WAHLERGEBNIS
Nationalratswahl: Das Ergebnis für den Bezirk Bruck-Mürzzuschlag
Wahlergebnis zur Nationalratswahl 2019: Erstmals in der Geschichte der 2. Republik verdrängt in den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag und Leoben die ÖVP die SPÖ von Platz eins – das war's somit mit der "Roten Hochburg Obersteiermark".
BRUCK AN DER MUR. Nationalratswahl 2019, der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag hat gewählt.
Reaktionen: "Ein historisches Ereignis"
Bundes- und Landestrend setzen sich auch auf Bezirksebene fort. Die ÖVP gewinnt fast 10 Prozent dazu, die SPÖ verliert 4,5 Prozent. Die FPÖ verliert im Bezirk massiv – von einst 30,05 Prozent kommt sie jetzt auf 19,37 Prozent. Die Grünen schaffen 7,57 Prozent, die Neos 5,21 Prozent.
ÖVP-Bezirksparteiobmann Hans Seitinger in einer ersten Reaktion: "Für die ÖVP war es ein historisches Ereignis. Im Bezirk haben wir zum ersten Mal die SPÖ überholt. Für uns ein ganz großer Auftrag, vieles auch im Bezirk neu zu Denken. Mich freut die internationale Reputation für Sebastian Kurz, aber ebenso wertvoll ist die regionale Gewichtung. Für eine Koalition sind die Grünen jetzt sehr interessant, die FPÖ hat sich faktisch selbst aus dem Rennen genommen. Rückenwind für die Landtagswahl ist es natürlich, aber das Ergebnis lässt sich nicht aufs Land ableiten. Ein Danke an unsere Funktionäre im Bezirk, die in den vergangenen Wochen super Arbeit geleistet haben."
Jörg Leichtfried, SPÖ-Bezirksparteiobmann und steirischer Spitzenkandidat, sichtbar enttäuscht: "Es ist ein enttäuschendes Ergebnis, wir haben uns mehr erwartet – ganz besonders in meinem Heimatbezirk. Mit unseren Sachthemen konnten wir beim Wähler nicht punkten, die aktuelle Klimadebatte hat vor allem den Grünen genutzt. Jetzt deutet alles auf Schwarz-Grün hin. Unser Ziel war es, Schwarz-Blau zu verhindern, auch das ist nicht gelungen."
Ebenfalls nicht zum Feiern aufgelegt ist Hannes Amesbauer, obersteirischer FPÖ-Spitzenkandidat: "Natürlich ist das Ergebnis nicht erfreulich. Bis Montag dieser Woche habe ich noch durchwegs eine gute Stimmung verspürt, dann hat sich plötzlich die Stimmung völlig gedreht und war nicht mehr einzufangen. Ein so dramatisches Abstürzen – auch und vor allem im Bezirk und in der ganzen Obersteiermark, war nicht absehbar. Für die Steiermark hoffe ich doch, dass die Wähler sehr wohl differenzieren werden, auch unter den steirischen Funktionären gibt es keinen einzigen Abweichler. Jetzt gilt es das Vertrauen zurückzugewinnen und ich hoffe auf notwendige personelle Konsequenzen (Anm. HC Strache)."
Besonderheiten in den Gemeinden:
Es gibt sie noch die "roten Hochburg-Reste": in Kapfenberg, Mürzzuschlag, St. Barbara, und Thörl bleibt die SPÖ vor der ÖVP – knapp, aber doch.
In Neuberg, der Heimatgemeinde von Hannes Amesbauer, verliert die FPÖ mehr als 12 Prozent und kommt auf 22,17 Prozent.
Aufstand der Kleinparteien: Stattgefunden in Aflenz – die Grünen kommen hier auf 12,59 Prozent und in St. Lorenzen: die Neos schaffen 7,28 Prozent, die Grünen 8,66 Prozent und die Liste Jetzt 2,27 Prozent.
Das Bruck an der Mur-Ergebnis zeigt den tatsächlichen Auszählungsstand und ist KEINE Hochrechnung.
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