Steirischer Arbeitsmarkt
Bis zu 5.000 Jobs mit dem "Sprungbrett" des AMS

Das AMS möchte mit dem Programm "Sprungbrett" Langzeitarbeitslosen wieder Hoffnung geben.  | Foto: WOCHE
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  • Das AMS möchte mit dem Programm "Sprungbrett" Langzeitarbeitslosen wieder Hoffnung geben.
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AMS-Programm "Sprungbrett" hilft bis zu 5.000 Langzeitarbeitslosen bei "Job-Comeback". 

SÜDOSTSTEIERMARK. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in der Steiermark ist laut Lieselotte Puntigam, Leiterin des AMS in der Südoststeiermark, während der Pandemie in der Steiermark deutlich angestiegen. Viele hätten ihren Job verloren oder wären bereits länger vergeblich auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. Das vielleicht schon höhere Alter oder vielleicht auch gesundheitliche Probleme würden mitunter die Situation erschweren. 

Neue Chance für 5.000 Menschen

Mithilfe des von der Bundesregierung initiierten Programms „Sprungbrett“ sollen gemäß Puntigam in der Steiermark bis Ende 2022 ca. 5.000 Menschen bei der Rückkehr auf den Arbeitsmarkt unterstützt werden.

Lieselotte Puntigam: „Auch wenn sich unsere Region wirtschaftlich äußerst positiv entwickelt und die Langzeitarbeitslosigkeit bei uns nicht gestiegen ist, waren Ende Juli immerhin 371 Personen länger als ein Jahr beim AMS arbeitslos vorgemerkt und diese möchten wir mit dem Programm 'Sprungbrett' ganz besonders unterstützen und gemeinsam mit den regionalen Unternehmen deren Chancen auf Rückkehr in eine Beschäftigung erhöhen.“

Das Programm basiert auf drei Säulen. Begonnen wird mit einer umfassenden Beratung und Betreuung, bei der die individuelle Situation der Programm-Teilnehmer beleuchtet wird. Dabei wird das AMS auch von externen Einrichtungen unterstützt. Ein nächster Schritt könnte dann ein Arbeitstraining sein, dass Personen, die schon länger auf Jobsuche sind, gezielt auf den Wiedereinstieg ins Berufsleben vorbereitet. Im Idealfall endet das Programm mit einer (geförderten) Beschäftigung bei einem neuen Dienstgeber. Das Modell der "Gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung" soll Betroffenen den Sprung zum neuen Job erleichtern.

Lieselotte Puntigam, Leiterin des regionalen AMS.  | Foto: WOCHE
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3 Fragen an Lieselotte Puntigam: 
Ab wann gilt man als langzeitarbeitslos?
Als langzeitarbeitslos gilt man ab einem Jahr Arbeitslosigkeit – es geht also um Menschen, die entweder schon vor der Corona-Krise langzeitarbeitslos waren oder es eben durch diese Krise geworden sind.
Wie groß sind ihre Erwartungen an das „Sprungbrett“-Programm?
Meine Erwartung an das Programm erklärt sich bereits aus dem Namen. Es kann für einige Menschen in der Region ein Sprungbrett zurück in den Arbeitsmarkt sein. Der wichtigste Zweck ist, dass Menschen nicht dauerhaft aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzt sind. Je länger Arbeitslosigkeit dauert, desto schwieriger wird ein Wiedereinstieg. Mit Unterstützung durch individuelle Beratung, vorgeschaltetes Arbeitstraining und geförderter Beschäftigung oder gemeinnütziger Arbeitskräfteüberlassung sollte es uns gelingen, den Menschen wieder Hoffnung auf einen passenden Arbeitsplatz zu geben.
Welche Tipps geben sie Langzeitarbeitslosen, damit sie nicht ihre Lebensstruktur verlieren?
Wie schon erwähnt, werden Vermittlungshemmnisse mit der Dauer der Arbeitslosigkeit größer und es wird immer schwerer, wieder zurück in den Arbeitsmarkt zu finden. Finanzielle Einbußen bei Verlust der Arbeit können langfristig verheerende Auswirkungen haben, wie z.B. soziale Isolation, gesundheitliche Probleme – manchmal sogar Suchtverhalten als Kompensation. Grundsätzlich kann man nur raten, so rasch wie möglich nach einer neuen Arbeitsstelle zu suchen, dabei all seine persönlichen Netzwerke zu nutzen und alle Möglichkeiten, wo Jobs zu finden sind, auszuloten.
Nicht allen gelingt ein rascher Wiedereinstieg. Hier spielen Alter, Ausbildung und persönliche Mobilität oft eine große Rolle und das AMS versucht hier mit speziellen Förderangeboten zu unterstützen. So wie der Markt sich derzeit entwickelt, ergeben sich für die Arbeitsuchenden in unserer Region gerade auch viele gute Möglichkeiten durch eine große Zahl an offenen Stellen. So veranstaltet das AMS Feldbach beispielsweise am 9. September eine Tourismus-Jobbörse mit mehreren Betrieben aus Bad Gleichenberg vor Ort. Die Jobangebote erstrecken sich von klassischen Gastrostellen, über den Bereich Wellness bis zum gehobenen Gesundheitsdienst und bietet auch Quereinsteigern durch Angebote von maßgeschneiderten Ausbildungen gute Chancen.

Das AMS möchte mit dem Programm "Sprungbrett" Langzeitarbeitslosen wieder Hoffnung geben.  | Foto: WOCHE
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