Recycling bei Österreichs Firmen
Kreislaufwirtschaft bereits über Vorkrisenniveau

Harald Hauke und Ursula Swoboda präsentierten das Circular Economy Barometer der ARA. | Foto: Kautzky
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Die Recyclingquote in Österreich steigt weiter: Im vergangenen Jahr ist das Circular Economy Barometer der ARA von 50 auf 59,2 Punkte angestiegen. Seit 2021 nutzen um 20 Prozent mehr Unternehmen die Kreislaufwirtschaft. Laut ARA-Vorstand Harald Hauke stärkt die Kreislaufwirtschaft die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen, ist damit krisenresistent und wird aktuell "von der Kür zur Pflicht."

ÖSTERREICH. Strahlende Gesichter bei der Präsentation des Circular Economy Barometer der Altstoff Recycling Austria (ARA): Der Index, der das Ausmaß des Recyclings bei den österreichischen Unternehmen repräsentiert, nimmt 2022 spürbar zu und liegt mit aktuell 59,2 Punkten bereits über Vorkrisenniveau.

"Kreislaufwirtschaft ist im derzeitigen ökonomischen Umfeld von Inflation, Rezession, Klima- und Rohstoffkrise ein starkes Gegenmittel", erklärt Harald Hauke, ARA-Vorstandssprecher. "Wenn wir die Kreislaufwirtschaft weiter ausbauen, überwinden wir Engpässe und erzeugen Sekundärrohstoffe aus wertvollen Ressourcen - damit halten wir unsere Wirtschaft wettbewerbsfähig."

Kreislaufwirtschaft über Vorkrisenniveau

Die Kreislaufwirtschaft Österreichs ist trotz der Krisen auf einem Allzeithochstand: "Um 20 Prozent mehr Unternehmen als 2021 nutzen oder planen kreislaufwirtschaftliche Aktivitäten", freut sich Ursula Swoboda vom Marktforschungsinstitut GfK Austria - im August wurden 150 österreichische Firmen zu Kreislaufwirtschaft befragt. "Dazu gehören etwa Abfallmanagement und Reduktion von Abfällen, Forcierung von Wiederverwendung und Einsatz von Recyclingmaterial." Besonders Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern setzen laut Swoboda stark auf Nachhaltigkeitskommunikation.

"Das Circular Economy Barometer der ARA liegt bereits über Vorkrisenniveau", freut sich Harald Hauke. | Foto: Kautzky
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Binnen eines Jahres hat sich die Zahl der in Kreislaufwirtschaft investierenden Unternehmen um 10 Prozent erhöht und liegt damit bei 66 Prozent - damit sind es nicht nur mehr Firmen als in der Coronakrise, sondern sogar bereits mehr als vor der Krise. Signifikant ist, dass Unternehmen umso mehr in Kreislaufwirtschaft investieren, je größer sie sind - Firmen mit bis zu neun Mitarbeitern investieren zu 64 Prozent in Kreislaufwirtschaft, Firmen ab 50 Mitarbeitern zu 89 Prozent.

Kreislaufwirtschaft als Chance

Trotz der aktuellen Krisensituation plant jeder zweite österreichische Betrieb, in den nächsten drei Jahren in Kreislaufwirtschaft zu investieren - und um rund fünf Prozent mehr Firmen sehen diese Investitionen als Chance für eine gute und vor allem nachhaltige Unternehmenszukunft.

Der Circular Economy Index ist 2022 auf 59,2 angestiegen. | Foto: ARA
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Die wichtigsten Gründe für den Einsatz von Kreislaufwirtschaft sind Ressourcenschonung (90 Prozent der Firmen bejahen das), Klimaschutz (90 Prozent) sowie die gesellschaftliche Beantwortung (88 Prozent). Bei 81 Prozent der Firmen ist Kreislaufwirtschaft sogar Teil der Unternehmensstrategie, 73 Prozent sehen die wirtschaftlichen Einsparungen als ausschlaggebend an.

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Nachhaltigkeit sehen größere Betriebe zu 75 Prozent als Wettbewerbsvorteil an, kleinere Firmen zu 52 Prozent. "Transparenz bei Produkten und Dienstleistungen, die von der EU vorgeschrieben wird, sowie der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit seitens der Konsumenten führt dazu, dass Kreislaufwirtschaft von der Kür zur Pflicht wird", so Hauke. Hindernisse seien komplexe Gesetzgebung, Bürokratie (27 Prozent der Firmen sagen ja), aber auch zu hohe Kosten (17 Prozent).

Ursula Swoboda von GfK Austria und Harald Hauke von ARA präsentieren den Circular Economy Index 2022. | Foto: ARA AG/APA-Fotoservice/Tesarek
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2022 kommen einige Umstellungen auf Unternehmen zu - der Green Deal der EU wird umgesetzt. "Die ARA wird die Kreislaufwirtschaft als treibende Kraft weiterhin verstärkt unterstützen", so Hauke, "und Politik, Wirtschaft und Bevölkerung am Weg zu einer durchgängigen Kreislaufwirtschaft begleiten."

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