Schaden um 1 Milliarde im Jahr
Naturkatastrophen werden konstant teurer
Der Österreichische Versicherungsverband warnt vor Milliardenschäden aufgrund von Naturkatastrophen. Auch Einzelpersonen sollten sich nun stärker vorbereiten.
ÖSTERREICH. Der Klimawandel ist in Österreich längt angekommen. Das geht auch aufs Geld. Naturkatastrophen sind für etwa eine Milliarde Euro an Schäden verantwortlich. Laut dem Österreichischen Versicherungsverband ist das Land nicht auf die Katastrophen vorbereitet.
Fast eine Milliarde Schäden
Die Folgen des Klimawandels sind in Österreich nicht mehr zu übersehen. Dürren, intensive Regenfälle, Hangrutschungen und Überflutungen waren in den letzten Jahren deutlich spürbar. Laut dem österreichischen Versicherungsverband VVO werden jährlich fast 1 Milliarde Euro an Schäden verzeichnet. Diese Schadenshöhen sind alarmierend und erfordern ein entschlossenes Handeln, so der VVO.
Nicht auf Gefahr vorbereitet
Trotz der zunehmenden Bedrohung durch Naturkatastrophen besteht in Österreich noch immer eine geringe Bereitschaft zur Eigenvorsorge. Laut dem "KFV-Naturgefahrenmonitor" des Kuratoriums für Verkehrssicherheit sind die Wahrnehmung des Risikos und das Gefahrenbewusstsein in der Bevölkerung lokal sehr unterschiedlich und im Allgemeinen eher gering ausgeprägt. Viele Menschen sind der Meinung, dass es allein die Aufgabe der Behörden sei, sie vor Naturgefahren zu schützen. Zudem geben 50 Prozent der Befragten an, keine Informationen über individuelle Schutzmaßnahmen zu haben.
Starkregen wird häufiger
Der menschengemachte Klimawandel hat bereits Auswirkungen auf die Wetterereignisse in Österreich. Insbesondere die Anzahl der Tage mit starken Regenfällen im Sommer hat in den letzten Jahrzehnten um rund 30 Prozent zugenommen. Dies steht in direktem Zusammenhang mit der Klimaerwärmung, da wärmere Temperaturen eine größere Feuchtigkeitsaufnahme der Atmosphäre ermöglichen. Dadurch entstehen labilere Luftschichten, die vermehrt Energie für Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen bereitstellen.
Politik ist gefordert
Um den Herausforderungen des Klimawandels angemessen begegnen zu können, ist ein tiefgreifendes Umdenken aller Akteure erforderlich. Insbesondere die Politik muss Maßnahmen unterstützen, um Naturgefahren flächendeckend zu versichern, so die VVO. Bisher fehlen jedoch die gesetzlichen Rahmenbedingungen, um den Versicherungsschutz ausreichend zur Verfügung stellen zu können.
Schaden auf konstant hohem Niveau
Nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 in Österreich sei die Schadenssumme noch zwischen 300 und 400 Millionen Euro gelegen. Nun sei man mit rund einer Milliarde Euro pro Jahr „auf einem konstant hohen Niveau“ angekommen, so die VVO. „Jedes Bundesland hat Potenzial für Naturkatastrophen“, ergänzte VVO-Generalsekretär Christian Eltner.
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