Stadtsenat beschließt
441.800 Euro für Obdachlosenhilfe und Soziales

Der Stadtsenat beschließt heute die Förderungen für soziale Einrichtungen wie das VinziNest. | Foto: VinziWerk
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Insgesamt 441.800 Euro an Förderungen im Bereich der Wohnungslosenhilfe und verwandten sozialen Projekten sind heute, am 27. Mai, Thema im Grazer Stadtsenat.

GRAZ. Heute auf der Tagesordnung: Für die Unterbringung und Betreuung obdachloser Menschen vergibt die Stadt Graz für das erste Halbjahr 2022 insgesamt 184.600 Euro. Zudem erhalten weitere Einrichtungen der Caritas, die, wie es aus dem Büro der zuständigen Sozialstadträtin und Bürgermeisterin Elke Kahr heißt, "allesamt zum Rückgrat der sozialen Leistungen in unserer Stadt zählen", im gleichen Zeitraum insgesamt 257.200 Euro. Zwei entsprechende Anträge werden heute im Stadtsenat beschlossen. Ausgezahlt wird mit 1. Juni.

Zusätzlicher Aufwand

Die Covid-19-Situation sei, so der Antragstext im Hinblick auf das erste Halbjahr 2022, "gerade für Menschen, die von Obdach- oder Wohnungslosigkeit betroffen sind, besonders herausfordernd. Deshalb ist die Weiterführung der Förderungen dieser Einrichtungen, die von der Vinzenzgemeinschaft geschaffen wurden, um Versorgung und Unterstützung für wohnungs- und mittellose Personen sicher zu stellen, beabsichtigt." Daher übernimmt die Stadt Graz einen anteiligen Geldmittelbedarf für Personal- und Sachkosten sowie teilweise für die Essensversorgung über die städtische Küche für 2022.

Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) zeichnet sich für die Budgetvergabe als Sozialstadträtin verantwortlich. | Foto: Silvana Weidinger
  • Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) zeichnet sich für die Budgetvergabe als Sozialstadträtin verantwortlich.
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Wegen der Bedingung, "dass Förderungen nur gewährt werden sollen, die an die aktuelle Situation betreffend die Corona-Pandemie angepasst sind", wird im Bericht an den Stadtsenat festgehalten, "dass es speziell im Bereich Wohnungsloseneinrichtungen hauptsächlich Änderungen hinsichtlich des täglichen Ablaufs bei der Betreuung vor Ort unter Einhaltung der Sicherheitsstandards gibt". Durch den Mehraufwand im Rahmen zusätzlicher Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen gebe es "bei den meisten Einrichtungen" auch entsprechende Mehrkosten. Die Fördersummen gestalten sich wie folgt.

Die Caritas hält ihre Versorgungseinrichtungen – wie hier das Marienstüberl – auch zu Pandemie-Zeiten offen.  | Foto: Caritas
  • Die Caritas hält ihre Versorgungseinrichtungen – wie hier das Marienstüberl – auch zu Pandemie-Zeiten offen.
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30.000 Euro für VinziTreff/VinziHaus, Lilienthalgasse 20

Der Standort dient als Koordinationsstelle aller Einrichtungen der Vinzenzgemeinschaften sowie als Anlaufstelle für Hilfesuchende. Angeboten werden dort Dienstleistungen wie Beratung und Wohnbetreuung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Ebenso finanzielle Überbrückungshilfe und Freiwilligenkoordination.

38.600 Euro für die Notschlafstellen VinziNest und VinziSchutz

In der Notschlafstelle VinziNest für ausländische obdachlose Männer stehen in der Kernstockgasse 14 insgesamt 85 Betreuungsplätze zur Verfügung. Zudem gibt es Duschmöglichkeiten und warme Mahlzeiten bei einer durchschnittlichen Verweildauer von 21 Tagen.

Bei der Notschlafstelle VinziSchutz für ausländische obdachlose Frauen gibt es in der Dominikanergasse 7 gesamt 24 Schlafplätze. Beide Einrichtungen werden einmal pro Woche durch die rollende Marienambulanz medizinisch versorgt.

25.000 Euro für das VinziTel, Lilienthalgasse 20a

Die Notschlafstelle mit Hotelcharakter für Inländerinnen und Inländer hat rund um die Uhr geöffnet. Für 26 Klientinnen und Klienten stehen dort 13 Zimmer mit integrierter Nasszelle zur Verfügung. Geleistet wird zudem Begleitung und Hilfestellung bei der Alltagsbewältigung, das Bereitstellen einer Postadresse sowie Bedarfsabklärung und Perspektivenarbeit.

46.500 Euro für VinziDorf-Dauerherberge für obdachlose Männer, Leonhardplatz 900

Das sogenannte VinziDorf am Leonhardplatz ist ein aus Baucontainern bestehendes Dorf mit 39 Schlafplätzen (33 Einzelräume in den Containern und 6 Betten in der Vinzimed). Obdachlose Menschen finden dort eine dauerhafte Unterbringung, wo diese "in Würde leben und altern dürfen".

7.500 Euro für das Solido, Wohn- und Nachbetreuungsprojekt der Notschlafstelle VinziTel

Um selbständiges Wohnen zu fördern, bietet die mobile Wohnbetreuung Personen, die aus der Notschlafstelle VinziTel in eine eigene Wohnung oder ein eigenes Zimmer ziehen, Hilfe an. 

