"Taxis in den Öffentlichen Verkehr integrieren!", fordert 878-Chefin Sylvia Loibner.

Taxis als Ergänzung zum Öffentlichen Verkehr könnten besser auf die individuellen Bedürfnisse der Fahrgäste eingehen. | Foto: Bilderbox
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Wer nachts in Graz unterwegs ist und nicht zentral, oder sogar außerhalb der Stadt wohnt und kein eigenes Auto besitzt, der steht oft vor einer schwierigen Frage: Wie komme ich jetzt wieder nachhause? Eine Antwort ist natürlich die "Nightline", die allerdings nur wenig auf die individuellen Bedürfnisse der Fahrgäste eingehen kann (Info rechts).

Sammeltaxis

Häufig bleiben da nur noch die eigenen Füße oder ein Taxi. Für Ersteres sind die Wege aber oft zu weit und Zweiteres geht auf Dauer ins Geld. Doch genau dafür hat Sylvia Loibner, WK-Fachgruppenobfrau für das Beförderungsgewerbe mit PKW und damit Vertreterin der Taxler, eine Lösung: "Taxis müssen in den Öffentlichen Verkehr integriert werden!", fordert die Unternehmerin und denkt dabei an zentral organisierte Sammeltaxis: "Es soll eine Telefonnummer für den Konsumenten und strategisch günstig gelegene Haltepunkte geben, die – im Gegensatz zu Öffi-Haltestellen – nur dann angefahren werden, wenn Bedarf besteht." Um den Fahrpreis niedrig zu halten, soll eine Software im Hintergrund dafür sorgen, dass möglichst viele Fahrgäste mit einem ähnlichen Ziel gleichzeitig transportiert werden.

Ost-West-Verbindung

Diese Sammeltaxis könnten außerdem nicht nur in der Nacht als Ergänzung zu Bus und Bahn eingesetzt werden: "Ein System wie dieses wäre auch für das Grazer Umland – ganz besonders im Süden – sinnvoll", so Loibner, laut der S-Bahn und Busse hier vor allem eine Nord-Süd Verbindung abdecken: "Wenn ich heute im südlichen Umland mit dem Öffentlichen Verkehr (ÖV) von Ost nach West will, muss ich immer über Graz fahren." Die Taxi 878-Geschäftsführerin betont aber, dass dieses "bedarfsorientierte Mikro-ÖV-System" nur eine Ergänzung des Linienverkehrsnetzes sein kann und soll: "Busse braucht es weiterhin an den Hauptlinien, wo große Personenzahlen befördert werden. Taxis könnten zusätzlich mehr Individualität bieten."

Nur an Wochenenden

Schon jetzt haben Nachtschwärmer in Graz aber zumindest am Wochenende die Möglichkeit, den Öffentlichen Verkehr in Form der "Nightline" zu nutzen.
In den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag, sowie vor Feiertagen, werden dabei laut Holding mehr als 1.100 Personen pro Nacht befördert. Insgesamt acht Linien starten um 0:30 Uhr, 1:30 Uhr und 2:30 Uhr vom Jakominiplatz in alle Himmelsrichtungen – auch über die Stadtgrenzen hinaus. So werden etwa Hausmannstätten, Fernitz oder der Flughafen angefahren. "So können Sie bequem und ohne eigenes Auto längere Abende und Nachtschwärmereien genießen“, sagt dazu Holding-Graz-Vorstandsdirektorin Barbara Muhr. Besonders beliebt ist das Angebot bei Jugendlichen und Studenten, aber auch bei Schichtarbeitern. Wer allerdings unter der Woche auf einen Nachtbus angewiesen ist, kann lange warten.

WOCHE Wissen

In Graz sowie in den Gemeinden Feldkirchen bei Graz, Fernitz-Mellach, Gössendorf, Hausmannstätten, Kainbach, Kalsdorf, Raaba-Grambach, Seiersberg-Pirka, Stattegg, Unterpremstätten-Zettling und Weinitzen gibt es einen verbindlichen Taxitarif.
Der Grundtarif beträgt bei Tag- und Nachtfahrten 3,90 Euro.
Der Kilometertarif liegt zwischen 1,30 Euro (am Tag bis 12 km) und 1,70 (Tag und Nacht, Langstrecke ab 12 km).

#mitmachen

Ihre Meinung ist gefragt! Was halten Sie von der Idee, Taxis in den öffentlichen Verkehr zu integrieren? Würden Sie so ein Angebot nutzen? Was würden Sie sich vom Öffentlichen Verkehr in Graz und Umgebung noch wünschen? Senden Sie eine E-Mail an leserbrief@woche.at, schreiben Sie auf www.facebook.com/wochegraz oder kommentieren Sie einfach unter diesem Artikel.

Taxis als Ergänzung zum Öffentlichen Verkehr könnten besser auf die individuellen Bedürfnisse der Fahrgäste eingehen. | Foto: Bilderbox
Sylvia Loibner | Foto: Prontolux
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