Schneechaos
Notfalllieferung wird in Hohentauern erwartet

- Schneeschaufeln ist in Hohentauern angesagt.
- Foto: Gemeinde Hohentauern
- hochgeladen von Stefan Verderber
Bundesheer soll am Donnerstag mit Spezialfahrzeugen Lebensmittel und Diesel liefern, Wetterbesserung am Freitag in Sicht.
HOHENTAUERN. Die Situation in der vom Schneechaos betroffenen Gemeinde Hohentauern ist auch am Donnerstag unverändert. "Es schneit noch immer, aber wir haben weniger Wind", berichtet Vizebürgermeister Gernot Jetz. Die Stimmung unter den rund 450 Einheimischen und 280 Touristen sei nach wie vor gut.
Versorgung
Die Versorgung der Menschen ist gesichert, allerdings gehen langsam gewisse Lebensmittel und Medikamente zur Neige. Deshalb wird im Laufe des Tages eine Notfalllieferung in Hohentauern erwartet. Das Bundesheer wird diese mit einem Spezialfahrzeug außerhalb des Sperrgebietes durchführen. Die Fahrt soll über einen Notweg durch unwegiges Gelände, teils durch Bachbette und über steile Felsen erfolgen.
Gefahr
Die B 114 nach Trieben und Judenburg bleibt bis auf weiteres gesperrt. "Derzeit ist alles geschlossen, auch zu Fuß kann es lebensgefährlich werden", sagt Jetz. Bei der Landeswarnzentrale hofft man auf Wetterbesserung am Freitag und dadurch geöffnete Flugfenster, um die Lage von der Luft aus neu beurteilen zu können. Der Plan: "Wir wollen dann Straßen freigeben und eine geregelte Abreise ermöglichen", sagt Patrick Dorner von der Landeswarnzentrale.
Wetter
Ob das auch tatsächlich geschehen kann, hängt vom Wetter und der Lawinengefahr ab. Bei einer ersten Untersuchung am Mittwoch wurde festgestellt, dass eine Lawinensprengung vorerst nicht in Frage komme, da dadurch Siedlungsgebiete gefährdet würden. Die aktuelle Lawinensituation wurde als kritisch bezeichnet.
Alltag
Im Ort selbst geht der Alltag beinahe uneingeschränkt weiter: "Die Gäste gehen Schi- oder Schlittenfahren, die Betriebe haben ganz normal geöffnet", berichtet Touristikerin Petra Moscher von der Urlaubsregion, die selbst in Hohentauern lebt. "Direkt im Ort gibt es ja keine Gefahr. Das wichtigste ist, dass man die Leute laufend informiert", sagt sie. Die Einheimischen sind unterdessen mit Schneeschaufeln beschäftigt.
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