Walpurgis & Beltane
So tanzen steirische "Hexen" in den Mai

Rauschende Feste und Hexen, die auf ihren Besen durch die Nacht reiten – sagenumwoben ist die Walpurgisnacht, die von 30. April auf 1. Mai den Frühlingsbeginn markiert. Welche Tradition hinter diesem besonderen Fest steht und welches Ritual fixer Bestandteil jeder Walpurgisnacht sein sollte, erklärt die Begründerin der ersten und einzigen Hexenschule der Steiermark Romana Pfleger. 

STEIERMARK. Der Aufbruch in die warme Jahreszeit wird seit jeher gebührend gefeiert: Freudenfeuer, Hexentänze, Fruchtbarkeitsrituale - um die Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai ranken sich heute noch zahlreiche Erzählungen von rauschenden Festen und mystischen Zusammenkünften.

Auch in der Steiermark gibt es zahlreiche Walpurgis-Riten, die sich oftmals in regionalen, volkskulturellen Traditionen, wie dem Tanz in den Mai oder dem Aufstellen eines Maibaumes, wiederfinden.  

Auf den steirischen Dorfplätzen werden rund um den 1. Mai alljährlich Maibäume als Zeichen der Fruchtbarkeit aufgestellt.  | Foto: Landjugend Steiermark
  • Auf den steirischen Dorfplätzen werden rund um den 1. Mai alljährlich Maibäume als Zeichen der Fruchtbarkeit aufgestellt.
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Walpurgis: Fest der Fruchtbarkeit  

"Die Walpurgisnacht ist tatsächlich das älteste Fest der Welt. Es wurde bereits im Keltentum zelebriert und steht am Frühlingsbeginn im Zeichen der Fruchtbarkeit der Erde", weiß die Seiersbergerin Romana Pfleger, die vor mehr als zwölf Jahren die erste Hexenschule Österreichs in Graz eröffnet hat.

"Der Ursprung des Walpurgisfestes ist im keltischen Fest "Beltane" zu finden, das den Start in die warme Jahreszeit markierte. In der Zeit zwischen dem 30. April und dem 30. Oktober verbringen wir viel Zeit im Freien; wir setzen und ernten Früchte, Obst, Gemüse. Beltane ist das große Fest der Fruchtbarkeit und natürlich auch die Nacht der Liebe." 
Romana Pfleger, Hexenschule Graz 

Liebesritual als Start in den Frühling 

Als Fest der erwachenden Frühlingsgefühle stelle die Walpurgisnacht, so die diplomierte Kräuterpädagogin, Aromatherapeutin und fünffache Mutter, den idealen Zeitpunkt für ein Liebesritual dar. 

Kräuter, Rituale, Mondphasen: In Romana Pflegers Hexenschule in Graz lernen Interessierte alles, was eine moderne Hexe wissen muss. Auch Männer sind hier natürlich herzlich willkommen.   | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Kräuter, Rituale, Mondphasen: In Romana Pflegers Hexenschule in Graz lernen Interessierte alles, was eine moderne Hexe wissen muss. Auch Männer sind hier natürlich herzlich willkommen.
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Ob sich dieses Ritual nun auf eine langjährige Partnerschaft, eine neue Beziehung oder auf die Zuneigung zu Kindern oder Freunden beziehe, spiele keine Rolle.  "Wichtig ist es jedoch, dass jede Person das Ritual für sich selbst vollzieht und dass ich mir gut überlege, was ich mir in meinem Leben wünsche", erklärt Romana Pfleger, die auch in ihrer 2011 gegründeten Hexenschule großen Wert auf Bodenständigkeit legt. "Ich greife auf altes Wissen zurück, mit dem Frauen in früherer Zeit schon gearbeitet haben, bei mir gibt es keine Scharlatanerie oder etwas, was in der Magie nicht möglich ist." In der Folge widmet sich sich in ihrer zehnmoduligen Hexenausbildung auch in besonderem Maße über viele Generationen überliefertem Wissen über Heilpflanzen, der Kräuterverarbeitung und dem Mondwissen.  

Was die moderne, steirische Hexe auszeichnet? "Im Prinzip nichts anderes als früher. Wir Hexen wollen einfach so sein wie wir sind, denn das macht uns aus. Ich bin ein realistischer Mensch, aber ich lebe nach meinen Regeln. Natürlich auch in der Walpurgisnacht." 

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