SPÖ-Vize Alfred Rebernik kehrt der Politik den Rücken
Nach 22 Jahren Politik und 5.000 Terminen rücken Familie und "Brotberuf" in den Vordergrund.
Die Bekanntgabe seines Rücktritts sollte alle politischen Lager – auch die eigenen Parteikollegen – unvorbereitet treffen. Alfred Rebernik hat mit 22. Feber absolut überraschend alle Funktionen zurückgelegt – unter anderem das Amt des 2. Vizebürgermeisters der Stadt Feldbach. Mit dem SPÖ-Schrittmacher scheidet ein Polit-Urgestein aus der Feldbacher Kommunalpolitik aus.
Apropos Schrittmacher: Wie ernst Rebernik seine Politverantwortung stets genommen hat, lässt sich an der Statistik ablesen. 5.000 Termine hat Rebernik in 22 Jahren als Mitglied im Gemeinderat wahrgenommen. Entscheidend für den gravierenden Entschluss seien allerdings die Oppositionsjahre gewesen, wie er betont. "Die Möglichkeit des Mitgestaltens habe ich in den letzten zwei Jahren seit der absoluten ÖVP-Mehrheit nicht mehr vorgefunden, was ich sehr bedauere, aber auch akzeptieren muss." Sein Rücktritt scheint letztlich im Speziellen der von ihm angeprangerten "Vorenthaltung von Informationen" geschuldet zu sein. "Die meisten Beschlüsse werden im Stadtrat, der aus sieben Personen besteht, gefasst, und das ohne bereitgestellte Unterlagen." Außerdem habe er mitansehen müssen, "wie viele soziale Leistungen und Individualförderungen abgeschafft und zurückgefahren wurden". Rebernik macht aber keinen Hehl daraus, dass er auch von Parteikollegen enttäuscht ist. Er habe sich von bestimmten Personen aus der SPÖ-Gemeindefraktion – ausgenommen davon seien Frauen – mehr Impulse, Einsatz und Unterstützung erwartet. Rebernik scheidet aus dem Vorstand und auch aus dem Gemeinderat aus. Ferner legt er das Amt des 2. stellvertretenden SPÖ-Regionalvorsitzenden zurück.
Nachfolger bis Ende März
Wer aus den SPÖ-Reihen in den Stadtrat nachrückt, werde nun parteiintern in den Gremien diskutiert, so Fraktionsvorsitzender Bernhard Koller. Bis zur nächsten Gemeinderatssitzung Ende März soll eine Lösung her.
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