Kampf gegen Leukämie
Rekruten des Bundesheers sollen Stammzellen spenden

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) kündigte am Montag an, dass Rekruten des Bundesheers nun die Möglichkeit erhalten, sich in den Kasernen als Stammzellenspender zu registrieren.  | Foto: HBF/Carina Karlovits
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  • Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) kündigte am Montag an, dass Rekruten des Bundesheers nun die Möglichkeit erhalten, sich in den Kasernen als Stammzellenspender zu registrieren.
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Täglich erkranken hierzulande drei Menschen an Blutkrebs. Während Leukämie früher noch als Todesurteil galt, haben Betroffene aufgrund der Stammzellspende heute eine reelle Heilungschance. Um die Zahl der Stammzellenspender zu erhöhen, erhalten von nun an Rekruten des Österreichischen Bundesheers während ihres Grundwehrdienstes die Möglichkeit, sich in den Kasernen als Spender registrieren zu lassen. Dies kündigte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag an.

ÖSTERREICH. Eine Stammzellspende ist grundsätzlich nur bis zum 55. Lebensjahr möglich. Wie das Rote Kreuz auf seiner Webseite erklärt, hat diese Altersgrenze medizinische Gründe: "Im Alter nimmt die Teilungsrate der Blutzellen im Knochenmark ab. Das bedeutet, dass die Stammzellen jüngerer Menschen beim Empfänger besser helfen können". Da zwischen der Registrierung und der tatsächlichen Spende lange Zeit vergehen kann, gibt es die nationale Übereinkunft, Registrierungen nur bis zum 35. Lebensjahr durchzuführen. Aus diesem Grund ist man darauf angewiesen, dass sich junge Menschen für eine potenzielle Spende registrieren – hier soll das Bundesheer nun eine wichtige Rolle einnehmen.

Das Bundesheer verfügt mit den Rekruten im Grundwehrdienst und den jungen Berufssoldatinnen und -soldaten über viele potenzielle Spenderinnen und Spender.  | Foto: HBF/Carina Karlovits
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118.658 registrierte Spender in Österreich 

Die Wahrscheinlichkeit, dass für Leukämie-Erkrankte eine passende Spenderin bzw. ein passender Spender gefunden werden kann, liegt laut dem Roten Kreuz bei einem Verhältnis von 1:500.000. Daher ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen für eine derartige Spende registrieren lassen.

Hierzulande sind bisher 118.658 Stammzellspendender im nationalen Register registriert. Um die Anzahl zu steigern, sei die Idee entstanden, das Österreichische Bundesheer mit einzubeziehen. Schließlich verfügt das Heer mit seinen Grundwehrdienern und den jüngeren Berufssoldatinnen bzw. -soldaten über eine große Anzahl von potenziellen Spenderinnen und Spendern.

Hierzulande sind bisher 118.658 Stammzellspendender im nationalen Register registriert.  | Foto: Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) / Markus Hechenberger
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Tanner zeigte sich erfreut darüber, dass das Bundesheer hierbei nun einen wichtigen Beitrag leisten kann: 

"Unsere Rekruten spenden schon jetzt während ihres Grundwehrdienstes Blut. Wir motivieren sie nun auch, sich als freiwillige Stammzellspender zu registrieren, wodurch Patienten eine Chance auf Heilung bekommen. Ich freue mich, dass unsere Soldatinnen und Soldaten damit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten können."

90 Prozent finden passenden Spender

Wie Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer erklärt, habe das Rote Kreuz im Jahr 2018 damit begonnen, auch eine eigene Kartei mit potenziellen Spenderinnen und Spendern aufzubauen und zu pflegen. Mittlerweile habe man 60.000 Registrierungen verzeichnet und sogar einhundert Spenden entnommen. Dank der freiwilligen Lebensretterinnen und -retter finden bereits 90 Prozent der Blutkrebserkrankten, bei denen es sich häufig um Kindern handelt, eine passende Spenderin bzw. Spender, erklärte Schöpfer: "Die Suche dauert durchschnittlich 24 Tage - das ist eine echte Erfolgsgeschichte!"

Bist du schon als Stammzellenspender registriert?

Der österreichische Lions Club engagiert sich bereits seit 2013 auf dem Gebiet der Stammzellspende. So habe man "in den letzten 10 Jahren rund 300.000 bis 350.000 Euro zur Finanzierung von Typisierungen aufgebracht und werden auch in Zukunft diese Aktion unterstützen", so die Repräsentantin des „Lions Clubs International“ Pastgovernorratsvorsitzende Eva- Maria Franke, die sich erfreut darüber zeigte, dass das Bundesheer sich nun auch im Kampf gegen Blutkrebs beteiligt. 

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