Ansichtssache
Werden Reformer wegrationalisiert?
Landeshauptmann Franz Voves und sein Stellvertreter Hermann Schützenhöfer gaben zusammen mit dem Städte- und Gemeindebund bei der konstituierenden Sitzung der Gemeindereformgruppe grünes Licht für die ersten Umsetzungsschritte der Gemeindereform. Hauptaufgabe der Experten soll sein, einerseits den Kooperationsprozess im Projekt Regionext zu vertiefen und zu beschleunigen sowie andererseits die Gemeinden dabei zu unterstützen, ihre Strukturen den modernen Anforderungen anzupassen.
Das Einerseits beunruhigt mich nicht, das Andererseits aber doch. Freilich, Umstrukturierungsmaßnahmen dulden keinen Aufschub mehr – allerdings nicht primär am Gemeindesektor. Im Besonderen auf Landes- und Bundesebene sind Verwaltungsreformen längst überfällig, um die Basis vor den Folgen der Misswirtschaft auf der obersten Etage zu schützen.
Aber bevor man in administrativen und kostspieligen Bereichen den Hebel ansetzt, werden in weiser Voraussicht und zum eigenen Vorteil zuerst produktive und teils ehrenamtliche Systeme auseinandergenommen. Dabei ist die Budgetmisere in den Kommunen alles andere als hausgemacht. Aber es leuchtet mir schon ein. In umgekehrter Reihenfolge – also zuerst oben, dann unten – müssten sich die Gemeindereformer selbst wegrationalisieren.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.