Landtagswahl
Besondere Wahlergebnisse: Wer wo die meisten Stimmen hat

- Die FPÖ und Mario Kunasek haben die Steiermark blau eingefärbt. Aber wo liegt die Partei klar vorn, wo nicht? Ein Überblick über die Zahlen in den Bezirken und Gemeinden.
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Erdrutschsieg, stimmenstärkste Partei, größte Verluste: MeinBezirk hat sich die Wahlergebnisse quer durch die steirischen Bezirke genau angeschaut und jene Prozentzahlen, die besonders ins Auge stechen, zusammengefasst.
STEIERMARK. Fangen wir mit den Heimatgemeinden der Spitzenkandidatinnen und -kandidaten an. Wie wurde hier gewählt? FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek ist zwar mittlerweile Grazer, stammt aber aus der Gemeinde Gössendorf, Graz-Umgebung. Und in der haben die Freiheitlichen 42,65 Prozent – mit einem Plus von 12,43 Prozent – geholt. In Graz St. Peter, wo Kunasek nun wohnt, kam die FPÖ mit 18,48 Prozent auf Platz drei. Apropos Graz: Die Landeshauptstadt gehört mit 22,42 Prozent der ÖVP, seit knapp vier Jahren ist Christopher Drexler aber in Passail, Weiz, zu Hause. Hier hat er wiederum 54,01 Prozent der Wählerschaft überzeugen können.

- Die Steiermark hat den Landtag gewählt. In welchen Bezirken und Gemeinden die Parteien die meisten Prozente geholt haben? MeinBezirk hat den Überblick.
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Anton Lang konnte in Leoben auf Bezirksebene die SPÖ auf Platz zwei hinter der FPÖ hieven und holte in seiner Heimatgemeinde 38,16 Prozent, somit das stimmenstärkste Treppchen. Grünen-Chefin Sandra Krautwaschl nennt Gratwein-Straßengel, Graz-Umgebung, ihre Heimat, hier gab es 9,06 Prozent für sie. Die Spitzenposition nimmt in der doch so roten Marktgemeinde die FPÖ mit 33,04 Prozent ein. Niko Swatek war von 2017 bis 2020 der erste Neos-Gemeinderat in Graz. Für die Pinken holte er in der Landeshauptstadt 9,87 Prozent; Platz sechs hinter der KPÖ, wo auch KPÖ-Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler wohnt.
Am stärksten vertreten in
Am stärksten vertreten sind die Grünen mit 14,02 Prozent sowie auch die KPÖ mit 10,24 Prozent in Graz. Die Neos holen sich die meisten Stimmen, mit 14,47 Prozent, in Ramsau am Dachstein, die ÖVP mit 55,12 Prozent in Ranten. In Vordernberg wiederum hat die SPÖ mit 58,62 Prozent ganz klar die Nase vorn. In einer der ältesten Städte Österreichs dominiert die FPÖ: nämlich in Rottenmann, Bezirk Liezen, mit unschlagbaren 63,23 Prozent der Wählerschaft – ein Plus von 35,4 Prozent. Ein zumindest auf den ersten Blick überraschendes Ergebnis, nicht zuletzt, weil im Gemeinderat kein einziger Freiheitlicher sitzt. Gerade einmal 5,1 Prozent machten ihr Kreuzerl bei der Volkspartei. Platz zwei nimmt in Rottenmann die KPÖ mit 9,40 Prozent ein.
Auf den zweiten Blick ist das außerordentlich gute Abschneiden von FPÖ und KPÖ genau hier wohl auf den Protest gegen das geplante Leitspital in Stainach zu deuten.
Die meisten Stimmen holen sich die Freiheitlichen in den Bezirken Voitsberg, Liezen, Leibnitz und Deutschlandsberg.

- Am 24. November haben die Steirerinnen und Steirer gewählt.
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Leoben und Bruck-Mürzzuschlag
In Leoben ist keine einzige Gemeinde mehr schwarz, von den insgesamt 16 Gemeinden wurden zwölf blau eingefärbt, wobei in Eisenerz, Vordernberg, die Stadt Leoben und Proleb die SPÖ die Nase vorn hat. In Kalwang legte die FPÖ um 28,35 Prozent zu und kommt auf 43,05 Prozent, die ÖVP, die Bürgermeisterpartei, stürzt auf 26,44 Prozent ab. In Niklasdorf hat sich die ÖVP beinahe halbiert und kommt nur mehr auf 12,37 Prozent. In der Region Murau-Murtal ist eine einzige Gemeinde, nämlich Pöls-Oberkurzheim, rot gefärbt. Im Murtal hat die SPÖ mit knapp über 27 Prozent die ÖVP, 25 Prozent, im Bezirk wieder überholt.
Im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag gibt es eine einzige ÖVP-Gemeinde: Aflenz, mit 31,4 Prozent. Der Bezirk wurde sonst insgesamt blau eingefärbt, es gibt aber auch noch rote Gemeinden: Kapfenberg, Kindberg, Mürzzuschlag, Thörl, Turnau und Breitenau. Die SPÖ ist im Bezirk an zweiter Stelle, anders als im landesweiten Ergebnis. Besonders in Turnau holen sich die Sozialdemokraten die meisten Prozentpunkte: 57,13 Prozent. In Mariazell hat die FPÖ mit einem Plus von 25,08 Prozent besonders stark zugenommen.

