Statistik Austria
Dritte Stichprobenstudie zeigt keinen Corona-Fall

In privaten Labors kann sich gegen Bezahlung jeder testen lassen. | Foto: tommy andone/panthermedia
  • In privaten Labors kann sich gegen Bezahlung jeder testen lassen.
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Unter 1.279 Teilnehmern gab es bei der dritten Prävalenzstudie Ende Mai keinen Covid-19-Infizierten.

ÖSTERREICH. Bei der dritten vom Wissenschaftsministerium beauftragte repräsentative Stichprobenuntersuchung in Österreich auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 wurde keine Person positiv auf das Coronavirus getestet.1.279 Teilnehmer wurden getestet. Laut Statistik Austria wird die Dunkelzifferobergrenze unter Berücksichtigung der Vorerfahrungen und der Zahlen aus dem Epidemiologischen Meldesystem (EMS) für Ende Mai auf zwischen 6.000 und 3.000 Fällen geschätzt.

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und der Medizinischen Universität Wien erstellt. Die erste Studie hatte für Anfang April noch sechs Infektionen und eine maximale Dunkelziffer von rund 60.000 Infizierten in der Bevölkerung ausgewiesen. Bei der zweiten Prävalenzstudie Ende April war bereits ein deutlicher Rückgang zu beobachten. Nur eine Person wurde positiv auf Covid-19 getestet, die Dunkelziffer-Obergrenze lag bei 11.000 Menschen. 

Zahlen bestätigen positiven Trend 

Die dritte Erhebung wurde zwischen 26. und 30. Mai durchgeführt. 3.720 Personen ab 16 Jahren wurden dazu aus dem Zentralen Melderegister als Stichprobe gezogen. Letztendlich konnten bei 1.279 Teilnehmern verwertbare PCR-Tests ausgewertet werden, hieß es von der Statistikbehörde. Das Ergebnis der dritten Untersuchung bestätige die Entwicklung laut epidemiologischem Meldesystem (EMS). Waren Ende April noch etwa 960 Personen infiziert, so waren es im Zeitraum der aktuellen Studie nur noch rund 380 Personen. "Genau das spiegeln jetzt auch unsere Daten wieder", sagte die Studienprojektleiterin der Statistik Austria, Matea Paskvan gegenüber der APA. Es sei statistisch einleuchtend, dass sich unter den Testungen kein neuer Fall offenbarte: "Die Stichprobengröße ist zum Nachweis solch geringer Effekte zu niedrig", erklärte Paskvan.

Aus dem Wissenschaftsministerium hieß es am Freitag, die Studie beweise einmal mehr, dass die gesetzten Maßnahmen richtig gewesen seien. „Diese empirische Bestätigung gibt uns die Sicherheit, die wir benötigen, um politische Entscheidungen fakten- und evidenzbasiert zu treffen“, so das Ministerium. 

Sinkende Akzeptanz für Schutzmaßnahmen

In der Studie wurden außerdem Fragen zur Arbeitssituation Erwerbstätiger sowie zu subjektiven Einschätzungen gestellt. Mit den Lockerungen der Sicherheitsvorkehrungen ging auch eine Normalisierung der Arbeitssituation einher: 59 Prozent der Erwerbstätigen gaben an, zum Befragungszeitpunkt wieder an ihrem Arbeitsplatz zu arbeiten. Rund ein Viertel der Befragten arbeitete weniger als vor der Krise. Auch die Sorgen der Bevölkerung verschoben sich im Vergleich zu April: Deutlich weniger hatten Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Rund 29 Prozent der Arbeitssuchenden befürchteten, dass sie wegen der Corona-Pandemie keinen Job finden werden.

Die derzeit geltenden Schutzmaßnahmen wurden von Großteil der Bevölkerung als angemessen empfunden, auch wenn eine leicht rückläufige Tendenz feststellbar ist. Während Ende April nahezu alle der zwölf Maßnahmen von mehr als 85 Prozent der Bevölkerung akzeptiert wurden, war eine breite Zustimmung im Mai nur noch für drei Maßnahmen feststellbar: "Schützen bestätigter Risikogruppen in der Arbeit" (97 Prozent), "Abstand halten" (94 Prozent) und "Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes" (86 Prozent).

Die nächste Studie ist je nach Verlauf der Infiziertenzahlen für Herbst geplant.

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