Solidaritätsbarometer: Die Steiermark ist ein Land der Helfer

Haussammlungs-Verantwortlicher Georg Eichberger, Studienautor Florian Brugger, Soziallandesrätin Doris Kampus, Stadtrat Kurt Hohensinner, Kuratoriumsvorsitzende Kristina Edlinger-Ploder und Caritasdirektor Herbert Beiglböck bei der Präsentation am Mittwoch in der Caritas-Zentrale Paulinum. | Foto: Caritas
  • Haussammlungs-Verantwortlicher Georg Eichberger, Studienautor Florian Brugger, Soziallandesrätin Doris Kampus, Stadtrat Kurt Hohensinner, Kuratoriumsvorsitzende Kristina Edlinger-Ploder und Caritasdirektor Herbert Beiglböck bei der Präsentation am Mittwoch in der Caritas-Zentrale Paulinum.
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"Der Grundwasserspiegel der Nächstenliebe in der Steiermark liegt beachtlich hoch. Damit müssen wir sorgfältig umgehen, dass dies nicht verloren geht und nicht durch unnötige Worte vergiftet wird", sagt Caritas-Direktor Herbert Beiglböck bei der Vorstellung der Caritas-Haussammlung 2018 und der Präsentation des "Solidaritätsbarometer Steiermark".
Die erstmals durchgeführte Studie zum Thema Solidarität dient der Vermessung der sozialen Stimmung im Land und untersuchte Themen wie Hilfsbereitschaft, Engagement, Spendenverhalten und die Einstellung der Steirer zum Helfen.
An der Pressekonferenz in der Caritas-Zentrale nahmen neben Beiglböck Studienautor Florian Brugger vom Institut für Soziologie an der Karl Franzens Universität Graz, der Haussammlung-Verantwortliche Georg Eichberger, Caritas-Kuratoriumsvorsitzende Kristina Edlinger-Ploder sowie Soziallandesrätin Doris Kampus und Sozialstadtrat Kurt Hohensinner teil.

Die Steirer helfen regelmäßig

In der Studie zum Solidaritätsbarometer wurden von Brugger 1.000 Steirer telefonisch befragt. In diesem Rahmen formulierte der Studienautor fünf Thesen zu Solidarität, die belegen, dass in der Steiermark eine sehr hohe und anhaltende Spendenfreudigkeit besteht. Dies sei besonders bei Menschen in sozialen Naheverhältnissen sowie bei jenen, die als "schuldlos schwach" gelten, ausgeprägt.
Konkret besagen die Ergebnisse, dass mehr als 90 Prozent der Befragten 2016 zumindest einmal gespendet haben. Rund ein Drittel war ehrenamtlich tätig. Weiters gaben 90 Prozent an, jedes Jahr zu spenden oder anderweitig zu helfen.
Die Steirer unterscheiden dabei nicht zwischen Herkunft der Hilfsbedürftigen. Für über 90 Prozent ist es kein Thema Kindern, Alten, Kranken und Behinderten zu helfen. Ganze 70 Prozent sprechen sich aber auch für Hilfeleistungen gegenüber Alkoholikern, Drogenabhängigen, Arbeitslosen und Ex-Häftlingen.

Ausdruck einer Haltung

Weiters räumen mehr als 90 Prozent der Befragten Österreichern ein Recht auf wohlfahrtsstaatliche Leistungen ein. Für rund 70 Prozent sollte dies auch für Flüchtlinge und Ausländer, die hier leben, gelten. Durch die Studie kam auch heraus, dass sich Menschen, die Hilfe leisten und spenden kaum eine Gegenleistung erwarten.
Solidarität sieht dabei die Mehrheit der Steirer auch als Aufgabe des Staates. Caritas-Kuratoriumsvorsitzende Kristina Edlinger-Ploder betonte, dass helfen und spenden Ausdruck einer Haltung nicht nicht einer Stimmung seien und dass die Taten und das Anpacken das Wesentliche von Hilfe seien.
Soziallandesrätin Doris Kampus sieht die Studie als wichtige Grundlage für "viele gute Diskussionen" und als Bestätigung dafür, dass wir als Gesellschaft zusammenhalten, wenn es darauf ankommt. Und auch der Grazer Sozialstadtrat Kurt Hohensinner sieht in der Solidaritätsstudie eine wichtige Orienteriungshilfe. "Wir haben in Graz ein engmaschiges Netz und ich möchte mich bei allen Haupt- und Ehrenamtlichen für ihre Dienste bedanken."

4.000 für Haussammlung unterwegs

Georg Eichberger stellte auch die heurige Haussammlung vor. Diese Aktion, die bereits zum 68. Mal durchgeführt wird ist eine der größten der Steiermark. Im vergangenen Jahr konnten dadurch 800.00 Euro gesammelt werden. "Diese werden direkt an Notleidende in der Steiermark verwendet", so Eichberger.  Rund 4.000 Haussammler sind noch bis Karfreitag unter dem Motto "Mut > Angst" unterwegs. Die Spenden kommen unter anderem der "BEX - Beratungsstelle zu Existenzsicherung", dem Obdachlosenheim Ressidorf oder der Notschlafstelle Arche 38 zugute.
"Wir können aus der Studie lesen, dass ein großer Teil der Bevölkerung der Meinung ist, dass jeder Hilfe erhalten soll, der sie braucht und hier lebt", so Beiglböcks Resümee.

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