Murau
Die Liebe hat blind gemacht

Ermittlung im Fall "Love Scam" abgeschlossen. Durch die moderene Form des Heiratsschwindel im Internet wurden über 350.000 Euro erbeutet.  | Foto: terovesalainen - stock.adobe.com
  • Ermittlung im Fall "Love Scam" abgeschlossen. Durch die moderene Form des Heiratsschwindel im Internet wurden über 350.000 Euro erbeutet.
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Tätergruppe erbeutet durch "Love Scam" über 350.000 Euro. Die Ermittlungen sind nun abgeschlossen. Die Polizei rät weiter zur Vorsicht.

MURAU. Zahlreiche Opfer wurden durch eine Internet-Betrugsform reingelegt. Dass Liebe blind macht, ist einigen bekannt. Eine Tätergruppe nutzte das aus. Mittels "Love Scam" wurden die Opfer ausgebeutet. Die Gesamtsumme beläuft sich auf über 350.000 Euro. Es handelt sich dabei um eine moderene Form des Heiratsschwindels. Die Polizeiinspektion Murau hat die Ermittlung nun abgeschlossen.

"Love Scam"

Beim sogenannten "Love Scam" handelt es sich um eine Betrugsform im Internet. Das Opfer wird in eine Affäre verwickelt und finanziell ausgebeutet. Die Kontaktaufnahme wird oft auf Social-Media-Plattformen abgewickelt. Love-Scammer sind immer charmant und machen viele Komplimente. So versuchen sie, eine emotionale Abhängigkeit aufzubauen. Nach dem Erreichen einer gewissen Vertrauensbasis wird ein Treffen ausgemacht. Dann folgt eine Hiobsbotschaft der nächsten und es wird um finanzielle Unterstützung angesucht. Geldbeträge sollen dann wegen der schlechten Rückverfolgbarkeit per Money-Transfer-Dienst übermittelt werden. Danach der nächste Schicksalsschlag und die Bitte um eine erneute Überweisung. In weiterer Folge können auch Erpressungen durch persönliche Daten und Fotos auftreten. Das ist das Schema der Betrüger.

Ermittlungen

Die Kriminalisten der Polizeiinspektion Murau führten in Zusammenarbeit mit mehreren österreichischen Dienststellen Ermittlungen zu den "Love Scam"-Fällen durch. Dabei wurden 42 Beschuldigte und 12 unbekannte Täter ausgeforscht. Durch die gewerbsmäßige Betrugsabsicht haben die Verdächtigen ihren Opfern insgesamt über 350.000 Euro abgenommen. Die 24 Opfer waren im Alter von 40 bis 76 Jahren. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse ist von einer kriminellen Vereinigung - vermutlich aus dem afrikanischen Raum Nigeria - auszugehen. Der Abschlussbericht wurde an die aktführende Staatsanwaltschaft Linz ausgehändigt.

Prävention gegen Internetbetrug

Man sollte seine eigene Identität im Internet schützen. Die Weitergabe von persönlichen Daten sollte man unterlassen. Vor allem Fotos oder Videos von Personen erleichtern dem Täter sein Vorhaben. Er kann das Opfer dadurch unter Druck setzen. Persönliche Treffen sollten immer an öffentlichen Orten stattfinden. Zuvor sollte man einigen Personen über seinen Standpunkt informieren. Im Notfall können diese die Polizei verständigen. Einem ersten persönlichen Treffen sollten immer Telefonate vorausgehen.

Kennt ihr jemanden der ein "Love Scam" Opfer ist?

Übersicht über weitere "Love Scam" Fälle

Murtalerin wurde Opfer von Internetbetrug

66-jährige Kramsacherin fiel Love-Scam Betrug zum Opfer
Wörglerin fiel Internetbetrüger zum Opfer
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