5.000 Euro für die Familiennotschlafstelle VinziHerz, Vinzenzgasse 42

Die Familiennotschlafstelle, die sich in den Räumlichkeiten der Pfarre St. Vinzenz befindet, beherbergt täglich zwischen 35 und 40 Personen (einschließlich Kinder). Mit Ausnahme von Juli und August ist die Notschlafstelle VinziHerz mit Schlafsälen und Sanitäranlagen sowie einer Küche und einem Aufenthaltsraum rund um die Uhr geöffnet.

12.000 Euro für das Haus Rosalie, Babenbergerstraße 61

Die Frauennotschlafstelle Haus Rosalie in der Babenbergerstraße 61 bietet in zehn kleinen Wohneinheiten eine vorübergehende Wohnversorgung für obdachlose inländische Frauen mit oder ohne Kinder.

13.000 Euro für VinziLife, Wolkensteingasse 43

Im Haus VinziLife stehen acht Kleinwohneinheiten für psychisch stark belastete inländische obdachlose Frauen, die in keiner anderen Einrichtung Platz finden, dauerhaft zur Verfügung.

4.000 Euro  für die Mutter/Vater-Kind-Wohngruppe, Grabenstraße 90a

Im vollzeitbetreuten Wohnhaus gibt es vier Kleinwohnungen für alleinerziehende Mütter und Väter mit ihren Kindern (bis zum Schuleintritt).

3.000 Euro für betreute Einzelwohnungen für wohnungslose Menschen

Die Wohnplattform stellt Menschen, "die aus psychosozialen Gründen betreutes Einzelwohnen benötigen", rund 40 Übergangswohnungen zur Verfügung. Betreut werden die Personen durch Einrichtungen wie das Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen, die Drogenberatung des Landes Steiermark sowie durch die mobile sozialpsychiatrische Einrichtung der Wohnplattform.

78.700 Euro für die Notschlafstelle "Haus Franzisca" der Caritas, Georgigasse 78

Das Haus dient der Unterbringung und Betreuung 20 obdachloser inländischer und ausländischer Frauen mit ihren Kinder. Dabei handelt es sich um niederschwellige, kurzfristige Wohn- und Basisversorgung. Diese umfasst Unterkunft, Verpflegung, Bekleidung und Hygiene sowie Sozialberatung. Wobei die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bis zu drei Wochen beträgt.

6.500 Euro für das Frauenwohnhaus und die Frauenasylunterbringung im "Haus Franzisca"

Im zweiten und dritten Stock des "Haus Franzisca" betreibt die Caritas eine Wohngemeinschaft (vormals Haus Clara in der Kalvarienbergstraße) mit 48 Plätzen weibliche Asylwerberinnen mit ihren Kindern im Auftrag des Landes Steiermark (FA 11A, Landesflüchtlingsreferat). 

6.000 Euro für Betreutes Übergangswohnen für Frauen und Alleinerzieherinnen im "Haus Franzisca"

Seit 2020 erhalten alleinstehende oder alleinerziehende Frauen in finanziell schwierigen Situationen und/oder mit latenten Gewalterfahrungen eine leistbare Wohnversorgung mit Betreuung im "Haus Franzisca". Die Wohndauer in den elf Einheiten ist auf sechs Monate bis maximal drei Jahre festgelegt. 

6.500 Euro für die Familien-Notschlafstellen

In sechs angemieteten Wohnungen in verschiedenen Grazer Bezirken werden Notunterkünfte für obdachlose Familien bereitgestellt. Den Familien wird eine Wohnung für bis zu vier Monate beziehungsweise im Ausnahmefall bis zu 6 Monate zur Verfügung gestellt.

3.500 Euro für betreute Übergangswohnungen

Ein weiteres Angebot der Caritas in der Wohnungslosenhilfe für überwiegend Einzelpersonen mit Problematiken wie Arbeitslosigkeit, Krankheit, Verschuldung, Drogen- oder Alkoholsucht ist die Bereitstellung von Wohnraum mit fallweisem Betreuungsbedarf in 25 Übergangswohnungen für maximal zwei Jahre. Bei Bedarf übernehmen Einrichtungen wie Neustart oder die VinziWerke die mobile Betreuung.

11.000 Euro für die "Team On"-Wohnassistenz

Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf werden durch das "Team On" in 75 angemieteten Wohnungen (überwiegend in der Rankengasse 22, wo sich 55 Wohnungen befinden), betreut. 

30.000 Euro für die Winternotschlafstelle und das Kältetelefon

In den Wintermonaten Jänner bis April sowie November und Dezember werden Schlafplätze für rund 40 Personen in den Räumlichkeiten der Pfarre St. Lukas am Eggenberger Gürtel 76 angeboten. Ergänzt wird das Angebot durch das sogenannte Kältetelefon. Ziel ist es, dass niemand in der Kälte im Freien übernachten muss.

110.000 Euro für das Caritas Marienstüberl

Die Tagesbegegnungsstätte in der Mariengasse 24 bietet täglich für bis zu 250 bedürftige Menschen warme Mittagsmahlzeiten sowie Frühstück und Jause. Hauptlieferant ist die Küche Graz. Zudem wird das Marienstüberl seit 2019 auch von Schülerinnen und Schülern sowie von Vereinen und Unternehmen bekocht.

5.000 Euro für die freiwillige Einkommensverwaltung der Wohnungssicherung, Eggenberger Gürtel 38

Im Rahmen der Caritas Wohnungssicherung wird für Haushalte, die Mietrückstände aufweisen und von Wohnungsverlust bedroht sind, "eine freiwillige Einkommensverwaltung für Menschen, die über ein existenzsicherndes Einkommen verfügen und denen der Umgang mit Geld schwerfällt", angeboten.

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