Lehre in Zeiten von Corona
Gastro und Hotellerie: Ohne Gäste fällt die Praxis schwer

Freuen sich auf Gäste: Lisa Sommer, Sandra Scherbler, Lehrlinge der Heiltherme Quellenhotel Bad Waltersdorf mit Human Resources-Leiter Christian Emetsberger.
  • Freuen sich auf Gäste: Lisa Sommer, Sandra Scherbler, Lehrlinge der Heiltherme Quellenhotel Bad Waltersdorf mit Human Resources-Leiter Christian Emetsberger.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

Wie Lehrlinge in der Gastronomie und Hotellerie trotz Lockdown Wissen und Erfahrung in der Praxis sammeln. Wir haben bei der Arbeiterkammer, dem AMS und einem Leitbetrieb in der Region nachgefragt.

HARTBERG-FÜRSTENFELD. Die Corona-Pandemie hat die Hotellerie und Gastronomie stark getroffen. Seit Monaten sind Betriebe geschlossen, Mitarbeiter in Kurzarbeit. Doch wie geht es den Jugendlichen, die gerade eine Lehre absolvieren? Wenn die Herde kalt und die Gaststuben leer sind, fällt auch die Praxis schwer. Dies stellt viele im Rahmen ihrer Lehrabschlussprüfung vor Herausforderungen.
Die Arbeiterkammer Steiermark verzeichnete diesbezüglich zahlreiche Anfragen. "Natürlich ist die Situation für die Lehrbetriebe nicht leicht, aber jeder Ausbildungsbetrieb hat eine Ausbildungspflicht, kommt man dieser nicht nach, können rechtliche Konsequenzen drohen", erklärt Barbara Huber von der Arbeiterkammer Steiermark. Einzelne Berufsbildpositionen könnten mit den Lehrlingen auch in Schulungen oder Workshops durchgenommen werden.

Schulungen in Kleingruppen

Diesen Weg geht derzeit auch die Heiltherme Quellenhotel Bad Waltersdorf. "In Kleingruppen werden bei uns verschiedenste Schulungen, etwa zur Getränke- und Speisenkunde, Fisch und Geflügel, Barista- und Spirituosen-Schulungen und der Umgang mit Gästen und deren Bedürfnisse nach der Schließzeit vorgenommen", erklärt Christian Emetsberger, Human Resources-Leiter der Heiltherme Quellenhotel Bad Waltersdorf. Dazu sind die Lehrlinge zwei bis dreimal die Woche im Betrieb. "Das hilft uns sehr", bestätigen Lisa Sommer und Sandra Scherbler. Beide absolvieren gerade ihre Lehre in der Heiltherme Quellenhotel Bad Waltersdorf. "Ich lerne gerade im dritten Lehrjahr den Beruf Koch und habe im Sommer meine Lehrabschlussprüfung. Die Praxis ist für mich sehr wichtig", erklärt Scherbler.
Durch die Schulungen könnten auch jene Bereiche stärker in den Fokus gerückt werden, für die im Regelbetrieb weniger Zeit bleibt, sagt Sommer, die gerade das zweite Lehrjahr zur Restaurantfachfrau absolviert.

Immer in Kontakt mit den Mitarbeitern

Gleichzeitig werden die Koch-Schulungen genützt, um die Mitarbeiter, die aktuell in der Heiltherme beschäftigt sind, kulinarisch zu verköstigen. "So sammeln die Lehrlinge wertvolle Praxis und unsere Fachexperten können ihr Wissen in geballter Form weitergeben", erklärt Emetsberger. Auch das Probekochen des LAP-Menüs wird in der Hotelküche stattfinden können. Wichtig ist der Heiltherme Quellenhotel Bad Waltersdorf auch die Kommunikation mit den Mitarbeitern. Um in Kontakt zu bleiben und das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken, wird auf eine eigene Kommunikationsplattform gesetzt. Zudem herrscht ein reger Austausch mit den jeweiligen Bereichsleitern.
Schwieriger gestaltet sich aktuell die Kommunikation in der Lehrlingssuche. "Wir bekommen zwar Bewerbungen, es könnten aber deutlich mehr sein", sagt Emetsberger. Darum setzt man auf die Kooperation mit Polytechnikum und Mittelschulen. Auch mit dem AMS ist man im Austausch.

Wie geht es euch mit der Lehrstellensuche?

Hilfe bei der Lehrstellensuche

Denn: Die Jobchancen in der Gastronomie und Hotellerie stehen sehr gut. "Fachkräfte sind stark gefragt, aktuell gibt es viele Lehrplätze", weiß AMS-Geschäftsstellenleiterin Margarete Hartinger. Sie empfiehlt Jugendlichen, die sich für eine Lehre interessieren, aber noch keinen Ausbildungsbetrieb gefunden haben, sich online beim AMS als lehrstellensuchend zu melden. "Wir unterstützen bei der Suche nach einem geeigneten Lehrbetrieb und organisieren Vorstellungstermine", so Hartinger. Mehr Infos auf www.ams.at

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