Das Gedächtnis der Stadt in neuem Glanz – "Graz Inside" im "GrazMuseum"
Wo Originale gefeiert werden: Exklusiver WOCHE-Einblick in das wiedereröffnete "GrazMuseum".
Hellgrau erstrahlt die neue Innenhof-Fassade, neue Brandschutztüren, eine Klimaanlage in den Obergeschossen und ein neues Lichtsystem – diese umfassenden Renovierungsarbeiten wurden in nur elf Wochen im "GrazMuseum" in der Sackstraße 18 getätigt, vergangene Woche wurde das "Gedächtnis der Stadt" von Direktor Otto Hochreiter und Vizedirektorin Sibylle Dienesch wiedereröffnet. Nun führten sie die WOCHE durch ihr Haus und zeigten verborgene Schätze der Stadtgeschichte.
Bewegte Stadtgeschichte
"Im Palais Khuenburg, in dem sich das "GrazMuseum" befindet, wurde 1863 der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand geboren", führt Otto Hochreiter aus, während er die WOCHE in die Gotische Halle führt. Diese befindet sich im ältesten urkundlich erwähnten Haus von Graz, dem Reinerhof aus dem 12. Jahrhundert. "Derzeit haben wir hier die Ausstellung ,Štajer-Mark', die die slowenische und österreichische Seite der Steiermark beleuchtet."
Auf den insgesamt 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche gibt es neben der Dauerausstellung „360 GRAZ – Eine Geschichte der Stadt“ auch wechselnde Ausstellungen, die jährlich rund 45.000 Besucher in das "GrazMuseum" locken. "Soeben haben wir ,Brücken, Bäder, Boulevards – Erinnerungen an das alte Graz' eröffnet, berichtet der Direktor weiter und führt zu einem Bild, das das Jahrhunderthochwasser von 1927 zeigt. "Das war sicherlich einer der bewegendsten Momente der Grazer Stadtgeschichte."
100.000-Stück-Sammlung
In den Bilder-Fundus, zu dem nur wenige Zugang haben, begleitet Sibylle Dienesch die WOCHE. "Wir haben in Summe etwa 100.000 Objekte und sind besonders stolz auf unsere Sammlung", erzählt die Vizedirektorin.
"Anhand der Formate, die nicht einheitlich sind, sieht man, dass wir mit Originalen arbeiten. Wir setzen uns mit ihnen auseinander und feiern sie", erörtert der Direktor, dass sie wichtige Zeugen für die richtige Darstellung der Vergangenheit sind.
Mit wie viel Herzblut das "GrazMuseum" von diesem Führungsduo geleitet wird, zeigt ihre leidenschaftliche Erzählung über die unterschiedlichen Ausstellungsstücke – Graz zur Zeit der Reformation, während der Monarchie, des Zweiten Weltkrieges bis hin zur Gegenwart. "Wir haben die einzige historische Ausstellung, die bis zur Gegenwart geht", sagt Dienesch. Das Herzstück ist das Schloßbergmodell von Anton Sigl, das um 1805 bis 1820 gefertigt wurde. "Wir zeigen Dinge, die man auf den Bildschirmen zu Hause nicht finden kann", lädt Hochreiter alle Grazer ein, "ihr" Museum zu besuchen. Das kann – barrierefrei – täglich von 10 bis 18 Uhr und mittwochs sogar bis 20 Uhr getan werden.
Mehr Informatoinen gibt es unter www.grazmuseum.at.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.