Radspielplätze für die Jüngsten
Radfahren will gelernt sein. Eine Radspielplatz-Offensive aus dem Gemeinderat wird das jetzt fördern.
Während am Land fast jedes Kind die Fahrradprüfung besteht, sind in Graz 2019 mehr als die Hälfte der Kinder durchgefallen. Egal wo: Für Kinder ist das Fahrrad in aller Regel das erste Fortbewegungsmittel, das sie eigenständig weite Wege zurücklegen lässt. Verkehrssituationen in einer Stadt sind herausfordernd und Übungsmöglichkeiten im geschützten öffentlichen Raum zugleich rar. Deshalb wurde im letzten Gemeinderat einstimmig für Radspielplätze gestimmt.
Grundstein liegt in Kindheit
Antragstellerin war die grüne Gemeinderätin Manuela Wutte: "Wollen wir in den nächsten Jahrzehnten möglichst viele Menschen für sanfte Mobilitätsformen begeistern, müssen wir vor allem bei unseren Kindern ansetzen. Kinder, die schon früh mit dem Fahrrad unterwegs sind, erleben das Fahrradfahren als selbstverständliche, unkomplizierte Mobilitätsform. Ein Leuchtturmprojekt wäre ein zentral gelegener, betreuter Radspielplatz, auf dem neben Radkursen auch ein kleiner Radverleih, eine Kinderradtauschbörse und eine Reparaturwerkstatt beheimatet sein könnten", wünscht sich Wutte breite Zugänglichkeit.
Dringlichem Antrag zugestimmt
Beschlossen wurde auch die Sichtung von zusätzlichen, wohnortnahen Fahrradspielplatz-Flächen. Dadurch sollen Kinder auch im Alltag ihre Motorik trainieren und ein sicheres Fahrverhalten in verschiedenen Verkehrssituationen spielerisch stärken können. Kleine Hindernisse sollen unterschiedliche Straßenuntergründe, aber auch Gleise an der Straße trainieren. Auch die Rücksichtnahme auf andere Verkehrsteilnehmer könne so geübt werden.
Forderungen aus Bevölkerung
Anfang Juni fand in Graz die erste „Kidical Mass“ statt, auf der sich unzählige Familien bereits für den Vorrang sanfter Mobilität und solche Spielplätze einsetzten. Auch im BürgerInnen-Budget war ein Radspielplatz bereits in der engeren Auswahl.
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