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Blütenpollen geben Bienen nach dem Winter die nötige "Power"
Frühblüher wie Palmkätzchen, Hasel und Schneeglöckchen bilden aktuell die wichtigste Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Imkermeister Werner Kurz aus Bad Waltersdorf bittet beim Pflücken und Abschneiden achtsam vorzugehen und die Frühlingsboten den Bienen zu lassen.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. Sie sind wieder fleißig unterwegs: die Rede ist von den Bienen. Wer genau hinsieht, kann auf den kleinen Beinen runde Päckchen erkennen. Was wie strahlend gelbe Hosen anmutet, sind in Wirklichkeit Pollenpäckchen. Und obwohl die fleißigen Bienen federleicht dahinzuschweben scheinen, ist das "Anziehen" dieser dicken Pollenhöschen für sie echte Schwerstarbeit.
Diese benötigen sie derzeit dringend für die Versorgung ihrer jungen Brut ."Die Pollen, die aus Blütenstaub bestehen, haben einen starken Eiweißgehalt und dienen als bedeutende Nahrung für die Brut, die nun wieder stetig anwächst", erklärt Imkermeister und Bienenzuchtvereinsobmann Werner Kurz aus Bad Waltersdorf, dass die Legeleistung der Bienenkönigin durch die warmen Temperaturen gesteigert wird.
Weide und Hasel als wichtige Nahrungsquelle
Denn damit ein Bienenvolk von rund 10.000 Individuen auf bis zu 70.000 anwachsen kann, braucht ein Bienenvolk bis zu 10 Kilogramm Blütenpollen, weiß Kurz, der aktuell selbst 300 Völker in seinem Besitz weiß. Aktuell legt die Bienenkönigin bis zu 300 Eier am Tag, bis in den Sommer steigt die tägliche Legeleistung auf bis zu 2.000 Eier.
Nur wenn die Bienen am Beginn des Frühlings gut mit Blütenpollen versorgt sind, würden sich daraus starke und gesunde Bienenvölker entwicklen. Je vielfältiger der Blütenstaub vorhanden ist, desto gesünder sei er für die Bienen. "Die wiederum sind Voraussetzung für die Bestäubung vieler Kulturpflanzen und damit von enormer Bedeutung für die heimische Landwirtschaft“, so der Imkermeister, der auch Direktor der Steirischen Imkerschule in Graz ist.
Achtsamer Umgang mit Palmkätzchen und Co.
Die wichtigste Nahrungsquelle stellen im Moment die Frühblüher dar. Aktuell sind das vorwiegend die Hasel und die Weide. Von dieser gibt es zahlreiche Arten. Die am meist bekannteste ist die Salweide mit ihren silbern glänzenden Palmkätzchen.
Diese werden traditionell zum Palmbuschenbinden für den Palmsonntag verwendet. "Wir verweisen darauf, hier umsichtig zu agieren und diese nicht massenhaft abzuschneiden", bittet Kurz um Rücksichtnahme.
Bald blühen die "Kätzchen"
Denn:"Viele glauben, wenn sie die silbernen Palmkätzchen sehen, dass diese blühen. Das stimmt aber nicht. Weiden blühen erst, wenn sich die Weidenkätzchen öffnen und gelb färben. Das kommt von den Staubgefäßen der Blütenpollen, den die Bienen so dringend brauchen“, ergänzt Kurz und bittet die Frühlingsboten bis nach der Blüte stehen zu lassen, da diese für eine ausgiebige Pollentracht sorgen.
Weil Weiden praktisch unverwüstlich sind, könnten sie auch problemlos beinahe überall gesetzt werden. "Wer Flächen zur Verfügung hat, kann Insekten und Bienen unterstützen und Weidenstecklinge setzen. Bei genügend Feuchtigkeit wachsen sie problemlos weiter", erklärt Kurz.
Weitere wichtige Pollen- und Nektarquellen
Neben den Weiden, zählen auch Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen, Krokusse und Traubenhyazinthen zu den wichtigen Frühblühern, von denen nicht nur die Honigbiene, sondern auch Wildbienen und andere Insekten wie Schmetterlinge profitieren. Diese könne jeder problemlos im Garten setzen, und so die Bienen und Insekten bei ihrer Nahrungssuche unterstützen und so einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. "Bunte Blühwiesenflächen werden von Jahr zu Jahr weniger und die Vielfalt schrumpft"; betont Kurz, dass es ihm wichtig sei das Bewusstsein bei den Menschen zu schärfen, um Blühwiesen mit Wildblumenarten zu säen, oder Streuobstbäume zu setzen und so Insekten und Bienen einen wichtigen Nahrungs- und Lebensraum bieten.
Zusammengefasst:
Wichtiger Pollen- und Nektarquellen im Frühjahr sind: Hasel, Weide, Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen, Krokusse und Traubenhyazinthen - bitte gehen Sie achtsam beim Abschneiden und Abpflücken um!
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