S 36-Lückenschluss
Große Kritik bleibt aus, kleine Änderungen erwünscht

Bürgermeister Franz Sattler und Asfinag-Projektleiter Alexander Helekal. | Foto: Verderber
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Großes Interesse an der Planungsausstellung der Asfinag zum letzten Teilabschnitt der S 36. Anrainer und Gemeinde sammeln Vorschläge, Ärger über die Verzögerung.

MURTAL. Der größte Ärger ist offenbar verraucht. Das Interesse der Bevölkerung an der Planungsausstellung zum S 36-Lückenschluss zwischen Judenburg und St. Georgen war groß, die negativen Meldungen waren allerdings überschaubar.

"Die Leute sind dem Projekt gegenüber jetzt grundsätzlich positiv eingestellt".
Alexander Helekal, Asfinag-Projektleiter

Einige Änderungswünsche

Das war freilich nicht immer so: Bei der ersten Vorstellung des Projektes im Jahr 2016 hat es noch heftige Kritik an der Trassenführung gegeben. Die größten Differenzen wurden allerdings beseitigt. "Die Anrainer haben einige Kleinigkeiten kritisiert, im Grunde sind alle sehr kooperativ", bestätigt Bürgermeister Franz Sattler, der auch seitens der Gemeinde noch Änderungswünsche vorbringen will. "Die Unterflurtrasse gehört eigentlich auf beiden Seiten verlängert, da sind die umliegenden Wohnhäuser zu nahe dran", nennt er als Beispiel. Zudem ist ein Abstellplatz in der Nähe einer Siedlung ein Dorn im Auge und einige Betroffene haben Wünsche bezüglich ihrer Ablösen geäußert. 

Wie wichtig ist der Lückenschluss der S 36?

Anregungen sammeln

Die Gemeinde wird jetzt alle Anregungen einfangen und diese dann gesammelt an die Asfinag übermitteln. "Es war zuletzt schon immer ein guter Austausch - es sind alle sehr bemüht", zeigt sich der Ortschef optimistisch. "Kleinere Änderungen sind sicher noch möglich", bestätigte Alexander Helenak. Die Straßenbaugesellschaft war generell mit einem Großaufgebot an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Expertinnen und Experten vor Ort, um das Projekt vorzustellen und etwaige Unsicherheiten zu beseitigen.

Ärger über Verzögerung

Für Ärger sorgt nach wie vor die Verzögerung des Projektes, die auch durch den Klima-Check des Ministeriums verursacht wurde. "Das war wirklich völlig unnötig - es hat keine großen Änderungen gegeben und die UVP hätte bereits während der Pandemie durchgeführt werden können", ärgert sich der Bürgermeister. Statt des ursprünglich geplanten Baubeginns im Jahr 2025, soll der Start nun 2027 erfolgen. Aufgrund der Teuerung müssen außerdem die Kosten neu berechnet werden - diese waren zuletzt mit 368 Millionen Euro kalkuliert.

Das Interesse an der Planungsausstellung war groß. | Foto: Verderber
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Neuer Fahrplan

Die Umweltverträglichkeit des Projektes soll ab März 2023 geprüft werden. Erst wenn der Prozess abgeschlossen ist, wird gebaut. Auf einer Länge von rund zwölf Kilometern entsteht dann ein vierspuriger, bestandsnaher Ausbau mit drei Unterflurtrassen in Rothenthurm, St. Peter und Wöll. Die Asfinag verspricht dann bessere Erreichbarkeit, eine sichere Straße, weniger Lärm und nicht zuletzt ein Zusammenwachsen der bislang getrennten Ortsteile.

Positive Beispiele

Bestätigungen für diese Thesen kann man bereits in St. Georgen und Unzmarkt finden. "Wir haben durch den Ausbau nur positive Auswirkungen", berichtet Bürgermeister Hermann Hartleb (St. Georgen). Der Ort habe sich verschönert und die Verkehrsbelastung sei nahezu verschwunden. "Außerdem war die alte Straße eine Todesfalle", fügt er hinzu. Die Vorteile des Lückenschlusses soll man in St. Peter ab 2032 genießen können, aktuell wird bis dann mit der Fertigstellung geplant. "Während der Bauzeit ist es natürlich nicht immer schön - dafür ist die neue Straße dann ein Gewinn für die ganze Region", sagt Projektleiter Alexander Helekal.

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