Das sagen die GU-Nord-Chefs
Vertrauen in unsere Bürgermeister gestiegen

Übt den Bürgermeisterjob neben einem zivilen Beruf aus: Thals Ortschef Matthias Brunner | Foto: Helge Sommer
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  • Übt den Bürgermeisterjob neben einem zivilen Beruf aus: Thals Ortschef Matthias Brunner
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Während der Pandemie ist das Vertrauen in die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen enorm gestiegen. Das geht aus einer Umfrage von Demox Research hervor, die der Gemeindebund in Auftrag gegeben hat. Wir haben nachgefragt, was die Ortschefs in Graz-Umgebung Nord dazu sagen.

GRAZ-UMGEBUNG. Um sechs Prozent, von 61 auf 67, ist die Sympathie gegenüber den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen (Details: siehe unten) seit Februar 2021 bei den jeweiligen Gemeindebewohnern und -bewohnerinnen gestiegen. Woran liegt das?

"Die Bürger vertrauen ihren lokalen Politikern, weil sie täglich greifbar und nah dran an den Sorgen der Menschen sind. Die Bürger sehen direkt, wie sich Entscheidungen des Bürgermeisters und des Gemeinderates vor Ort auswirken", erklärt sich Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl die Ergebnisse. 

Am längsten dabei

Jahrelanges Vertrauen, das trifft auf GU-Nord zu. Zusammen bringen es die 15 Bürgermeister auf 173 Ortschef-Jahre. Am längsten dabei ist St. Oswalds Bürgermeister Andreas Staude, der in diesem Sommer 23 Jahre feiern kann – plus fünf Jahre als Vizebürgermeister ergeben knapp drei Jahrzehnte Erfahrung in der Kommunalpolitik. "Dass das Vertrauen in die Bürgermeister noch da ist und das es wieder gestiegen ist, ist ein sehr gutes Gefühl. Es zeigt, dass es noch Funktionen gibt, die honoriert werden", sagt er.

"Ich habe im Laufe der Zeit viele Kilometer geschafft und trau mich wetten, dass ich in jedem Haushalt mindestens schon drei Mal persönlich drinnen war. Zu meinem 60er letztes Jahr hab ich ein Fotobuch geschenkt bekommen mit vielen Erinnerung seit dem Tag, an dem ich Bürgermeister wurde. Man glaubt nicht, was in all den Jahren so passiert ist."

Rekordbürgermeister in Graz-Umgebung Nord: Andreas Staude ist seit 23 Jahren Bürgermeister in St. Oswald bei Plankenwarth. | Foto: Gemeinde
  • Rekordbürgermeister in Graz-Umgebung Nord: Andreas Staude ist seit 23 Jahren Bürgermeister in St. Oswald bei Plankenwarth.
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Nach wie vor mache ihm das Amt Spaß, denn: "Es gibt immer etwas zu tun. Bei mir ist auch schon viel Routine drinnen." Was die St. Oswalder an ihrem Bürgermeister wohl schätzen, ist der persönliche Kontakt: "Das fällt in einer kleinen Gemeinde aber, das muss man sagen, leichter als in Großgemeinden. Mich rufen die Leute an, wenn etwas ist. Das ist Service von uns, wir kennen uns ja alle", resümiert er.

Motivation für das Amt

Als letzter in die "Bürgermeisterbund-Runde" ist Andreas Kahr-Walzl aus Stattegg dazugekommen. Er ist seit 2020 im Amt. Was hat ihn dazu bewegt? Erfahrungen in der Kommunalpolitik hat er schon mitgebracht, immerhin war Kahr-Walzl knapp 20 Jahre lang als Gemeinderat aktiv. Als sich bei der letzten Gemeinderatswahl ein Wechsel abzeichnete, war er der geeignete Kandidat, um Karl Zimmermann zu folgen. "Der Job des Bürgermeisters hat für mich keine Nachteile. Er macht mir viel Freude. Ich würde ihn auch weiterempfehlen, auch wenn es gewisse Herausforderungen gibt, weil man als Bürgermeister rund um die Uhr abrufbar und einsetzbar ist", sagt er. 