- "'Ein Duell um den Landeshauptmann'", sieht Christopher Drexler und will den Kampf gegen die FPÖ aufnehmen." Genau so hat es kurz nach der Nationalratswahl geheißen.
- Foto: Kanizaj
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Deutschlandsberg und Voitsberg
In Deutschlandsberg haben sich die Freiheitlichen knapp verdoppelt und kommen auf 40,64 Prozent. Die ÖVP hat wiederum 10,36 Prozent verloren. Nur in Groß St. Florian (der Heimatgemeinde von Werner Amon) ist die Volkspartei, mit 36,34 Prozent, noch vorne. Wie schaut es beim Nachbarn Voitsberg aus? Die FPÖ gewinnt über 20 Prozent der Stimmen dazu und kommt im Bezirk auf 41,2 Prozent. Die ÖVP liegt bei 21,2 Prozent, die SPÖ muss zwei Prozent Verlustpunkte hinnehmen und hat 26,7 Prozent. Mit 49,11 Prozent holen die Freiheitlichen in Stallhofen die meisten Stimmen ab.
Graz und Graz-Umgebung
In Graz war am gesamte rechten Murufer – mit Ausnahme von Lend – die FPÖ stimmenstärkste Partei. Auf der linken Murseite nur in Puntigam. Bis auf Hausmannstätten, Kainbach bei Graz, Kumberg, Laßnitzhöhe, St. Bartholomä, St. Radegund, Stattegg, Thal, Weinitzen sowie Wundschuh, die alle schwarz bleiben, sind im Bezirk Graz-Umgebung alle Gemeinden blau eingefärbt. Einzige Ausnahme: In St. Oswald bei Plankenwarth ist trotz Stimmenverlust die SPÖ voran. Die Grünen haben in Stattegg mit minus 10,7 Prozent in der Steiermark am meisten verloren, die Neos mit plus 4,6 Prozent dort am meisten gewonnen.
Weiz und Leibnitz
Auch in Weiz dominiert die FPÖ, mit 36,21 Prozent, wobei im Bezirk die ÖVP zu spüren ist und bleibt – neben Passail auch in Gasen und St. Kathrein am Offenegg. Nur in Sinabelkirchen hat die FPÖ die Nase vorn, die SPÖ hingegen schafft nur in Ratten und Stadt Weiz die 30-Prozent-Hürde.
Und in Leibnitz? Während die FPÖ vor fünf Jahren bei der Landtagswahl eine Schlappe hinnehmen musste, lief sie diesmal eindeutig als Sieger durch das Ziel. 30 Prozent erreichen überhaupt nur ÖVP und FPÖ in den Gemeinden. Die SPÖ holt mit 25,93 die meisten Wählerstimmen in Gralla.
Südoststeiermark und Hartberg-Fürstenfeld
Ähnlich schaut das Bild in Tieschen aus, wo die Sozialdemokraten 37,09 Prozent holen, ansonsten ist der Bezirk Südoststeiermark aber auch blau und schwarz gefärbt. In drei der vier südoststeirischen Städte bleibt die ÖVP knapp vorn – in Bad Radkersburg mit 33,44 Prozent, in Fehring mit 37,18 Prozent und in Feldbach mit 36,78 Prozent. Mit 46,11 Prozent ist die FPÖ in Eichkögl die stimmenstärkste Partei des Bezirks. Den größten Zuwachs an Stimmen landet die FPÖ in Mureck mit vorläufig plus 23,86 Prozent.
In Hartberg-Fürstenfeld holen die Freiheitlichen nirgendwo die 50 Prozent, das gelingt nur der ÖVP in den zwei Gemeinden Schäffern und Wenigzell. Die SPÖ wiederum holt sich in Neudau mit 39,68 Prozent die meisten Stimmen.

Landtagswahl 2024
Interviews mit den Spitzenkanditatinnen und Spitzenkandiaten und vieles mehr. Alle Infos rund um die steirische Landtagswahl findest du auf unserer Themenseite




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