rauchen im Beisein von Kindern einzudämmen. „Es ist uns wichtig, dass Kinder am Spielplatz nicht mit negativem Verhalten konfrontiert werden. Erwachsene haben da eine Vorbildwirkung“, sagt der 35jährige. Zudem können Zigarettenkippen für Kleinkinder, die gerne alles in den Mund stecken, gefährlich sein.

Kalsdorf atmet auf

Mit diesem Slogan werden Raucher gebeten, jede Art von Nikotingenuss am Spielplatz zu unterlassen. Sobald die Tafeln mit dem Logo „Kalsdorf atmet auf“ angebracht sind, wird Götz mit Freiwilligen und Gemeindemitarbeitern die Kippen auf den Spielplätzen einsammeln. „Wir werden jeden Zentimeter abgehen“, zeigt er sich entschlossen. „Wir haben uns gegen ein Verbot entschieden und setzen auf die Vernunft der Menschen. Ich werde Raucher am Spielplatz höflich darauf ansprechen und hoffe, dass dies auch andere tun. Es muss ein Thema in der Gesellschaft werden“, sagt Götz.

Wir richtig er damit liegt, bestätigt eine Oma, die ihrem dreijährigen Enkel beim Sandspielen zusieht. „Ich finde es unmöglich, dass am Spielplatz geraucht wird, das muss abgeschafft werden, aber wer kontrolliert das?“, fragt sich die Kalsdorferin. „Wir wollen Raucher nicht diskriminieren, aber Aufklärungsarbeit leisten“, sagt Götz, der selbst vor fünf Jahren seine letzte Zigarette ausdämpfte.
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Landesweit gibt es kein Gesetz, das Rauchen auf öffentlichen Spielplätzen verbietet. Gemeinden können zwar ortspolizeiliche Verordnungen erlassen, müssten diese aber auch selbst exekutieren. Wie in Graz, wo eine Ordnungswache nach der Straßenreinhalteverordnung auch abstrafen kann.

Götz wünscht sich, dass auch Nachbargemeinden „aufatmen“ und ihre Spielplätze zur rauchfreien Zone erklären. „Der Slogan Kalsdorf atmet auf ist nicht urheberrechtlich geschützt und kann von anderen Gemeinden mit deren Ortsnamen übernommen werden. Das soll bewusst ein Slogan sein, den jeder verwenden kann. Das einzige was geschützt ist, sind die Kinder“.

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