Vielleicht liegt Kahr-Walzl der Ortschef-Posten aber auch in den Genen. Immerhin war sein Großvater 30 Jahre lang im selben Amt. Der Positivtrend der aktuellen Vertrauensumfrage ist für ihn ein Beweis für ein gutes Miteinander in einer Gemeinde.

Nur "nebenher" im Amt

Laut dem Österreichischen Gemeindebund üben knapp 30 Prozent das Amt hauptberuflich aus, ergo gehen knapp 70 Prozent nebenher einem zivilen Beruf nach. Einer davon ist Matthias Brunner. Thals Bürgermeister ist seit 2002 bei Jugend am Werk beschäftigt, die Vereinbarkeit zwischen beiden Tätigkeiten war anfangs eine große Herausforderung: "Die ersten zwei Jahre waren intensiv, da ich bei meinem Brotberuf noch 100 Prozent angestellt war. Doch wir haben eine gute Lösung gefunden", sagt er. 

Wichtig sei, fügt Brunner hinzu, Flexibilität, ein starkes Team im Rücken und eine Familie, die sämtliche Vorhaben unterstützt. Denn wer in der Früh im Gemeindeamt sitzt, danach zum "eigentlichen" Job fährt und dann wieder direkt in den Bürgermeistersessel zurückkehrt, braucht Halt. "Ohne geht es nicht. Bei all den Anstrengungen ist der Job des Bürgermeisters ein toller Job, dem ich jeden empfehlen würde. Zeit für die Familie muss aber sein, und die nehme ich mir."

Nachwuchs gesucht

Insgesamt gaben 94 Prozent aller Bürgermeister und -innen bei der "Bürgermeisterbefragung 2019" an, dass es künftig schwer sein könnte, politischen Nachwuchs zu finden. Grund sei der hohe Arbeitsaufwand – 48 Prozent aller Befragten sagten nämlich, dass sie über 40 Wochenstunden für das Amt aufwenden. Jüngster Jahrgang, 1988, in GU-Nord ist Frohnleitens Chef Johannes Wagner. Was hat ihn dazu bewegt, so jung schon eine politische Karriere anzustreben?

Johannes Wagner, Bürgermeister der Stadtgemeinde Frohnleiten, ist, mit Blick auf den Jahrgang 1988, der jüngste im Bunde der GU-Nord-Chefs. | Foto: Privat
  • Johannes Wagner, Bürgermeister der Stadtgemeinde Frohnleiten, ist, mit Blick auf den Jahrgang 1988, der jüngste im Bunde der GU-Nord-Chefs.
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"Man mag gar nicht glauben, wie viele junge Menschen Interesse an der Gemeindepolitik haben", antwortet er. "Mitarbeiten, mitreden und entscheiden, das können auch jüngere Menschen. Es kommt aber schon darauf an, wie das Team gestaltet ist." Die Verantwortung zu übernehmen, das müsse, sagt er, aber zu einem passen. Nicht zuletzt, weil etliche Stunden aktives Gemeindeleben zum Arbeitsplan gehören. "Ich bin, wie alle Bürgermeister, rund um die Uhr im Einsatz. Ich schätze, dass ich auf 70 bis 80 Wochenstunden komme", so Wagner.

Umfrage im Detail:

  • Im Zeitraum vom 15. bis 17. Dezember 2021 wurden 1.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen befragt.
  • 67 Prozent der Befragten vertrauen den Bürgermeister und -innen, davon 19 Prozent "voll und ganz", 48 Prozent "überwiegend".
  • Während im Februar 2021 noch 39 Prozent am meisten der Gemeindepolitik vertraut haben, sind es nun bereits 43 Prozent. Das Vertrauen in die Bundespolitik ist im gleichen Zeitraum von 13 Prozent auf acht Prozent gesunken.
  • Alle Infos zum Nachlesen gibt's hier.

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