Große Blackout Übung in Hausmannstätten
Was tun, wenn Strom für längere Zeit ausfällt

Beim Ferbersbach legte die FF Hausmannstätten einen Ölabscheider. Bgm. Werner Kirchsteiger (li) und Vzbgm. Alexander Brinner im Blackout-Einsatz vor Ort. | Foto: Edith Ertl
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  • Beim Ferbersbach legte die FF Hausmannstätten einen Ölabscheider. Bgm. Werner Kirchsteiger (li) und Vzbgm. Alexander Brinner im Blackout-Einsatz vor Ort.
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Ohne Strom gibt’s kein Licht, funktioniert kein Handy, kein Telefon, kein Internet. Die Heizung bleibt kalt, der Fernseher stumm. Das und noch weitaus unangenehmere Auswirkungen bringt ein Blackout (flächendeckender gröberer Stromausfall) mit sich. Hausmannstätten wollte es genau wissen und testete in einer groß angelegten Blackout-Übung, wie weit die 3.700 Einwohner zählende Gemeinde für den Ernstfall gerüstet ist.

Im Gemeindeamt wurde es nur kurz finster

Freitag um 14.00 Uhr wurde das Gemeindeamt vom Stromnetz genommen, das gemeindeeigene Notstromaggregat nahm seinen Dienst auf. Im Amt traf sich der Krisenstab, was würden die nächsten 24 Stunden bringen? Nach dem Einsatzplan vom Ausschuss für Zivil- und Katastrophenschutz wurden an neuralgischen Punkten im Gemeindegebiet sechs Infopoints eingerichtet. Sie befinden sich in unmittelbarer Nähe zu Hydranten, um die Bevölkerung notfalls mit Wasser versorgen zu können.

Die Hausmannstätter waren über die Blackout-Übung informiert und eingeladen, zu Informationen über den Übungsverlauf zu kommen. „Ich habe Lebensmittel, Wasser, Taschenlampe und ein batteriebetriebenes Radio zu Hause“, sagt Walter Bukovec, einer der Besucher am Infopoint. Trotz aller Vorsorge hofft der Pensionist, dass der Ernstfall nie eintreten möge. „Aufgabe der Gemeinde ist es, Kommunikationsdrehscheibe zu sein und Hilfe für Menschen in Not zu organisieren, weil kein Notruf funktioniert und Arzt, Rettung oder Feuerwehr sonst nicht erreicht werden können“, sagte Bgm. Werner Kirchsteiger. Für einen Lebensmittelvorrat ist jeder Haushalt selbst verantwortlich.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für ein Blackout?

Österreich ist in den europäischen Stromverbund eingebunden. Stromschwankungen können ausgeglichen, bei Störfällen eingegriffen werden. „Man kann Cyberattacken auf Energieversorger nie ausschließen. Deshalb ist Bevorratung und Nachbarschaftshilfe enorm wichtig“, sagte Heribert Uhl vom Zivilschutz Steiermark. Weil kein Handy funktioniert, arbeitete der Bereitschaftsdienst der Feuerwehr Hausmannstätten mit Pager, erklärte Kommandant Daniel Rothdeutsch. Über den analogen Funk kam auch die Meldung zu einem fiktiven Einsatz. Ein Spaziergänger entdeckte eine Ölspur im Ferbersbach, lief zur Feuerwehr und schlug Alarm. Die Florianis unter Einsatzleiter Werner Matzer informierten die Behörde und legten einen Ölabscheider.

Aufatmen nach erfolgreicher Übung

Nach 24 Stunden zogen Kirchsteiger und die Vzbgm. Patrick Dorner und Alexander Brinner eine positive Bilanz. Das Notstromaggregat lief problemlos und verbrauchte fünf Liter Diesel pro Stunde. Mit der Tankfüllung können die Einrichtungen 48 Stunden versorgt werden. Mit einer Betriebstankstelle im Wirtschaftshof hat die Gemeinde zudem vorgesorgt, dass auch über einen längeren Zeitraum Diesel zur Verfügung steht. Die Zusammenarbeit mit Einsatzorganisationen, Hauskrankenpflege, Hausarzt Christian Sohnle und dem Militärkommando Steiermark verlief kompetent und kooperativ. Ihnen und den im Einsatz befindlichen Gemeinderäten und Gemeindemitarbeitern, allen voran Amtsleiter Johannes Kern (er verbrachte die Nacht im Gemeindeamt) dankte Kirchsteiger für das Engagement.

Die beeindruckende Übung der Hausmannstätter fand nicht nur Interesse bei der eigenen Bevölkerung. Beim Krisenstab schauten u.a. auch BH Andreas Weitlaner und NAbg. Ernst Gödl sowie Kommunalpolitiker der umliegenden Gemeinden vorbei.

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