Kino
In der "Wunderkammer" der Rossbachers am Reinischkogel

Beim Dreh in der "Wunderkammer" von Pop Art-Künstler Hannes Rossbacher mit seiner Frau Claudia sowie Regisseur Oliver Pink und Team am Reinischkogel. | Foto: Veronik
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Die eine füllt mit ihren Krimis die heimischen Bestsellerlisten, der andere ist ein international gefragter Pop Art-Künstler: Ein neues Filmprojekt von Regisseur Oliver Pink setzt den Fokus auf das künstlerische Schaffen u.a. von Claudia und Hannes Rossbacher am Reinischkogel hoch über St. Stefan ob Stainz. Die WOCHE Deutschlandsberg war beim Dreh dabei.

ST. STEFAN OB STAINZ. "Beim roten Postkasten fährst Du rechts rein, dann bist du bei uns angekommen", so der letzte Satz von Claudia Rossbacher in ihrer Anfahrtsbeschreibung. Schließlich ist es nicht ganz einfach, das gediegene Häuschen am Reinischkogel zu finden, aber es lohnt sich allemal. "Hier finden wir jene Ruhe, die wir für unsere Arbeiten brauchen", empfängt mich Hannes Rossbacher herzlich und zeigt mir gleich seine Arbeiten. Besonders stolz ist der Pop-Art-Künstler auf seine aktuelle Serie aus Pappmaché-Masken unter dem Titel: "Hannes 1.0 Pop Art-Selfies". Die Masken selbst sind von meinem Gesicht entnommen, aber die Ausführungen sind unterschiedlichst", zeigt der Künstler auf eine Maske mit Farnen aus der direkten Umgebung als Beispiel.

Dezent machen sich daneben die Romane seiner als Krimiautorin weithin bekannten Frau Claudia Rossbacher aus. Mit "Steirerrausch" hat die Schriftstellerin heuer bereits ihren neunten "Steirerkrimi" veröffentlicht. "Der zehnte ist in Arbeit. Doch zuvor wird noch die "GenussSpur Steiermark" fertig gestellt", freut sich Claudia Rossbacher auf weitere Herausforderungen. Dabei sind die "herzlichen" Covers der Krimiserie, bis auf das erste, jeweils von ihrem Mann gestaltet - wenn man schon so einen bildnerisch kreativen Geist an seiner Seite hat ...

Der Film zur Kunst

Um diese Überschneidungen im künstlerischen Schaffen und überhaupt den Alltag jener kreativer Menschen in ihrem Zuhause auch für "Otto Normalverbraucher" vor den Vorhang zu holen, hat sich der Regisseur Oliver Pink auf den Weg gemacht, um bei sechs steirischen Künstlerinnen und Künstlern Einblick zu nehmen, eben in "Die Wunderkammern", wie die 45minütige Gesamtdokumentation heißen wird. "Ich möchte in dieser Filmreihe besondere Kulturschaffende in der Steiermark porträtieren, und das in einer allgemein verständlichen Sprache. Dabei liegt der Fokus zu gleichen Teilen sowohl auf dem Künstler, als auch auf dem Ort des Schaffens, sprich: dem Schreibtisch, dem Atelier, der Werkstätte u.s.w. Dabei sind die Künstlerinnen und Künstler so vielfältig wie die Landschaften, in denen ich ihre 'Wunderkammern' finde", erklärt Oliver Pink zu diesen sehr persönlichen Künstlerporträts, die quasi als "Homestories" aufbereitet sind.
"Im Endeffekt werden die verschiedenen Persönlichkeiten und die verschiedenen Plätze wie in einem 'Roadmovie' miteinander verzahnt sein", ergänzt Pink.
Die Herausforderung? "Eine passende Bildsprache zu finden, ohne daraus einen Kunstfilm zu kreieren. Ich möchte vor allem die Emotionen so ansprechen, dass sich auch jemand, der z.B. keinen Bezug zur Pop Art hat,  dennoch für den Film interessiert, vielleicht eben für die Umgebung oder auch für die Gedankengänge des jeweiligen Künstlers. Es soll für jeden etwas dabei sein, also ganz bewusst nicht nur für kunstaffine Menschen", resümiert Pink zum Unterhaltungsfaktor.

Weitere Künstler im Porträt

Begonnen hat Oliver Pink bereits im Jahr 2016 mit dem Grazer Künstler Dimitrios Sakellariou quasi als Pilotprjekt. In der aktuellen Doku kommen der Maler, Bildhauer und Architekt Axel Staudinger, die Schriftstellerin Andrea Wolfmayr, der internationale Animationskünstler Florian Satzinger, der Grazer Designer, Zeichner und Maler, Vizepräsident des Grazer Künstlerbundes, Michael Birnstingl, und eben das Künstlerpaar Claudia und Hannes Rossbacher zu Wort.
"Bei den Rossbachers habe ich natürlich den Idealfall, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schaffen", lacht Oliver Pink. So wird Claudia Rossbacher mit ihren Bücher sowie beim Schreiben zu erleben sein, während ihr Mann in seiner Werkstatt mit Farben und Pinsel hantiert. Dazu kommen das Haus, die direkte Umgebung und die herrliche Landschaft um St. Stefan ob Stainz und am Reinsichkogel im Speziellen.

Modernste Technik beim Dreh

Die Dreharbeiten erfolgen mit Kamera- und Technikequipment auf höchstem technischem Niveau und zur Gänze in 4K Auflösung, also in Kino-Qualität. "Die Auswertung für alle Medienformate ist durch Einsatz ferngesteuerter Dollies, Steadycams, Kran und Slider gewährleistet", freut sich Oliver Pink, der auch die Filmmusik dazu selbst komponieren wird.
Der zeitliche Fahrplan? "Im Frühling 2020 sollte alles sendebereit für Kino und TV sein", betont Pink.
Begleitend wird eine kleine Publikation die Künstlerinnen und Künstler der Öffentlichkeit präsentieren. Eine Webseite über jene Persönlichkeiten und deren Werke runden das Projekt ab.

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